Schwimmen: Florian Wellbrock holt auch über 800m Silber - Gretchen Walsh und Summer McIntosh verlängern Weltrekord-Flut in Budapest
Auf den Langstrecken präsentieren sich die deutschen Profis bei den Kurzbahn-Schwimmweltmeisterschaften 2024 stark, nach Isabel Gose, die sogar einen Titel gewann, sicherte sich auch der Olympiasieger von Tokio seine zweite Medaille im 25-Meter-Becken
Florian Wellbrock hat dem DSV die vierte Medaille bei den Kurzbahn-Schwimmweltmeisterschaften (25m) 2024 beschert.
Der Langstrecken-Spezialist gewann am Samstag die Silbermedaille über 800m bei den Titelkämpfen in Budapest/Ungarn. Für den Freiwasser-Olympiasieger von Tokio 2020 war es die zweite Medaille dieser WM, am ersten Wettkampftag hatte er bereits Silber über 1500m Freistil gewonnen.
Damit hat er ähnlich wie Isabel Gose, die Gold über 1500m und Silber über 800m holte, in beiden Langstrecken-Wettkämpfen eine Podiumsplatzierung erreicht.
„Ich bin ohne Erwartungen angereist nach meiner längeren Trainingspause und mit Doppel-Silber daher sehr zufrieden. Die beiden Medaillen nehme ich als Weihnachtsgeschenk gerne nach Hause. Am Mittag war ich mir noch gar nicht sicher, ob meine Zeit für eine Medaille reichen würde", zitierte ihn der Deutsche Schwimmverband auf seiner Homepage.
Wie schon am Dienstag musste Wellbrock am Vormittag in einem seperaten Lauf ins Becken, weil der Deutsche vor der WM nicht zu den zeitschnellsten Akteuren in diesem Jahr gezählt hatte. Ein Modus, der eher an Zeitfahren im Radrennen statt an Finals im Schwimm-Meisterschaften erinnert.
So musste er dabei zusehen, wie die "Zeitbesten des Jahres" gegen die Zeit von Wellbrock (7:31,9 Minuten) schwammen. Diese Zeit unterbot Zalan Sarkany, angepeitscht von den frenetischen Heimfans krönte sich der Ungar in 7:30,56 Minuten zum neuen Weltmeister auf der Kurzbahn.
Derweil setzte Gretchen Walsh’ ihre Rekordjagd bei den Kurzbahn-Weltmeisterschaften auch am Samstagabend fort. Die US-amerikanische Top-Schwimmerin stellte ihren achten und neunten Weltrekord auf, und sicherte sich die fünfte Medaille (die vierte in einer Einzelentscheidung).
Der Superstar sicherte sich in 52,71 Sekunden Gold und den neuen Weltrekord über die 100m Schmetterling. Es war die dritte Verbesserung der Zeit, schon im Vorlauf und Halbfinale hatte sie neue Bestzeiten aufgestellt.
Später stellte sie auch noch einen neuen Weltrekord in den 50m Freistil auf, im Halbfinale schwamm sie die Kurzstrecke in 22,87 Sekunden.
Walsh ist allerdings die einzige Ausnahmeschwimmerin, die dafür sorgt, dass bei dieser WM schon vor dem finalen Wettkampftag am Sonntag so viele Weltrekorde aufgestellt worden, wie noch nie zuvor bei globalen Titelkämpfen auf der Kurzbahn (24).
Die dreifache Olympiasiegerin Summer McIntosh unterbot den alten Weltrekord über 400m Lagen deutlich, holte sich jeweils ihr drittes Gold und den dritten Weltrekord bei diesen Meisterschaften,
Der Schweizer Noe Ponti erreichte im Finale des 100-m-Schmetterling der Männer eine Zeit von 47,71 und setzte damit einen neuen Weltrekord und seine dritte Goldmedaille bei den Meisterschaften.
Zuvor am Tag hatte Jordan Crooks von den Cayman Islands im Vorlauf des 50-m-Freistil der Männer einen Weltrekord von 20,08 Sekunden aufgestellt und ihn im Halbfinale Stunden später auf 19,90 gesenkt.
Die Krone im 400-m-Lagenschwimmen der Männer ging an Ilia Borodin, während der Ungar Zalan Sarkany das Finale der Männer im 800-m-Lagenschwimmen gewann.
Der Wettkampftag am Samstag endete mit der gemischten 4x100-m-Lagenstaffel, bei der Miron Lifintsev, Kirill Prigoda, Arina Surkova und Daria Klepikova zu Gold schwammen. Die Weltmeisterschaften enden am Sonntag (15. Dezember) mit 10 Goldmedaillen auf dem Spiel.