Wie üblich fanden am letzten Abend der Leichtathletik-Europameisterschaften die Staffel-Finals statt. In allen vier Sprintstaffeln gab es in Rom deutsche Beteiligung. Der Deutsche Leichtathletik Verband darf sich bei den Männern über zweimal Bronze freuen. Auch Oleg Zernikel holt im Stabhochsprung die Bronzemedaille.
Am letzten Tag der Leichtathletik-Europameisterschaften 2024 fieberte das Publikum im Stadio Olimpico bei den 4x400-Meter-Staffeln der Männer und Frauen mit. Die Niederländerinnen verteidigten ihren Titel, während der Belgier Alexander Doom sein Team zum ersten Mal seit 2018 zu Gold führte.
4x400 m-Staffel um Femke Bol unschlagbar
Das niederländische Team, bestehend aus Lieke Klaver, Cathelijn Peeters, Lisanne de Witte und Femke Bol, kam gut aus den Startlöchern und lag in der zweiten Runde hinter Irland zurück, behielt aber die Nerven, bis Superstar Bol die Führung übernahm und ihre Staffel in 3:22,39 zu Gold führte. Die deutschen Frauen liefen auf Rang 8.
Bronze für Deutsche 4x400 m-Männer
Die Belgier Jonathan Sacoor, Robin Vanderbemden, Dylan Borlée und Alexander Doom überquerten die Ziellinie in 2:59,84 und gewannen damit Gold über 4x400 m der Männer, fast eine ganze Sekunde vor den Italienern, die in 3:00,81 ihr Rennen beendeten - hauchscharf vor dem deutschen Schlussläufer und 400 m Hürden-Finalist Emil Agyekum (3:00,82). „Wir haben es geschafft, wer hätte das gedacht?” sagte Agyekum: „Wir haben alle einen super Job gemacht.”
Angeführt wurden die belgischen Männer von dem Hallen-Weltmeister Doom, der vor zwei Tagen einen seit fast drei Jahrzehnte bestehenden Meisterschaftsrekord gebrochen hatte, indem er die 400 m im Einzel in nur 44,15 Sekunden lief.
4x100-Staffel-Finals: Bronze für Männer, Vierter statt Titelverteidigung für Frauen
Kevin Kranz, Owen Ansah, Deniz Almas und Lucas Ansah-Peprah durften sich ebenfalls über den dritten Platz freuen (38,52). Der Sieg ging an die italienische Staffel mit Olympiasieger Marcell Jacobs und Fillipo Tortu, die beflügelt vor heimischem Publikum 37,82 lief. Silber holten die Niederländer in 38,46.
Gina Lückenkemper, Sophia Junk, Nele Jaworski und Rebekka Haase hatten als großes Ziel der Titelverteidigung von München 2022. Mit 42,61 reichte die Leistung im Finale zunächst nur zu Platz fünf. Durch die Disqualifikation der Schweiz rückten sie auf Rang vier vor.
Der Sieg ging an Großbritannien (41,91) mit den Topsprinterinnen Daryll Neita und Dina Asher-Smith, Silber holte Frankreich (41,15) vor den Niederlanden (42,46).
Überraschendes Stabhochsprung-Bronze für Oleg Zernikel
Weltrekordhalter Armand “Mondo” Duplantis hat wieder eine sensationelle Flugshow hingelegt und gewinnt das Stabhochsprung-Finale mit Meisterschaftsrekord von 6,10 m. An einem neuen Weltrekord von 6,25 m scheiterte der 24-jährige Schwede jedoch.
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Silber gewann der Grieche Emmanouil Karalis, welcher mit Landesrekord von 5,87 m über sich hinauswuchs. Der Deutsche Oleg Zernikel schafft im zweiten Versuch die 5,82 m, womit er auch die Olympianorm überquerte. Mit der Leistung teilt der 29-Jährige sich den dritten Platz mit dem Türken Ersu Sasma, der die Höhe im selben Versuch meisterte.
Deutscher Medaillenregen am letzten EM-Abend: Malaika Mihambo und Julian Weber
Auch Malaika Mihambo und Julian Weber holten am letzten Abend der EM in Rom Medaillen. Beim zweiten Durchgang im Weitsprung-Finale der Frauen bei den Europameisterschaften in Rom holt sich die Tokio-Olympiasiegerin Mihambo Gold und die Weltjahresbestleistung mit einem fabelhaften Satz von 7,22!
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Julian Weber, der Titelverteidiger von München 2022, setzte sich mit seinem ersten Wurf von 85,94 m an die Spitze, am Ende reichte der Wurf für Silber.