Andreas Wellinger beim Skispringen in Ruka: 10 Jahre vom Sturz bis zum Sieg - Erfolgreiches Wintersport-Wochenende für Deutschland
Auch bei der zweiten Weltcup-Station fliegen die deutschen Skispringer zum Sieg. Die Nordischen Kombinierer melden sich zurück, und einem Rodler gelingt ein Traum-Comeback. Olympics.com blickt auf die 3 Wintersport-Momente des Wochenendes.
Die Wintersport-Saison 2024/2025 hat endgültig Fahrt aufgenommen.
Und die deutschen Sportlerinnen und Sportler befinden sich 14 Monate vor den Olympischen Winterspielen Milano Cortina 2026 schon in starker Form.
Olympics.com blickt auf die 3 Wintersport-Highlights des vergangenen Wochenendes aus deutscher Sicht.
1. Andreas Wellinger zähmt Sturz-Schanze endgültig
Die deutschen Skispringer schweben weiterhin auf der Erfolgswelle.
Nach dem Sieg von Pius Paschke zum Weltcup-Auftakt in Lillehammer standen die DSV-Athleten in Ruka/FIN gleich zweimal ganz oben auf dem Podest.
Paschke war am Samstag erneut nicht zu schlagen. Am Sonntag durfte Andreas Wellinger jubeln.
Weil das Springen aus Sicherheitsgründen mitten im Zweiten Durchgang abgebrochen wurde, wurde das Ergebnis nach einem Sprung gewertet. Und hier lag Wellinger mit einer Weite von 146,5 Metern vorne.
Für den Olympiasieger von Pyeongchang 2018 war es ein besonderer Sieg.
Vor zehn Jahren stürzte er auf der Anlage in Finnland schwer, knallte auf den Vorbau und zog sich einen Schlüsselbeinbruch und schwere Prellungen zu.
„Ruka ist für mich etwas ganz Spezielles. Ich durfte 2012 hier meinen ersten Weltcupsieg im Team feiern. 2014 durfte ich mir dann das Krankenhaus von innen anschauen – leider“, blickte er bei Eurosport zurück.
Doch nach und nach zähmte er die Rukatunturi-Schanze in den folgenden Jahren, wurde zweimal Dritter, einmal Zweiter.
Nun stand er erstmals ganz oben und feierte seinen achten Weltcup-Sieg im Einzel.
„Ich habe mich hier vorgekämpft. Ich mag die Schanze, ich mag die Atmosphäre, das ist ganz besonders für mich", sagte der 29-Jährige.
Für den Deutschen Skiverband bedeuteten die beiden Siege von Paschke und Wellinger ebenfalls Historisches.
Drei deutsche Erfolge in den ersten vier Springen hatte es zuletzt vor 24 Jahren gegeben.
2. Nordische Kombinierer melden sich mit historischem Dreifachsieg zurück
Besser kann man sich nun wirklich nicht zurückmelden. Die Nordischen Kombinierer haben eine historisch schwache Saison ohne einzigen Weltcup-Sieg hinter sich.
Beim Saison-Auftakt in Ruka kehrten die DSV-Athleten nun in überragender Manier zurück in die Erfolgsspur.
Beim ersten Wettbewerb des Winters belegten sie die ersten drei Plätze. Der Olympiasieger von Pyeongchang 2018, Johannes Rydzek, errang erstmals seit fast sechs Jahren wieder einen Sieg und gewann vor Julian Schmid und Vinzenz Geiger.
Dominator Jarl Magnus Riiber (NOR) blieb nur Platz vier.
Vor allem Rydzek war nach zurückliegenden harten Jahren überglücklich: „Ich bin unglaublich dankbar.“
Am Sonntag untermauerte Geiger mit dem Sieg im Massenstart die wiederlangte deutsche Stärke in der Nordischen Kombination.
3. Rodeln: Toni Eggert kehrt mit glanzvollem Comeback zurück
10 Weltmeistertitel, sechs Gesamt-Weltcupsiege hat Toni Eggert schon errungen. Nur Olympia-Gold blieb ihm mit seinem langjährigen Doppelsitzer-Partner Sascha Benecken verwehrt.
Das will er nun im Duo mit Florian Müller bei den Olympischen Spielen Milano Cortina 2026 nachholen. Für das Projekt Gold kehrte Eggert nach eineinhalb Jahren Pause in den Schlitten zurück.
Beim Weltcup-Auftakt in Lillehammer bewies der 36-Jährige, dass er nichts verlernt hat und holte sich sogleich den Sieg.
"Wir haben bewiesen, dass wir Rennfahrer sind. Das ist natürlich supertoll, das kann uns jetzt Selbstvertrauen geben für die nächsten Wochen“, freute sich Eggert über den Comeback-Erfolg.