9 ungewöhnliche Geschichten rund um die Fußballmannschaften, die sich bereits für die Heim-EM 2024 in Deutschland qualifiziert haben

Neun Nationalmannschaften haben sich bereits für die bevorstehende Fußball-Europameisterschaft 2024 qualifiziert, die vom 14. Juni bis zum 14. Juli in Deutschland stattfinden wird. Lernen Sie die Teams kennen und entdecken Sie ihre teils kuriosen Besonderheiten, die Ihnen vielleicht bisher unbekannt waren.

Julian Nagelsmann, ehemaliger Trainer von Bayern München
(2023 Getty Images)

Neun Mannschaften stehen bereits in den Startlöchern für die nächste UEFA Fußball-Europameisterschaft der Männer, die vom 14. Juni bis 14. Juli 2024 in Deutschland stattfinden wird.

Deutschland hat sich als Gastgeber der EM 2024 bereits automatisch qualifiziert. Weitere 20 Mannschaften müssen sich ihre Teilnahme durch sportliche Leistungen verdienen, wobei die besten zwei Teams aus jeder Gruppe sich ihr Ticket sichern. Die verbleibenden drei Plätze werden in den Play-off-Runden vergeben**, ein Platz die beste Mannschaft der drei Ligen** (A, B und C) der UEFA Nations League 2022-2023.

Neun Fußballmannschaften haben bereits ihre Teilnahme gesichert: Deutschland, Österreich, England, Belgien, Frankreich, Portugal, Schottland, Spanien und die Türkei.

Erfahren Sie mehr über diese erfolgreichen Teams, die sich einen Platz in der EM erkämpft haben, und entdecken Sie interessante Anekdoten und kuriose Fakten.

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Deutschland: Julian Nagelsmann kehrt zurück

Am 24. März kam die überraschende Nachricht: Trainer Julian Nagelsmann wurde vom FC Bayern München entlassen. Die Mannschaft hatte gerade Paris Saint-Germain in der UEFA Champions League 2022/2023 besiegt und befand sich in der Bundesliga auf dem Weg zum Titel.

Nur ein halbes Jahr nach seiner Entlassung wurde der 1987 geborene Trainer, der in der Fußballwelt schon früh Rekorde aufgestellt hat, das Amt des Bundestrainers der Deutschen Nationalmannschaft. Er tritt damit die Nachfolge von Hansi Flick an, der nach einer deutlichen Heimniederlage im Freundschaftsspiel gegen Japan mit 1:4 im September 2023 zurücktrat. Nagelsmann steht nun vor der Aufgabe, die Nationalmannschaft zum EM-Titel zu führen.

Mit drei EM-Titeln ist die deutsche Mannschaft neben Spanien die erfolgreichste in der Geschichte der Europameisterschaften. Bei der kommenden Heim-EM wird die Deutsche Nationalmannschaft unter der Leitung des zweitjüngsten Trainers, der jemals diese Rolle übernommen hat, versuchen, Spanien als erfolgreichste Nation in diesem Wettbewerb zu überholen und den amtierenden Titelverteidiger Italien zu besiegen.

Den letzten EM-Erfolg feierte Deutschland 1996 unter der Leitung von Berti Vogts, als Oliver Bierhoff im Finale das berühmte "Golden Goal" gegen Tschechien erzielte.

England will den EM-Fluch brechen

Jude Bellingham, Bukayo Saka, Phil Foden, Marcus Rashford, Jack Grealish und Harry Kane – sind nur einige der Namen, auf die Englands Trainer Gareth Southgate bei der EM 2024 zählen wird.

England zählt zweifelsohne zu den stärksten Mannschaften Europas und ist der amtierende EM-Vizemeister. Seit England 1966 im Wembley-Stadion den Weltmeistertitel gewann, haben die Briten keinen EM- oder WM-Titel mehr gewonnen.

Harry Kane, der Kapitän der Mannschaft, hat kürzlich die Marke von 300 Toren im Vereinsfußball überschritten und hält zudem den Rekord für die meisten Tore (61) in der Geschichte der Englischen Nationalmannschaft. Eine beeindruckende Bilanz, die jedoch bisher nicht von einem internationalen Titel begleitet wurde.

