Was ist Kanu-Rennsport?
Beim Kanu-Rennsport treten die Teilnehmerinnen auf einer Flachwasserstrecke über Distanzen zwischen 200 und 1000 Metern gegeneinander an.
Es gibt zwei Arten von Booten: Canadier, in denen die Athlet\innen kniend im Boot sitzen und ein Stechpaddel benutzen, und Kajaks, in denen die Athlet\innen sitzen und ein Doppelpaddel benutzen.
Die meisten Rennen werden als Einzelrennen ausgetragen, außerdem gibt es bei den Olympischen Spielen auch Canadier- und Kajakwettbewerbe für zwei und vier Personen.
Von wem, wo und wann wurde der Kanu-Rennsport erfunden?
Der britische Forscher und Reiseschriftsteller John MacGregor, der das Kajak - das Inuit-Wort für "Mannboot" - studiert hatte, soll die traditionellen Jagd- und Fischerboote in Sportboote verwandelt und 1866 den Royal Canoe Club gegründet haben.
Der Kanu-Rennsport, ursprünglich als Flachwasserkanu bekannt, ist die ursprüngliche und einfachste Form des Sports, bei dem man gewinnt, wenn man als Erster das Ziel erreicht.
Was sind die Regeln des Kanu-Rennsports?
Bis zu acht Athletinnen (oder Mannschaften) treten zu einem Canadier- oder Kajak-Rennen an, wobei jeder eine eigene Bahn hat, auf der er/sie bleiben muss.
Dann müssen sie einfach so schnell wie möglich die Ziellinie erreichen.
Kanu-Rennsport und die Olympischen Spiele
Unter seinem früheren Namen Flachwasser-Kanu wurde der Kanu-Rennsport bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris als Demonstrationssportart ausgetragen. Bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin wurde er zum ersten Mal als vollwertige olympische Disziplin anerkannt.
Im Laufe der Jahre gab es eine Reihe von Änderungen bei den Wettkämpfen: In London 1948 traten erstmals Frauen an, allerdings nur im Kajak. Erst in Tokio 2020 konnten Frauen im Canadier um Medaillen kämpfen.
Die Rennstrecken wurden im Laufe der Zeit verkürzt, um ein breiteres Publikum anzusprechen. Die olympischen Rennen finden jetzt über 200m (nur C1 der Damen), 500m und 1000m (nur C1 und K1 der Herren) statt.
In Paris 2024 wird es 10 Rennen im Kanu-Rennsport geben, fünf für jedes Geschlecht.
Die besten Athlet*innen im Kanu-Rennsport, die man im Auge behalten sollte
Lisa Carrington hat in den letzten Jahren den Kanu-Rennsport der Damen dominiert und in Tokio 2020 ihren dritten Titel im K1 über 200m errungen, wo sie auch Gold im K1 über 500m und im K2 über 500m (mit Caitlin Regal) gewann. Sie ist die erfolgreichste neuseeländische Olympionikin der Geschichte.
Die US-Amerikanerin Nevin Harrison war erst 19 Jahre alt, als sie in Tokio den ersten Titel über 200m im C1 der Damen gewann, und sie will in Paris weitere Medaillen holen.
Ungarn ist seit langem eine starke Nation im Kanu-Rennsport der Damen und Herren. Balint Kopasz ist der amtierende Weltmeister und Olympiasieger im K1 über 1000m.
Deutschland und China sind in den Mannschaftsrennen sehr stark, während der Brasilianer Isaquias Quieroz in Tokio 2020 gleich vier Medaillen gewann, darunter das erste Canadier-Gold seines Landes über 1000m (C1).