Was ist Tennis?
Das moderne Spiel wird im Einzel (ein Spieler/eine Spielerin gegen einen anderen Spieler/eine andere Spielerin), im Doppel (Zweierteams) und im gemischten Doppel (gemischte Teams) gespielt und weist bei internationalen Veranstaltungen unterschiedliche Wertungssysteme auf.
Tennis hat eine lange Geschichte, aber man nimmt an, dass die Geburt des heutigen Spiels in England stattfand.
Von wem, wo und wann wurde das Tennis erfunden?
Die früheste bekannte Sportart, die dem Tennis ähnelt, war das "jeu de paume", das im Frankreich des 11. Jahrhundert gespielt wurde. Bei diesem Spiel, das in einem Klosterhof stattfand, wurden die Mauern und schrägen Dächer als Teil des Spielfelds genutzt und der Ball mit der Handfläche geschlagen.
Im späten 19. Jahrhundert hatte die Popularität von Rasentennis das Krocket in England überholt. Aus diesem Grund übernahm der All England Croquet Club den Sport und wies bestimmte Krocket-Rasenplätze für das Tennis zu. Dieses natürliche Angebot an Spielorten in Verbindung mit den bereits bestehenden Rahmenbedingungen für das Schlägerspiel war die Geburtsstunde des modernen Spiels in England.
Im Jahr 1913 wurde Rasentennis weltweit immer beliebter. Daher lag es nahe, dass sich die bestehenden nationalen Tennisverbände zusammenschlossen, um dem Spiel eine einheitliche Struktur zu geben. Auf einer internationalen Konferenz in Paris, an der 12 Nationen teilnahmen, wurde die International Lawn Tennis Federation (ILTF) gegründet.
Wie lauten die Regeln beim Tennis?
Die Spielerinnen spielen auf einem rechteckigen Platz, der für Einzel und Doppel ausgelegt ist, und schlagen den Ball über ein Tennisnetz, das den Platz in zwei Hälften teilt.
Die Spielerinnen schlagen abwechselnd auf (der Ball wird dafür über den Kopf geworfen und mit dem Schläger getroffen) und müssen den Ball in das diagonal gegenüberliegende kleinere Feld der gegnerischen Spielfeldhälfte schlagen. Jeder Punkt beginnt mit zwei Aufschlagversuchen und dann muss der Gegner/die Gegnerin den Ball in die gegnerische Spielfeldhälfte zurückspielen. Das Feld wird durch Linien abgegrenzt: Es gibt bestimmte Linien für das Einzel- und das Doppelspiel, je nachdem, welches Spiel gerade ausgetragen wird.
Der Ball kann nur einmal abprallen und muss nach dem Abprallen oder aus der Luft geschlagen werden, was als Volley bezeichnet wird.
Wie wird Tennis bewertet?
Aufgepasst! Tennis besteht aus Punkten, Spielen und Sätzen, die eine komplette Partie ausmachen.
Ein Punkt ist ein einzelner Ballwechsel, bei dem die Spielerinnen gewinnen, indem (sie) entweder:
den Ball innerhalb der Linien, aber außerhalb der Reichweite des Gegners/der Gegnerin schlagen;* der Gegner/die Gegnerin den Ball außerhalb der Linien schlägt; oder* der Gegner/die Gegnerin den Ball ins Netz schlägt
Um ein "Spiel" zu gewinnen, müssen die Spielerinnen vier Punkte gewinnen - allerdings mit einem Vorsprung von zwei Punkten. Vor langer Zeit wurde im Tennis ein einzigartiges Punktesystem eingeführt: Gewinnt man einen Punkt, erhält man 15 Punkte, bei zwei Punkten hat man 30, bei drei Punkten 40. Wenn man den vierten Punkt gewinnt, ist das Spiel gelaufen.
Die Null (Auf Englisch: Zero) ist als Liebe (Auf Englisch: love) bekannt, was - so die vorherrschende Theorie - von dem französischen Wort l'oeuf kommt, das Ei bedeutet - oder die Form der Null -, die die Engländerinnen als... "love" falsch verstanden haben.
