Kevin Krawietz und Tim Pütz haben das Endspiel der ATP Finals 2024 gegen Marcel Arevalo/Mate Pavic gewonnen!
Beim 7-6 (7:5) und 7-6 (8:6) krönte das erfolgreichste deutsche **Tennis-**Doppel seinen überragenden Lauf beim Jahresendturnier in Turin.
Der Titelgewinn ist eine Sensation, denn das deutsche Duo war vorab als Weltranglisten-Achter des Doppel-Rankings an letzter Stelle gesetzt.
Außerdem schreiben Kevin Krawietz und Tim Pütz deutsche Sportgeschichte.
Zum ersten Mal in der Historie des Turniers gewannen zwei Deutsche das Doppel-Turnier bei den ATP Finals. Der Wettbewerb gilt schon seit vielen Jahren, unter verschiedenen Namen ausgetragen, als inoffizielle Weltmeisterschaft im Herren-Tennis.
Nun steht die für die beiden Deutschen die Reise zu den Davis Cups Finals 2024 an. Dort bilden Krawietz/Pütz das Doppel für das deutsche Team. Im Viertelfinale trifft Deutschland bereits am Mittwoch (20. November) auf Kanada.
Das Doppelfinale der ATP Finals 2024: Kevin Krawietz und Tim Pütz entscheiden enges Endspiel für sich!
Schon in der Gruppenphase waren die Deutschen auf das topgesetzte Duo getroffen, hatten dort mit 6-3 und 6-4 recht deutlich die Oberhand behalten. Damals hatte sich das gegnerische Duo frühzeitig sehr anfällig bei eigenem Aufschlag gezeigt, Krawietz/Pütz hatten sich bereits im zweiten Aufschlag des El Salvadorianers und des Kroaten ein Break gesichert.
In der Wiederauflage im Finale war es jedoch ein ausgeglichener Beginn, beide Paare hielten ihren Service zu Beginn problemlos.
Bis zum Stand von 3:3 im ersten Satz hatte es noch keinen sogenannten "Deciding Point" (beim Stand von 40:40 geht das Spiel an das Duo, das den nächsten Punkt erzielt) gegeben.
Das änderte sich folgenden Aufschlagspiel von Arevalo/Pavic. Nach einem Doppelfehler von Pavic bot sich beim Stand von 40:40 die Breakchance für die Deutschen, doch Arevalo "rettete" seinen Teamkollegen mit einem Volley am Netz, 4:3 für die French-Open-Sieger 2024.
Auch weil Krawietz/Pütz nervenstark blieben, als sie beim Stand von 4:5 und 5:6 jeweils gegen den Satzverlust auschlagen mussten, gab es bis in den Tiebreak keine weitere Breakchancen im ersten Satz.
Dort erspielten sich die Weltranglisten-Achten im Doppelranking zunächst einen Vorteil, weil sie stark returnierten (zwei Minibreaks) und Pütz unter anderem ein Ass zum 4:2 verwandelte. Doch kurz danach setzte der 36-Jährige einen starken Return von Arevalo ins Aus, doch am Ende jubelten die Deutschen.
Nach zwei souveränen Servicespielen gab es beim Stand von 6:5 den ersten Satzball gegen den Aufschlag der Favoriten, doch erneut returnierte Pütz überragend, Arevalo hielt dem Druck nicht Stand und setzte eine Vorhand cross ins Aus - 7:6 (7:5) für die Deutschen.
Pavic, gemeinsam mit seinem früheren Doppelpartner Nikola Mektić Olympiasieger im Herren-Doppel bei Tokio 2020, und sein aktueller Teamkollege standen nun natürlich unter Druck und versuchten sich früh im zweiten Satz in voller Offensive.
Im zweiten Aufschlagspiel der Deutschen kratzten sie an einer Breakmöglichkeit, doch Krawietz und Pütz blieben einfach eiskalt, konnten sich aus dem 15:30 befreien, besonders weil Krawietz zweimal perfekt servierte.
Der starke Service blieb der beste Indikator für die diese enge Partie, das galt zwar für beiden Doppel, doch die Deutsche waren in dieser Statistik mit fast 90 Prozent gewonnener Punkte beim ersten Aufschlag noch einen Tick besser.
So bauten Krawietz/Pütz stetig mehr Druck auf, nach dem 5:4 mussten Arevalo/Pavic erstmals gegen den Matchverlust servieren. Nach einem tollen Duell am Netz zwischen Pütz und Arevalo holten die Deutschen den ersten Punkt, doch die Weltranglistenführenden konterten mit vier Punkten in Serie - 5:5.
Kurz danach ging es nach dem nächsten 6:6 wieder in den Tiebreak. Erneut sicherten sich die Deutschen das erste Minibreak zum 2:1, erfuhren aber einen umgehenden Konter der Favoriten zum 2:2. Alles wieder in der Reihe also.
Doch Tim Pütz schrieb die Geschichte dieses Tiebreaks. Der 36-Jährige returnierte auf Weltklasse-Niveau und erarbeitete sich und seinem Teamkollegen so zwei Matchbälle. Beim zweiten Championship-Point setzte Pavic seinen Volley zu lang an, der Ball flog ins Aus - Krawietz und Pütz sind Weltmeister!
Jannik Sinner krönt sich zum Einzel-Champion der ATP Finals 2024
Am Abend stand dann noch das Endspiel der Herren auf dem Programm. Jannik Sinner wurde von Taylor Fritz, der Alexander Zverev im Halbfinale besiegt hatte, herausgefordert.
Doch einmal mehr behielt der italienische Favorit, Weltranglistenerster und diesjähriger Champion der Australian Open und US Open, die Oberhand. Beim dominanten 6-4, 6-4 machte Sinner die italienischen "Tifosi" in Turin glücklich.
Der Südtiroler beendet seine Einzelsaison mit dem Weltmeister-Titel, nächste Woche reist der 23-Jährige dann zu den Davis Cup Finals 2024 und greift dort mit seinem italienischen Team nach dem nächsten Triumph in einer grandiosen Saison 2024.