Auftakt in die Weltcup-Saison 2024/25: Die deutschen Teams im Skilanglauf und der Nordischen Kombination

Insgesamt 25 deutsche Athletinnen und Athleten stehen im deutschen Kader für den Saisonauftakt der Skilangläufer und Nordischen Kombinierer in Ruka/Finnland. Wir stellen Ihnen die größten Stars des DSV-Teams näher vor.

6 minVon Fabian Breuer
Victoria Carl (left) and Katharina Henning gold medal team sprint Beijing 2022
(1 Getty Images)

Seit Freitag läuft der gemeinsame Auftakt in die Weltcup-Saison 2024/25 im Skilanglauf und der Nordischen Kombination der Männer.

In Ruka stehen insgesamt sechs Entscheidungen bei Skilängläuferinnen und Skilangläufern (je drei pro Geschlecht) und drei bei den Kombinierern an. Zugleich macht auch der Weltcup im Skispringen der Männer Halt im Norden Finnlands, viel los also im verschneiten Wintersportort.

Die deutsche Delegation der beiden Sportarten Skilanglauf und Nordische Kombination besteht insgesamt aus 25 Athletinnen und Athleten. Olympics.com stellt Ihnen die Stars und größten Hoffnungsträger auf Top-Ergebnisse im kommenden Winter vor.

Der deutsche Kader im Skilanglauf in Ruka

Frauen

  • Victoria Carl (29)

  • Pia Fink (29)

  • Laura Gimmler (30)

  • Katharina Hennig (29)

  • Helen Hoffmann (22)

  • Lena Keck (24)

  • Sofie Krehl (29)

  • Lisa Lohmann (24)

  • Coletta Rydzek (27)

  • Katherine Sauerbrey (27)

Männer

  • Lucas Bögl (34)
  • Janosch Brugger (27)
  • Jan-Friedrich Doerks (23)
  • Albert Kuchler (26)
  • Friedrich Moch (24)
  • Florian Notz (32)
  • Anian Sossau (24)
  • Jan Stölben (23)

Friedrich Moch bejubelt seinen zweiten Gesamtrang bei der Tour de Ski 2023/24.

(2024 Getty Images)

Olympiasieger-Duo Victoria Carl und Katharina Hennig sowie Tour-de-Ski-Vize Friedrich Moch im Blickpunkt

Die drei deutschen Stars im Skilanglauf haben einen kometenhaften Aufstieg hinter sich. Insbesondere bei Victoria Carl und Katharina Hennig beginnt die Geschichte mit einem der größtmöglichen Erfolge. Im Februar 2022 gewannen die beiden deutschen Skilangläuferinnen bei den Olympischen Winterspielen 2022 völlig überraschend die gemeinsame Goldmedaille im Teamsprint.

Die Spiele von Peking 2022 waren ein Sensationserfolg für beide Athletinnen, zumal sie zusammen mit Sofie Krehl und Katherine Sauerbrey auch noch Silber in der 4x5 km Staffel der Frauen holten, zuvor aber noch keine Medaille bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Winterspielen gesammelt hatten.

Ein "One-Hit-Wonder" waren diese Vorstellungen aber nicht, die beiden Sportlerinnen bauten auf diese Erfolge auf, 2023 erzielten sie WM-Silber in der Staffel, diesmal an der Seite von Laura Gimmler und Pia Fink.

Auch die ersten Einzelerfolge in der starken Damen-Konkurrenz folgten bald. Carl gewann am 17. Dezember 2023 über die 10 km klassisch in Trondheim ihr erstes Weltcuprennen. Insgesamt lief sie fünfmal auf das Podest, in Staffelrennen gab es vier Platzierungen auf dem Podium. Dank ihrer konstanten Ergebnisse fuhr Carl den überragenden vierten Platz im Gesamtweltcup 23/24 ein.

Noch einen Tick erfolgreicher ist Hennig. Die 28-jährige lief bereits elfmal auf das Podest und gewann am 7. Januar 2023 einen Massenstart über 15 km klassisch. Ihr erster Sieg, ein eindrucksvoller Erfolg im Rahmen der Tour de Ski, der ihr Rang fünf in der Gesamtwertung des rennomierten Etappenrennens verschaffte.

Die Tour de Ski ist ein gutes Stichwort, wenn man über den derzeit erfolgreichsten männlichen deutschen Skilangläufer spricht. Friedrich Moch katapultierte sich mit großartigen Leistungen beim Etapperennen der letzten Saison in die Weltspitze des Skilanglaufs.

Der zweite Platz in der Gesamtwertung, errungen durch fünf Top-Ten-Ergebnisse bei den innerhalb von acht Tagen ausgetragenen sieben Etappen, sorgte für einen Ausrufezeichen und das bislang stärkste Karriereresultat. Aus deutscher Sicht war es die erste Podestplatzierung seit 15 Jahren, als Axel Teichmann 2008/09 Rang drei erziete.

