Wintersport-Momente: Mikaela Shiffrin dicht vor magischer 100 - 3 Tage, 3 Siege für Deutschland im Skispringen in Lillehammer
Die deutschen Skispringerinnen und Skispringer erleben einen Traumauftakt, Mikaela Shiffrin rast Richtung einer besonderen Marke. Olympics.com blickt auf die drei Wintersport-Highlights des vergangenen Wochenendes.
Die vorolympische Wintersport-Saison nimmt langsam Fahrt auf. Die Weltcups in Ski Alpin und Skeleton laufen bereits. Am vergangenen Wochenende legten auch die Skispringer los.
Vor allem für die deutschen Athletinnen und Athleten gab es dabei viel zu feiern.
Olympics.com blickt auf die 3 Wintersport-Highlights des vergangenen Wochenendes.
1. Deutsche Skispringerinnen und Skispringer dominieren in Lillehammer
Seit den Olympischen Winterspielen Lillehammer 1994 ist der Lysgardsbakken ein besonderer Ort für das deutsche Skispringen.
Jens Weißflog flog vor 30 Jahren zu seinem zweiten Einzel-Olympiasieg, auch die Goldmedaille im Teamwettbewerb der Männer ging nach Deutschland.
Beim Weltcup-Auftakt am vergangenen Wochenende wirkte die Magie von Lillehammer erneut.
Am Freitag glückte ein perfekter Start. Selina Freitag, Katharina Schmid, Pius Paschke und Andreas Wellinger gewannen das Mixed-Springen.
Es war der erste deutsche Weltcup-Sieg bei einem Mixed-Wettbewerb im Weltcup überhaupt. Bei Weltmeisterschaften hatte Deutschland allerdings fünfmal den Titel mit dem gemischten Team aus Frauen und Männern geholt.
Oldie Paschke schreibt Weltcup-Geschichte
Nahtlos knüpften die deutschen Athletinnen und Athleten in den folgenden Tagen an diese Leistung an.
Am Samstag feierte Oldie Paschke seinen zweiten Weltcup-Sieg und kommentierte diesen bei Eurosport wie ein Youngster.
"Das war megageil, ein perfekter Start. Ich lerne jedes Jahr dazu. Aber dass es jetzt schon aufgeht, ist richtig cool“, freute sich der 34-Jährige.
Paschke beweist, dass man auch in fortgeschrittenen Skisprung-Alter noch dazu lernen kann und wird dafür belohnt. Seinen ersten Weltcupsieg hatte er in Engelberg am 16. Dezember 2023 gefeiert.
Beim Springen am Sonntag legte er einen zweiten Platz hinter Sieger Jan Hörl (AUT) nach und ist damit der älteste Skispringer, der jemals den Weltcup angeführt hat.
Schmid setzt Lillehammer-Serie fort
Insgesamt verließ das deutsche Skisprung-Team die erste Weltcup-Station mit drei Gelben Trikots.
Denn auch die Frauen glänzten.
Katharina Schmid und Selina Freitag feierten am Sonntag einen Doppelsieg.
Vor allem für Schmid ist Lillehammer ein Lieblingsort. Der Sieg am Sonntag mit Weiten von 133,5 und 123 Metern war bereits ihr siebter Erfolg auf der Schanze in Norwegen.
Damit hat die zweifache Olympia-Silbermedaillengewinnerin 43 Prozent ihrer Weltcup-Siege in Lillehammer errungen.
Neben Paschke bei den Herren und Schmid bei den Damen hat Deutschland auch noch in der Nationenwertung die Führung inne.
Insgesamt gab es in den ersten fünf Wettkämpfen des Winters sieben deutsche Podestplätze zu bejubeln.
Lillehammer bleibt für den DSV magisch.
2. Mikaela Shiffrin feiert Weltcup-Sieg 99
Spätestens seitdem US-Skistar Mikaela Shiffrin den vorherigen Rekordträger Ingemar Stenmark (86 Weltcupsiege) überflügelt hat, hat sie nur noch eine Zahl im Sinn: die 100.
Am Samstag feierte sie beim Slalom in Gurgl/AUT Weltcup-Sieg Nummer 99, es war zugleich ihr 62. Erfolg im Slalom.
Und wie in einem pefekten Drehbuch ausgedacht, hat sie nun am kommenden Wochenende in ihrem Heimatland die Möglichkeit, die 100er-Marke zu erreichen.
Am Samstag und Sonntag finden in Killington im Bundesstaat Vermont ein Riesenslalom und ein Slalom statt.
„Ich schätze, es gibt da bisschen Druck, aber ich werde versuchen, das zu ignorieren“, sagte sie im Hinblick auf die besondere Zahl. „Wenn es klappt, ist es wunderbar. Wenn es nicht klappt, gibt es im Großen und Ganzen keinen Grund zum Weinen. Ich hoffe, dass ich vor heimischem Publikum eine wirklich gute Leistung abliefern werde.“
3. Supertalent schreibt Ski-Geschichte
Auf Rang zwei mit 0,55 Hundertstelsekunden Rückstand auf Shiffrin landete das Top-Talent Lara Colturi. Die 18-Jährige fuhr mit Startnummer 27 aufs Podest und sorgte für ein Novum.
Es war der allererste Podiumsplatz für Albanien im Ski-Weltcup.
Die gebürtige Italienerin, Tochter der Olympiasiegerin Daniela Ceccarelli, wechselte als 15-Jährige zum albanischen Skiverband. Ihre Mutter besitzt auch die Staatsbürgerschaft Albaniens.
Dass sie irgendwann auf einem Weltcup-Podest landen würde, war bei ihren Anlagen klar. Dass es ihr in Gurgl schon gelingen würde, überraschte dann doch.
"Ich liebe es, hier zu fahren. Ich bin einfach nur sehr, sehr glücklich", sagte die junge Athletin über ihren ersten großen Erfolg.