Was ist Wasserball?
Wasserball ist eine Sportart, die im Wasser zwischen zwei Mannschaften mit je sieben Spielerinnen, einschließlich eines Torhüters/einer Torhüterin, gespielt wird, die alle farblich passende Kappen tragen.
Die Spielerinnen versuchen, Tore zu erzielen, indem sie den Ball in das gegnerische Tor werfen, und die Mannschaft, die am Ende des Spiels die meisten Tore erzielt hat, gewinnt das Spiel.
Der Sport wird in der Regel in einem 3m tiefen Becken gespielt, das bei den Männern 30,6 mal 20m und bei den Frauen 25,6 mal 20m misst, so dass die Spielerinnen den Boden nicht berühren können.
Zu den wichtigsten Fähigkeiten im Wasserball gehören Strategie, Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Körperlichkeit.
Von wem, wo und wann wurde der Wasserball erfunden?
Wasserball ist ein harter Sport, aber als er entstand, war er noch härter. Es heißt, das Spiel stamme aus Großbritannien, wo man Mitte des 19. Jahrhunderts in Flüssen und Seen Rugby spielte. Schlägereien zwischen Spieler waren üblich, wenn nicht sogar die Norm.
Im Jahr 1897 formulierte der New Yorker Harold Reeder die ersten amerikanischen Disziplinarregeln, die die gewalttätigen Tendenzen des Sports eindämmen sollten.
In den Anfängen ritten die Spieler auf schwimmenden Fässern, die Pferden nachempfunden waren, und schlugen mit hammerartigen Stöcken nach dem Ball. Dadurch ähnelte der Sport dem Reiten, daher auch sein Name (Auf Englisch: Water Polo). In den Vereinigten Staaten wurde es aufgrund der Verwendung einer leeren Blase als Ball "Softball-Wasserball" (Auf Englisch: Softball Water Polo) bezeichnet.
Wasserball entwickelte sich in Europa und in den Vereinigten Staaten unterschiedlich. Letztendlich setzte sich die schnellere und weniger gefährliche europäische Variante durch, die heute weltweit gespielt wird. Gespielt wird in Mannschaften mit sieben Spielerinnen, die vier achtminütige Spielrunden absolvieren.
Wie lauten die Regeln beim Wasserball?
Die Mannschaften bestehen aus sieben Spielerinnen (einschließlich eines Torhüters/einer Torhüterin) und haben 30 Sekunden Ballbesitz, um ein Tor zu erzielen; wenn die Mannschaft das Tor nicht innerhalb dieser Zeit angreift, geht der Ballbesitz an die gegnerische Mannschaft über.
Die Mannschaft, die am Ende des Spiels die meisten Tore erzielt hat, gewinnt.
Beide Mannschaften dürfen Spielerinnen nach einem Tor, während einer Auszeit oder zwischen den Spielabschnitten auswechseln. Während des Spiels müssen die Auswechslungen durch die Wechselzone der Mannschaft erfolgen (die Ecke des Beckens vor der Bank der Mannschaft).
Die Schiedsrichterinnen pfeifen zwei verschiedene Arten von Fouls: einfache (normale) Fouls und schwere (persönliche) Fouls. Ein Spieler/Eine Spielerin kann beliebig viele kleine Fouls begehen, und wenn das Foul außerhalb der 5-Meter-Linie begangen wird, darf der Spieler/die Spielerin den Freiwurf direkt auf das Tor ausführen. Typische einfache Fouls sind die Behinderung der Bewegungsfreiheit eines Spielers/einer Spielerin, der/die nicht im Ballbesitz ist, Zeitverschwendung bei Ballbesitz, das Berühren des Balls mit zwei Händen, die Shot-Clock ablaufen lassen und das Halten des Balls unter Wasser.
Allerdings können Spieler\innen mit einer 20-sekündigen Zeitstrafe bestraft werden, wenn sie ein schweres Foul begehen. Bei drei schweren Fouls müssen die Spieler\innen das Spiel verlassen und dürfen nicht zurückkehren. Zu den schweren Fouls gehören das Festhalten, Versenken oder Zurückziehen eines Spielers/einer Spielerin, der/die nicht im Ballbesitz ist, Gewalt oder Respektlosigkeit.
Wie lange dauert ein Wasserballspiel?
Das Spiel besteht aus vier achtminütigen Spielabschnitten.
Kann man im Ozean Wasserball spielen?
Olympischer Wasserball wird traditionell in einem Schwimmbecken gespielt, während Beachwasserball im Freiwasser ausgetragen wird.
Wasserball und die Olympischen Spiele
Wasserball ist seit Paris 1900 Teil des olympischen Programms und damit eine der ältesten Mannschaftssportarten, die bei den Spielen vertreten sind. Der Wettbewerb der Damen wurde im Jahr 2000 in Sydney in das Programm aufgenommen.
Die ersten olympischen Wettkämpfe der Herren fanden in der Pariser Seine statt, und London 1908 waren die ersten Olympischen Spiele, bei denen Wasserball in einem Schwimmbecken ausgetragen wurde.
Ungarn ist bei den Herren die erfolgreichste Nation, während bei den Damen die USA dominieren.
Italien war die erste Nation, die sowohl bei den Herren als auch bei den Damen eine olympische Goldmedaille im Wasserball gewann.
Die besten Wasserballspielerinnen, die man im Auge behalten sollte
Francesco di Fulvio aus Italien ist der aktuelle Star des Wasserballs der Herren, nachdem er einige hervorragende Leistungen als Torschütze gezeigt hat.
Mit 14 Toren führte er die italienische Mannschaft ins Finale der Weltmeisterschaft 2022, wo sie von Spanien geschlagen wurde. Auch bei der Europameisterschaft war er mit 15 Toren und 12 Assists der Motor der italienischen Mannschaft, und seine Schnelligkeit beim Swim-off ist unübertroffen.
Auch der spanische Star Felipe Perrone und der Ungar Gergo Zalanki sollten Sie im Auge behalten.
Bei den Damen war Maddie Musselman in den letzten Jahren der herausragende Star. Im Jahr 2022 erzielte die Spielerin der USA fünf Tore und wurde zur wertvollsten Spielerin des WM-Finales gewählt, nachdem sie ihr Team zum Sieg über Ungarn geführt hatte. Sie gilt bereits als eine der besten Flügelspielerinnen aller Zeiten und ist außerdem zweifache Olympiasiegerin von Rio und Tokio, wobei sie in Tokio zur MVP und zur besten Torschützin gewählt wurde.
Die USA verdanken ihre Dominanz auch der überragenden Torhüterin Ashleigh Johnson, während sich die Ungarin Rita Keszthelyi einen Ruf als eine der aufregendsten Angriffsspielerinnen der Welt erworben hat.