Daniel Tschofenig gewinnt Vierschanzentournee 2024/2025 nach Skisprung-Krimi und nächstem österreichischen Dreifachsieg in Bischofshofen, Ergebnisse und Gesamtwertung
Zum ersten Mal nach zehn Jahren geht der Sieg bei der Vierschanzentournee wieder nach Österreich. Daniel Tschofenig entscheidet den Dreikampf mit seinen beiden Teamkollegen für sich, holt sich den Tagessieg in Bischofshofen und den Goldenen Adler.
Daniel Tschofenig hat zum ersten Mal die Vierschanzentournee gewonnen und Österreich beim legendären Skisprung-Wettbewerb den ersten Gesamtsieg seit zehn Jahren beschert.
Tschofenig gewann am Montag (6. Januar) das vierte Springen in Bischofshofen und überflügelte in einem spannenden Dreikampf noch seine Teamkollegen Jan Hörl und Stefan Kraft, die sowohl in der Tages- als auch in der Gesamtwertung die Plätze zwei und drei belegten.
"Ich habe nicht geglaubt, dass ich noch eine Chance habe. Der Krafti war so dominant die ganze Zeit", zeigte sich Tschofenig im ZDF ungläubig über seinen Triumph.
Am Ende trennten ihn und Hörl winzige 1,4 Punkte, Kraft beendete die Tournee als Dritter mit 4,1 Punkten Rückstand.
Vor dem abschließenden Wettbewerb lagen gar nur 1,3 Punkte zwischen den drei österreichischen Top-Athleten. Tschofenig hatte in Garmisch-Partenkirchen gesiegt, Kraft in Oberstdorf und Innsbruck.
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Hörl patzt bei Landung, Kraft muss warten
Hörl eröffnete den Dreikampf mit einem perfekten ersten Sprung auf 140, 5 Meter.
Tschofenig konnte bei etwas schwierigeren Windbedingungen nicht ganz mithalten. Er segelte auf 136,0 Meter und büßte 3,1 Punkte auf Hörl ein.
Der erfahrene Kraft hatte mit noch schlechterem Wind zu kämpfen, landete ebenfalls bei 136,0 Metern, übernahm aber dank der Kompensationspunkte die Führung und baute seinen Vorsprung auf Hörl auf 2,7 Punkte aus.
Von einem beruhigenden Polster konnte man allerdings in diesem Fall nicht sprechen.
Vor dem Zweiten Durchgang war allerhöchste Spannung garantiert. Und diese nahm weiter zu, als Tschofenig, Fünfter nach dem Ersten Durchgang, die Tagesbestweite von Hörl einstellte.
Hörl überflog anschließend die von Tschofenig gesetzte grüne Linie auf 143,0 Meter, konnte aber keinen Telemark setzen. Das bedeutete Punktabzüge, so dass Hörl hinter Tschofenig fiel.
Nun aber richteten sich alle Augen auf Kraft. Der 31-Jährige wurde vor eine weitere Nervenprobe gestellt, da der Wind zu stark für einen Sprung blies.
Nach mehreren Minuten des Wartens oben auf der Schanze konnte Kraft endlich in die Spur gehen, landete aber zu früh bei 137,5 Metern.
Damit gehörte der Goldene Adler Teamkollege Tschofenig.
Wellinger in Bischofshofen bester Deutscher
Die Österreicher dominierten die 73. Vierschanzentournee wie lange keine Nation mehr.
Bei drei der vier Springen feierten sie einen Dreifachsieg.
Im Duell um Gesamtrang vier musste sich der Schweizer Gregor Deschwanden dem Norweger Johann Andre Forfang geschlagen geben. Nach starken Ergebnissen wie einem zweiten Platz in Garmisch-Partenkirchen reichte es diesmal nur zu Rang elf.
Bei den deutschen Skispringern setzte sich der Abwärtstrend fort. Andreas Wellinger schaffte es nach Weiten von 133,0 und 135,5 Metern als Neunter zumindest in die Top 10.
Bester Deutscher in der Tournee-Gesamtwertung war am Ende Pius Paschke auf Rang sechs.
Vierschanzentournee 2024/25: Die Top 10 des Springens in Bischofshofen
- Daniel Tschofenig (AUT): 308,6 Punkte (136,0 m/140,5m)
- Jan Hörl (AUT): 306,5 Punkte (140,5m/143,0m)
- Stefan Kraft (AUT): 303,2 Punkte (136,0m/137,5m)
- Johann André Forfang (NOR): 301,7 Punkte (139,5m/139,5m)
- Maximilian Ortner (AUT): 300,0 Punkte (134,0m/137,5m)
- Benjamin Oestvold (NOR): 298,2 Punkte (137,5m/139,0m)
- Michael Hayböck (AUT): 296,9 Punkte (138,0m/140,0m)
- Pawel Wasek (POL): 294,1 Punkte (137,5m/139,0m)
- Andreas Wellinger (GER): 290,9 Punkte (133,0m/135,5m)
- Ren Nikaido (JPN): 289,9 Punkte (135,5m/136,5m)
Vierschanzentournee 2024/2025: Die Gesamtwertung nach dem letzten Springen
- Daniel Tschofenig (AUT): 1194,4 Punkte
- Jan Hörl (AUT): 1193,0 Punkte
- Stefan Kraft (AUT): 1190,3 Punkte
- Johann André Forfang (NOR): 1154,2 Punkte
- Gregor Deschwanden (SUI): 1151,9 Punkte
- Pius Paschke (GER): 1134,0 Punkte
- Michael Hayböck (AUT): 1128,6 Punkte
- Pawel Wasek (POL): 1109,3 Punkte
- Maximilian Ortner (AUT): 1107,3 Punkte
- Anze Lanisek (SLO): 1099,0 Punkte