Trotz zahlreicher Enttäuschungen in der Vergangenheit hat die aktuelle Generation in den letzten Jahren bewiesen, dass sie über außergewöhnliches Talent verfügen und somit den EM-Fluch brechen könnten.

Frankreichs unaufhaltsames Team und die beeindruckende Bilanz von Antoine Griezmann

Wenn es um Fußballtalente geht, führt kein Weg an Frankreich vorbei. Als Gewinner der Weltmeisterschaft 2018 und der Nations League 2021 fehlt dem von Didier Deschamps trainierten Team nur noch der EM-Titel, um ihre Trophäensammlung zu vervollständigen.

Nachdem sich Frankreich dank des Auswärtssiegs gegen die Niederlande rechnerisch für die EM 2024 qualifiziert hatten, zeigten sie in einem Freundschaftsspiel gegen Schottland zu Hause ihre Stärke mit einem 4:1-Sieg. Kaum jemand ist so fit wie Antoine Griezmann. Er beendete dieses 81. Länderspiel in Folge unverletzt, ein Rekord, der für jeden aktiven Fußballer nur schwer zu übertreffen sein wird.

Mit 125 Länderspielen zählt der Atletico Madrid-Star neben Kylian Mbappé zu den größten Stars im französischen Kader. Im Alter von 25 Jahren hat das Pariser-Talent Mbappé bereits 73 Länderspiele bestritten und dabei 43 Tore erzielt. Das kommende Jahr wird besonders spannend für ihn, er hofft, bei der EM und an den Olympischen Spiele Paris 2024 teilnehmen zu können.

Belgien lässt sich nicht unterkriegen

In den vergangenen zehn Jahren galt Belgien stets als einer der Top-Favoriten auf einen bedeutenden Titel, nach dem sie sich 2014 den Weltmeistertitel geholt hatten. Allerdings konnte sie bei den darauffolgenden Ausgaben nicht an ihren Erfolg anknüpfen.

Fußballstars wie Kevin De Bruyne, Romelu Lukaku, Jan Vertonghen und der nun durch eine schwere Knieverletzung ausfallende Thibaut Courtois führen das Team von Domenico Tedesco an. Obwohl sie das letzte Heimspiel gegen Schweden aufgrund eines tragischen Terroranschlags in Brüssel im Jahr 2022 nicht zu Ende spielen konnten, haben sich die Belgier dennoch erfolgreich für die EM 2024 qualifiziert.

In diesem Spiel erzielte Lukaku den Ausgleichstreffer, der später als Endstand gewertet wurde und ihm sein 79. Tor in der Nationalmannschaft einbrachte. Damit ist er der Rekordtorschütze aller Zeiten für Belgien. Die Marke von 100 Toren ist für den 1993 geborenen Stürmer von AS Roma zwar eine Herausforderung, aber keineswegs unerreichbar. Kapitän De Bruyne, der kürzlich mit Pep Guardiolas Manchester City die Champions League gewonnen hat, ist nur ein Spiel von seinem 100. Länderspiel entfernt.

Damit die Belgischen Nationalmannschaft sich den Traum vom EM-Titel erfüllen können, müssen sie im kommenden Jahr nahezu fehlerlos spielen.

Portugal zählt weiterhin auf Torschützenkönig Cristiano Ronaldo

Der Name Cristiano Ronaldo ist ein Synonym für Disziplin und Erfolg. Obwohl er bei der letzten Weltmeisterschaft mit Portugal im Viertelfinale ausgeschieden ist und in die saudi-arabische Liga zu Al-Nassr gewechselt hat, hätte das ehemalige Aushängeschild von Real Madrid und Juventus Turin seinen Rücktritt aus der Seleção das Quinas erwägen können. Doch wenn es um Rekorde geht, gibt CR7 nie auf. Mit 38 Jahren strebt er immer noch danach, auf höchstem Niveau mithalten zu können.

Zwanzig Jahre nach seinem ersten Einsatz für die portugiesische Nationalmannschaft und als Kapitän hält er den portugiesischen Rekord von 200 Länderspielen und 127 Toren. Seine Torbilanz übertritt mit einem Vorsprung von 21 Punkten die von Lionel Messi. Zusätzlich ist er der einzige Spieler neben dem Iraner Ali Daei, der in der Geschichte der Nationalmannschaften mehr als 100 Tore erzielt hat.

