Biathlon Weltcup 2024/25: Vanessa Voigt und Justus Strelow erkämpfen sich ersten Podestplatz in der Single Mixed Staffel
Beim Weltcup-Auftakt in Kontiolahti sichert sich das deutsche Duo den dritten Platz im ersten Rennen der Saison, die drei folgenden Staffel-Quartetts am Wochenende blieben hingegen glücklos.
Die Weltcup-Saison 2024/25 im Biathlon ist gestartet. Am Samstag, den 30. November, fielen in Kontiolathi/Finnland bei der Single Mixed Staffel (ab 13.15 Uhr) und der Mixed Staffel die ersten Entscheidungen.
Für Deutschland starteten Vanessa Voigt und Justus Strelow in die Saison 2024/25, damit setzte der DSV im ersten Rennen der Saison auf ein bewährtes Duo in der Single Mixed Staffel, denn im vergangenen Winter hatten die beiden starken Schützen ein Rennen dieses Formats in Antholz gewonnen.
Erstes Biathlon-Podest im Weltcup-Winter: Voigt und Strelow verpassen Silberrang im Fotofinish
In der Single Mixed Staffel absolvierten die Athletinnen und Athleten insgesamt neun 1,5 Kilometer lange Runden, wobei die Damen begannen.
Nach den insgesamt acht Schießen (je vier pro Geschlecht, jeweils abwechslend Liegend und Stehend) bestritten die Herren die letzte Runde.
Voigt (drei Nachlader bei den ersten beiden Schießen) übergab an Rang 13 liegend mit 37,5 Sekunden Rückstand auf die führende Französin Julia Simon erstmals an Stretlow, der sowohl den Rückstand als auch die Position klar verbessern konnte.
Nach einem Nachlader bei seinen zehn Schüssen übergab er an Rang fünf liegend mit etwa 22 Sekunden auf die starken Franzosen (der zweifache Olympiasieger Quentin Fillot Maillet stand Teamkollegin Simon in kaum etwas nach) zurück an Voigt.
In der zweiten Hälfte des Rennens festigte sich das Bild, Voigt schoss nun zweimal fehlerfrei, Strelow ging als Vierter mit 29,4 Rückstand in die letzte Sequenz.
Ganz vorne boten sich Fillot Maillet und Sebastian Samuellson nun ein Kopf-an-Kopf-Duell (die starke Teamkollegin Elia Halvarsson hatte Team Schweden nach vorne gebracht) um den Sieg, dahinter musste sich der Deutsche mit Östereichs Simon Eder um Rang drei streiten.
Im letzten Schießen veränderte sich dann aber noch einmal das Bild, mit einer starken Serie schoss sich Samuellson am Franzosen vorbei und konnte die letzte Runde mit etwa 15 Sekunden Vorsprung ganz entspannt angehen.
Strelow setzte Fillot Maillet mit einem fehlerfreien Schießen unter Druck, kam sogar als Zweiter aus dem Schießstand, musste sich dem Goldmedaillengewinner im Einzel und der Verfolgung bei Peking 2022, aber doch im Fotofinish ganz knapp geschlagen geben.
Mixed Staffel verpasst Podest deutlich
Für Franziska Preuß, Danilo Rietmüller, Johanna Puff und Philipp Horn lief es in der folgenden Mixed Staffel nicht ganz so gut.
Am Ende belegte das deutsche Quartett in der 4x6 km langen Staffel den vierten Rang, war dabei aber klar hinten den Podesträngen zurückgeblieben.
Nachwuchstalent Puff übergab als Achte an Preuß, die das deutsche Team zunächst auf Rang vier führte.
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Staffel-Debütant Riethmüller wurde zum Pechvogel, denn er konnte die Strafrunde nicht vermeiden. Zwar fiel Deutschland nicht mehr in der Position zurück, dafür sorgte Schlussläufer Horn, doch der Abstand auf die Podiumsränge war zu groß.
Norwegen gewann vor Frankreich, Schweden belegte den dritten Platz.
Männer Staffel sichert den vierten Rang, junge Frauen-Staffel glücklos Siebte
Am Sonntag war der dann Tag der traditionellen Staffeln. Zunächst mit den Herren über 4x7,5 km.
Bei den schwierigen Bedingungen im verregneten Kontiolathi bekam David Zobel das Vertrauen als Startläufer und rechtfertigte dieses mit starken Schießen (null Fehler), musste aber insbesondere auf der Strecke einige Sekunden auf die seit Jahren dominierenden Norweger und die starken Franzosen einbüßen.
