Was sind die Unterschiede zwischen Rennrodeln, Skeleton und Bobfahren?
Einige Wintersportdisziplinen ähneln sich zwar, doch bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass es große Unterschiede zwischen ihnen gibt. Können Sie die verschiedenen Biathlon-Disziplinen oder den Unterschied zwischen Slopestyle und Big Air erklären? Keine Sorge – Olympics.com hat eine neue Serie für Sie, in der die Nuancen der Sportarten erklärt werden, die Sie bei Milano Cortina 2026 sehen werden. Als Nächstes sind Rennrodeln, Skeleton und Bobfahren an der Reihe.
Auf den ersten Blick mag es kaum Unterschiede zwischen Rodeln, Skeleton und Bob geben.
In jeder Disziplin rasen die Athleten mit extremer Geschwindigkeit eine schmale Eisbahn hinunter und demonstrieren dabei ihren unerschrockenen Mut, der das Publikum fesseln kann.
Bei näherer Betrachtung weisen diese drei Sportarten jedoch erhebliche Unterschiede auf, die jeden Wettkampf zu einem einzigartigen Nervenkitzel machen.
Lesen Sie weiter, um die wichtigsten Unterschiede zwischen diesen drei Highlights der Olympischen Winterspiele zu entdecken.
Was sind die Unterschiede zwischen den drei Sportarten?
Auch wenn alle Rodelwettbewerbe (Rodeln, Skeleton und Bob) auf der gleichen, neugebauten Bahn, dem Cortina Sliding Center in Cortina d'Ampezzo ausgetragen werden, sollten Sie nicht glauben, dass die einzelnen Wettbewerbe gleich spektakulär sein werden.
Rodeln:
Wir beginnen mit dem Rodeln. Beim Rennrodeln fahren die Athletinnen und Athleten auf einem Schlitten eine Eisbahn hinunter, wobei jeder mit den Füßen voran und flach auf dem Rücken liegend die Strecke hinuntergleitet.
Beim Start treiben sie sich aus einer sitzenden Position vorwärts, indem sie sich mit den Händen mehrfach vom Eis abdrücken. So nehmen sie Geschwindkeit auf.
Auf der Strecke wechseln die Profis in die erwähnte liegende Position auf dem Rücken. Unterwegs verlagern sie Ihr Gewicht und knicken ihre Körper so ab, dass sie Kurven so schnell wie möglich nehmen und dabei Geschwindigkeit und Schwung beibehalten.
Rodeln gilt als der schnellste Sport der Olympischen Winterspiele. Die Athlet:innen rasen mit Geschwindigkeiten von über 150 km/h die Eisbahn hinunter, ohne über mechanische Bremsen zu verfügen. Außerdem sind die Kufen unter dem Schlitten schärfer als beim Bob oder Skeleton und schwieriger zu kontrollieren. Doch bei den Champions sieht alles ganz einfach aus: Obwohl sie einen Druck von 6 G in den Kurven aushalten müssen, müssen sie körperlich entspannt bleiben, um die höchstmögliche Geschwindigkeit beizubehalten.
In Milano Cortina 2026 werden 15 Medaillen in fünf Wettkämpfen (Herren-Einsitzer, Herren-Doppelsitzer, Damen-Einsitzer, Damen-Doppelsitzer und Mannschaftsstaffel) vergeben.
Skeleton:
Anders als beim Rennrodeln beginnen die Skeleton-Athleten ihren Start aus dem Stand. So legen etwa 40 Meter zurück und bauen so Geschwindigkeit auf. Nach dem Anlauf werfen sie sich bäuchlings auf den Schlitten und fahren mit 130-140 km/h die vereiste Bahn hinunter, wobei sie das Gerät durch ihre Körperbewegungen steuern. Im Gegensatz zum Rodeln liegt der Fahrer beim Skeleton also auf dem Bauch.
In Milano Cortina 2026 werden neun Medaillen in drei Wettkämpfen (Herren-Einzel, Damen-Einzel, Mixed-Staffel) vergeben.
Bob:
Bobfahren hat die längste olympische Tradition aller Schlittensportarten und fehlte seit Beginn der Winterspiele nur einmal im Programm der Olympischen Winterspiele.
Der Bob ist ein Schlitten mit einem, zwei oder vier Sitzen und vier paarweise angeordneten Kufen, wobei das vordere Paar zum Lenken des Fahrzeugs verstellbar ist und von einem Piloten mit zwei Seilzügen gesteuert wird. Das hintere Paar ist fest. An der Rückseite befindet sich eine Bremse mit Metallzähnen, die sich in das Eis verbeißen und dazu dienen, den Schlitten nach der Ziellinie anzuhalten.
Die Athletinnen und Athleten nehmen am Start etwa 15 Meter Anlauf aus einer stehenden Position und gleiten dann in eine sitzende Position in den Schlitten hinein, hierbei ist besonders im Zweier - und Viererbob viel Koordination und das richtige Timing innerhalb der Teams wichtig.
Der Pilot an der Front des Schlittens lenkt dann mit den erwähnten Seilen den Kurs hinunter, der Anschieber und Anschieberin hinten kann die Bremsen verwenden, um die Abfahrt zu verlangsamen. Bei olympischen Wettbewerben kommen sie aber selten zum Einsatz.
Bobfahren traditionell eher ein Mannschaftssport, Wettbewerbe im Zweier- und Viererbob stehen auf dem Programm. Bei Milano Cortina 2026 steht zum zweiten Mal der Frauen-Monobob – bei dem die Fahrerinnen die Strecke in einem Einer-Bob befahren – im Programm der Spiele, bei Peking 2022 gab diese Diziplin das Debüt.
Bei den nächsten Olympischen Winterspielen werden zwölf Medaillen in vier Wettkämpfen (Männer-Zweierbob, Männer-Viererbob, Frauen-Monobob, Frauen-Zweierbob) vergeben.
Auf einen Blick: Unterschiede zwischen Rodeln, Skeleton und Bob bei den Olympischen Winterspielen
Rodel Wettbewerbs-Format:
Die Rodel Wettbewerbe (Männer-Einsitzer, Frauen-Einsitzer, Männer-Doppelsitzer, Frauen-Doppelsitzer, Mannschaftsstaffel) werden vom 7. Februar bis 12. Februar 2026 im Cortina Sliding Center ausgetragen.
Um an den Rodel Wettkämpfen bei Milano Cortina teilzunehmen, stehen den Frauen und Männern insgesamt maximal 106 Quotenplätze zur Verfügung.
Skeleton Wettbewerbs-Format:
Die Skeleton Wettbewerbe (Männer-Einzel, Frauen-Einzel, Mixed Teaml) werden vom 12. Februar bis 15. Februar 2026 am gleichen Austragungsort stattfinden.
Um an den Skeleton Wettkämpfen bei Milano Cortina teilzunehmen, stehen den Frauen und Männern insgesamt maximal 50 Quotenplätze zur Verfügung.
Bobfahren Wettbewerbs-Format:
Die Wettbewerbe im Bobfahren (Männer-Zweierbob, Männer-Viererbob, Frauen Monobob, Frauen-Zweierbob) werden am 16. Februar und 17. Februar sowie vom 20. Februar bis 22. Februar 2026 am gleichen Austragungsort stattfinden.
Um an den Bob Wettkämpfen bei Milano Cortina teilzunehmen, stehen den Frauen und Männern insgesamt maximal 106 Quotenplätze zur Verfügung.