Nachdem Portugal 2016 die Europameisterschaft und 2019 die Nations League gewonnen hat, ist Ronaldo bestrebt, seinen dritten Titel zu holen, und die Chancen stehen gut. Trainer Roberto Martínez kann auf ein Team vertrauen, das vielleicht das talentierteste und ausgewogenste aller Zeiten ist. Von einer starken Abwehrreihe mit João Cancelo, Rúben Dias und Raphaël Guerreiro hin zu einer beeindruckenden Mittelfeldbesetzung mit Spielern wie Bernardo Silva, Bruno Fernandes, João Félix und Ronaldo selbst.

Nach zwei verlorenen Finalteilnahmen, dem Heimfinale von 2004 und dem Finale in Frankreich zwölf Jahre später gegen die Franzosen, ist der portugiesische Meister bereit, seine vielleicht letzte Europameisterschaft als Hauptakteur zu bestreiten.

Spanien: Ein Trainer, der weiß, wie man gewinnt

Die Spanische Nationalmannschaft hat sich von dem schmerzlichen Ausscheiden im Elfmeterschießen gegen Italien im Halbfinale der EM 2020 und dem Halbfinalaus bei der Weltmeisterschaft 2022 gegen Marokko erholt. Unter der Leitung des neuen Trainers Luis De La Fuente haben sie dem Gewinn der Nations League 2023 ein deutliches Zeichen gesetzt, dass sie wieder als stärke Gegner zurück sind.

Zu den drei EM-Titeln könnte im nächsten Jahr ein vierter hinzukommen. Im letzten offiziellen Spiel sicherten sie sich bereits vorzeitig das EM-Ticket mit einem 1:0-Sieg gegen Norwegen in Oslo. Den entscheidenden Treffer erzielte Gavi, ein aufstrebender Mittelfeldspieler, der 2004 vom FC Barcelona entdeckt wurde und in 25 Länderspiele 5 Tore für die spanische Nationalelf erzielt hat.

Gavi führt eine Gruppe talentierter junger Spieler an, die allesamt dem Barça-Nachwuchs entstammen. Unter diesen Talenten finden sich auch der Linksverteidiger Alejandro Balde (Jahrgang 2003), das Mittelfeldjuwel Pedri (Jahrgang 2002) und die vielversprechenden Offensivspieler **Ansu Fati (**Jahrgang 2002, derzeit bei Brighton ausgeliehen) und Lamine Yamal (Jahrgang 2007). Letzterer raubte Gavi den Doppelrekord als jüngster Debütant und Torschütze in der Geschichte der Spanischen Nationalmannschaft. Jamal gab sein Debüt im zarten Alter von 16 Jahren und 57 Tagen und erzielte beim 7:1-Sieg in der EM-Qualifikation gegen Georgien sein erstes Länderspieltor am 8. September 2023.

Luis De La Fuente scheint der richtige Mann zu sein, um diese vielversprechende Generation anzuführen. Obwohl sein Name zu Beginn seiner Amtszeit als Nachfolger von Luis Enrique in der Fußballwelt nicht allzu bekannt war, spricht sein beeindruckender Lebenslauf für sich. Nach dem Gewinn der Goldmedaille bei den U19-Europameisterschaften 2015, den Mittelmeerspielen 2018 und der U21-EM 2019 holte er 2020 olympisches Silber in Tokio. Nun steht er vor der Aufgabe, seine Erfolgslinie mit der A-Nationalmannschaft weiter auszubauen.

Schottland: Das blaue Trikot verleiht magische Kräfte

Nach einer über zwanzigjährigen Abwesenheit seit der letzten Teilnahme an der WM 1998 kann Schottland nun zum zweiten Mal in Folge bei einer Europameisterschaft dabei sein, nachdem sie sich erfolgreich durch die Playoffs für die EM 2020 qualifiziert haben.