Der 24-jährige gilt als stärkster Fahrer unter den deutschen Männern, die sich aber ähnlich die Frauen, in den letzten Jahren mit der Mannschaft kontiniuierlich verbesserten konnten. 2023 holte Moch gemeinsam mit Albert Kuchler, Janosch Brugger (beide auch in Ruka im Aufgebot) und Jonas Dobler WM-Bronze in der 4x10 km Staffel der Herren.

Wie starteten die deutschen Skilanglauf Stars in die Saison 2024/25?

Das Team von Bundestrainer Peter Schlickenrieder hat sich am Freitag mit geschlossenen Teamleistungen in die Weltcup-Saison eingefunden.

Das Highlight bei den Damen setzte Katharina Henning, die am Freitag über 10km klassisch das Podest als Viertplatzierte nur knapp verpasste. Am Ende hatte sie nur 1,4 Sekunden Rückstand auf die drittplatzierte Norwegerin Astrid Oyre Slind. Beim Sieg von Frida Karlsson (SWE) und der starken Rückkehr von Therese Johaug, die nach zwei Jahren Pause beim Comeback Zweite wurde, belegte Victoria Carl den elften Platz.

Die vier weiteren deutschen Starterinnen Laura Gimmler, Katherine Sauerbrey, Pia Fink und Coletta Rydzek, die Schwester des Nordischen Kombiniers Johannes Rydzek, landeten auf den Plätzen 19,20,21 und 34.

Bei den Herren blieb ein Top-Ten-Ergebnis noch aus. Friedrich Moch war als 14. bester Deutscher. Albert Kuchler, Janoch Brugger, Lucas Bögl, Jan-Friedrich Doerks belegten die Ränge 16, 21, 43, und 74.

Die weiteren Rennen beim Skilanglauf Weltcupauftakt 2024/25 in Ruka

  • Samstag, 30. November: Sprint klassisch der Männer und Frauen, jeweils ab 11.30 Uhr
  • Sonntag, 1. Dezember: 20km Massenstart Freistil der Männer, ab 09.30 Uhr
  • Sonntag, 1. Dezember: 20km Massenstart Freistil der Frauen, ab 11.25 Uhr

Der deutsche Kader in der Nordische Kombination der Herren

Männer

  • Manuel Faißt (31)
  • Vinzenz Geiger (27)
  • David Mach (24)
  • Johannes Rydzek (32)
  • Julian Schmid (25)
  • Tristan Sommerfeldt (20)
  • Wendelin Thannheimer (25)
  • Terence Weber (28)

Nordische Kombination: Olympia-Held Johannes Rydzek und Laufspezialist Vinzenz Geiger wollen Anschluss an die Weltspitze wiederherstellen

Mit insgesamt neun errungenen Olympischen Medaillen steht das deutsche Team in der "No Ko" ziemlich gut dar. Zählt man den Bundestrainer Erik Frenzel dazu, der in seiner aktiven Zeit dreimal Olympiasieger wurde, kommt man sogar auf 15 Medaillen.

Nun ist er aber eben als Coach aktiv und betreut ein eigentlich sehr erfolgreiches Team. Die beiden Doppel-Olympiasieger Johannes Rydzek und Vinzenz Geiger haben gemeinsam sieben Medaillen bei Olympischen Winterspielen gewonnen. Manuel Faißt und Julian Schmid holten je eine Medaille.

Während Rydzek nach sechs WM-Titel, 64 Weltcup-Podesten, darunter 17 Einzelsiegen und zwei zweiten Plätzen in der Gesamtwertung seit Jahren zur Weltspitze gehört und an einem guten Tag immer nach ganz vorne laufen kann, war Geiger letzte Saison der stärkste Läufer im Weltcup und holte sich dafür das Rote Trikot in der zweiten Teildisziplin des Sports.

Manuel Faißt war im Weltcup 23/24 der stärkste Deutsche in der Gesamtwertung, der 31-Jährige belegte Rang sieben. Trotz der ansehnlichen Erfolge fehlte in der vergangenen Saison ein kleines Stück zur absoluten Weltspitze, die der Norweger Jarl Magnus Riiber mit 16 Weltcup-Siegen dominierte. Die Österreicher Stefan Rettenegger und Johannes Lamparter waren als Zweiter und Dritter der Gesamtwertung am nähsten dran.

Die erste Chance die Lücke in der neuen Saison zu schließen, bot sich am Freitagnachmittag. Wind und Schneefall hatten den Kalender etwas durcheinander gewirbelt.

Das Springen am Vormittag fiel aus, für die 7,5 km lange Laustrecke wurden die Qualifikationssprünge von Donnerstagabend gewertet.Riiber war zwar erneut nicht zu schlagen, doch Geiger und Schmid liefen sich mit starken Leistungen in der Loipe auf die Ränge zwei und drei und damit auf das Podest.

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