Als Sechster übergab er an Johannes Kühn, der sich lange von seiner besten Seite zeigte. Ein fehlerfreier Liegendanschlag, stark in der Loipe, nur ein wackeliges letztes Schießen (zwei Nachlader) verhindert eine noch bessere Position als den vierten Rang, auf dem er zur Halbzeit auf Philipp Nawrath übergab.
Für den letztjährigen Weltcupsieger (dort schlüpfte er nach einem Sieg in Östersund sogar kurzzeitig ins Gelbe Trikot) wurde die zweite Hälfte seines Rennen zur Achillesferse, drei Nachlader beim Stehendanschlag und eine vergleichsweise langsame letzte Runde, ließen das Podest in weite Ferne rücken.
Daran konnte dann auch Philipp Horn eine Strafrunde nichts mehr ändern, mit mehr als zwei Minuten Rückstand auf Sieger Frankreich, die in der Besetzung Quentin Fillot Maillet Emilien Jacquelin, Fabien Claude und Eric Perrot, die fast drei Jahre währende Siegesserie der norwegischen Männer-Staffel im Weltcup brach, wurde Deutschland Vierter.
Noch ein wenig weiter hinten landete die extrem junge Staffel der Damen. Kurz vor dem Start des 4x6 km langen Rennens, musste Deutschland eine kleine Hiobsbotschaft hinnehmen, Franziska Preuß fiel aufgrund eines Infekts aus.
So rückte Vanessa Voigt, die eigentlich geschont werden sollte, kurzfristig hinein, sie übernahm als Schlussläuferin.
Zuvor gehörte die Bühne den jungen Johanna Puff (22), Julia Tanheimer (19) und Julia Kink (20, die sich in der Weltcup-Elite achtbar schlugen.
Während Puff stark schoss (nur ein Fehler) aber in der Loipe noch Lücken aufwies, lief Tanheimer zwar stark, hatte aber wiederum Probleme beim ersten Schießen.
Kink, die zur Halbzeit des Rennens als Neunte (+1:17 hinter der Spitze) übernahm, hatte dann ähnliche Probleme beim Stehenschießen, machte es aber wie ihre junge Kolleginnen zuvor solide.
In einem Wettbewerb, der von den starken Französinnen und Schwedinnen dominiert wurde, konnte erwähnte Voigt ihr Team insbesondere durch gute Laufleistungen noch auf den siebten Platz vorschieben.
Ganz vorne ereignete sich ein Drama, denn Julia Simon musste die schwedische Schlussläuferin Elvira Öberg zunächst beim letzten Schießen ziehen lassen, in der Schlussrunde plagte sie dann noch ein Wadenkrampf, rettete mit einer tapferen Leistung aber noch den zweiten Platz.
Ergebnisse des Biathlon Weltcup Auftakts 2024/25 in Kontiolahti
Resultate der Single Mixed Staffel und Mixed Staffel am 30. November 2024 (jeweils Top 5)
Single Mixed Staffel
- Ella Halvarsson / Sebastian Samuellson (SWE): 36:17,6 Minuten
- Julia Simon / Quentin Fillot-Maillet (FRA): +10,2
- Vanessa Voigt / Justus Strelow (GER): +10,2
- Lisa Theresa Hauser / Simon Eder (AUT): + 32,5
- Juni Arnekleiv / Vetle Sjaastad Christiansen (NOR): + 51,2
Mixed Staffel
- Norwegen: 1:09,59h
- Frankreich: +0,8s
- Schweden: +21,50s
- Deutschland: + 2:38,4m
- Italien: 2:43,4m
Männer Staffel
- Frankreich: 1:18:24,4h
- Norwegen: +25,8s
- Schweden: +1:37,8s
- Deutschland: +2:03,9m
- Finnland: 2:46,4m
Frauen Staffel
- Schweden: 1:17:09,00h
- Frankreich: +29s
- Norwegen: +36,2s
- Italien: +1:22.5m
- Österreich: +2:20,4m ...
7. Deutschland: +2:51,2m
Biathlon Weltcup Auftakt in Kontiolahti - So geht es weiter
- Dienstag, 3. Dezember: 15 km kurzer Einzel der Männer (ab 16.20)
- Mittwoch, 4. Dezember: 12,5 km kurzer Einzel der Frauen (ab 16.20)
- Freitag, 6. Dezember: 10km Sprint der Männer (ab 16.20)
- Samstag, 7. Dezember: 7,5 km Sprint der Frauen (ab 17.10)
- Sonntag, 8. Dezember: 15 km Massenstart der Männer (ab 14.30)
- Sonntag, 8. Dezember: 12,5 km Massenstart der Frauen (ab 17.10)