Bei der Qualifikation überzeugte das Team von Steve Clarke und dominierte ihre Gruppe, in der Mannschaften wie Spanien und Norwegen spielten. Besonders beeindruckend war der überraschende Heimsieg gegen Spanien, bei dem Scott McTominay von Manchester United mit zwei Toren zum Helden des Spieles wurde. Der vielseitige Mittelfeldspieler, der zuvor in seiner Karriere für die Tartan Army nur ein einziges Tor erzielt hatte, verwandelte sich im blauen Trikot in einen Torjäger und trug mit sechs Toren in dieser Qualifikationsphase maßgeblich zum Erfolg bei.

Vor Beginn der Qualifikationsspiele hatte der 1996 geborene Spieler nur ein Tor für sein Nationalteam erzielt. Doch in dieser entscheidenden Phase führte er sein Team mit seinen sechs Toren in Richtung der lang ersehnten Teilnahme an der EM 2024 und kletterte sogar auf den fünften Platz in der Torschützenliste des Qualifikationsturniers, knapp hinter den etablierten Stürmern.

Mit fünf Siegen und nur einer Niederlage in den ersten sechs Qualifikationsspielen sicherte sich die schottische Mannschaft zum vierten Mal in ihrer Geschichte die Teilnahme an der Europameisterschaft.

Türkei: Vincenzo Montella setzt auf neue Strategien

In nur zwei Spielen und in nur 180 Minuten sicherte sich die Türkische Nationalmannschaft die Qualifikation für die EM 2024 - obwohl noch zwei Spiele ausstanden. Der Trainer Vincenzo Montella, der erst am 21. September 2023 Stefan Kuntz ablöste, erwies sich in dieser kurzen Zeit als wahres Fußballgenie.

Mit einem knappen 1:0-Sieg in Kroatien gefolgt von einem überzeugenden 4:0-Heimsieg gegen Lettland gelang es Hakan Çalhanoğlu und seinen Teamkollegen, sich zum zweiten Mal in Folge für die kontinentale Qualifikation zu qualifizieren. Besonders beeindruckend ist, dass Montella dieses wichtige Ziel erreichte, obwohl der talentierte Arda Güler, geboren 2005, im Sommer von Real Madrid verpflichtet wurde, aber aufgrund wiederholter Verletzungsprobleme seit Saisonbeginn außer Gefecht gesetzt ist.

Güler, ein ehemaliger Fenerbahçe-Spieler, wird in einem Jahr zu den am meisten erwarteten U21-Spielern im gesamten europäischen Wettbewerb gehören. Montella verwandelte die türkische Nationalmannschaft in eine Siegermannschaft, die voller Selbstvertrauen in die kommende Europameisterschaft geht.

Österreich setzt auf die Stars der Bundesliga

Nachdem Österreich sich seit der Weltmeisterschaft 1998 nicht mehr für eine WM qualifizieren konnte, ist die Nation bei kontinentalen Turnieren wieder im Aufwind. Die österreichische Nationalmannschaft wird 2024 an der EM teilnehmen, und das ist bereits das dritte Mal in Folge nach den Teilnahmen bei der EM 2016 und der EM 2020.

Das Team agiert unter der Leitung des deutschen Trainers Ralf Rangnick. Österreich sicherte sich das EM-Ticket zusammen mit Belgien in einer Vorrunde, in der Schweden, ihr Hauptkonkurrent, frühzeitig ans Ende der Gruppentabelle rutschte.

Wie schon bei der letzten EM-Ausgabe sind viele Spieler aus der Bundesliga ein Erfolgsfaktor des österreichischen Kaders. In der entscheidenden Partie gegen Aserbaidschan, die mit 1:0 gewonnen wurde, standen nicht weniger als 8 der elf Startspieler in der Bundesliga unter Vertrag. Marcel Sabitzer, der als Einwechselspieler auf das Feld kam und per Elfmeter das entscheidende Tor erzielte, gehört ebenfalls dazu.

Die einzige Ausnahme ist Kapitän David Alaba, der zwar nicht in der Bundesliga spielt, aber nach über zehn Spielzeiten in Deutschland nun bei Real Madrid unter Vertrag steht. Er erholt sich von einer Verletzung, die ihn während der letzten beiden Einsätze seines Teams außer Gefecht gesetzt hatte. Bis zur EM 2024 wird er wieder topfit sein und sein Können auf dem Feld zeigen.

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