Das Erreichen von vier Punkten, um ein einzelnes Spiel zu gewinnen, wird dadurch erschwert, dass man einen Vorsprung von zwei Punkten haben muss. Erreichen zwei Spielerinnen in einem Spiel jeweils drei Punkte (oder 40-all), nennt man das Deuce. Von da an muss ein Spieler/eine Spielerin einen Zwei-Punkte-Vorsprung erzielen, um das Spiel zu gewinnen.
Ein Satz besteht aus Spielen, und um einen Satz zu gewinnen, muss man sechs Spiele gewinnen. Die meisten Tennismatches werden über drei Sätze gespielt (man muss zwei Sätze gewinnen), obwohl die Herren bei den Grand Slams im Einzel (und im Doppel in Wimbledon) über fünf Sätze (man muss drei Sätze gewinnen) spielen.
Was ist ein Grand Slam im Tennis?
Das professionelle Tennis besteht aus zwei Touren: der Association of Tennis Professionals (ATP) für die Herren und der Women's Tennis Association (WTA) für die Damen.
Die Spielerinnen treten das ganze Jahr über auf den Touren an, bereisen den Globus und sammeln Ranglistenpunkte bei Großveranstaltungen in Orten wie Miami, Rom, Madrid, Tokio und darüber hinaus.
Die Grand Slams sind die vier größten Turniere, die jedes Jahr ausgetragen werden. Die Australian Open, Roland-Garros (French Open), Wimbledon und die U.S. Open werden als Grand Slams bezeichnet. Sie gehören technisch gesehen nicht zu den Touren, sondern sind die vier Gipfel, die die Spielerinnen auf ihrem Weg rund um den Globus erklimmen müssen.
Bei den Grand Slams, den größten Turnieren in diesem Sport, treten 128 Spielerinnen an. Ein Spieler/Eine Spielerin muss jede Runde (sieben) gewinnen, um einen Grand Slam zu gewinnen; wer verliert, ist raus.
Tennis und die Olympischen Spiele
Tennis hat eine lange olympische Geschichte, wurde aber nach 1924 aus dem Programm gestrichen. Erst 1988 kehrte es als Sportart zurück. Heute sind Profis willkommen, und die olympischen Wettbewerbe umfassen Herren- und Dameneinzel, Herren- und Damendoppel sowie gemischtes Doppel, wobei letzteres erst 2012 hinzukam.
Die besten Tennisspieler*innen, die man im Auge behalten sollte
Nach fast zwei Jahrzehnten der Dominanz von Roger Federer, Rafael Nadal, Serena Williams and Novak Djokovic hat sich eine jüngere Generation an die Spitze des Tennissports gespielt - insbesondere bei den Damen.
Die Weltranglistenerste Iga Swiatek ist bereits dreimalige Grand Slam-Siegerin, während der 19-jährige Carlos Alcaraz den Sport mit seinem Sieg bei den US Open im September schockierte und gerade die Weltrangliste anführt.
Die Konkurrenz ist groß: Stars wie die Olympiasieger Alexander Zverev und Olympiasiegerin Belinda Bencic repräsentieren eine etablierte Gruppe, die versucht, aufzusteigen, aber weder der Spieler noch die Spielerin haben bisher einen Grand Slam gewonnen.
Djokovic und Nadal sind nach wie vor hochkarätige Konkurrenten, während Daniil Medvedev bereits ein Grand Slam-Turnier gewonnen hat (2021 U.S. Open) und Stefanos Tsitsipas und Casper Ruud bereits Grand-Slam-Vizemeister waren.
Zu Swiatek kamen kürzlich Aryna Sabalenka (Australian Open 2023) und Elena Rybakina (Wimbledon 2022) als Grand Slam-Siegerinnen hinzu, während Jessica Pegula, Ons Jabeur, Caroline Garcia und Coco Gauff allesamt um einen Grand-Slam-Titel kämpfen.