Leichtathletik ist eine der ältesten Sportarten, deren Ursprünge bis ins Jahr 776 v. Chr. zurückreichen. Diese vielseitige Sportart war bereits Bestandteil der ersten Olympischen Spiele der Antike. Zu den Leichtathletikwettbewerben bei den antiken Olympischen Spielen gehörten Disziplinen wie Laufen und ein Fünfkampf, bestehend aus einem Lauf, Weitsprung, Diskuswurf, Speerwurf und Ringen. Die ersten Leichtathletikwettkämpfe, die mit den heutigen vergleichbar sind, fanden 1840 in Shropshire, England, statt. In den 1880er-Jahren wurden weitere Meisterschaften dieser Art organisiert und begannen sich weltweit zu verbreiten, wobei Wettkämpfe zunächst vorwiegend in England, den USA und Europa organisiert wurden. Im Jahr 1912 wurde der Internationale Verband der Leichtathletikverbände (IAAF, heute bekannt als World Athletics) gegründet.
Kurzer Überblick über die Regeln
Wie bei den ersten Ausgaben setzt sich die moderne Leichtathletik aus einer Vielzahl von Lauf-, Sprung-, Wurf-, Geh- und Kombinationsdisziplinen zusammen. Aufgrund der vielen Disziplinen und Veranstaltungen verfügt die Leichtathletik bei den Olympischen Spielen über die größte Teilnehmerzahl.
Das Bahnprogramm umfasst Sprints, Mittel- und Langstrecken sowie Hürdenläufe, Hindernisläufe und Staffeln für Männer und Frauen. Diese Wettkämpfe finden auf der 400 m langen ovalen Bahn im Olympiastadion statt, die aus zwei Geraden und zwei Kurven besteht.
Auf öffentlichen Straßen werden zwei Arten von Veranstaltungen ausgetragen – der Marathon und 20 km Gehen. Beide Disziplinen sind unglaublich anspruchsvoll und sehr taktisch sind. Es benötigt strategische Planung, und manchmal arbeiten sogar Athletinnen und Athleten zusammen, um die Rivalen zu besiegen. Vom Straßenrand kann das Publikum die Athletinnen und Athleten anfeuern sowie das Rennen verfolgen.
Das olympische Programm umfasst auch zwei kombinierte Wettbewerbe – den siebenteiligen Siebenkampf und den zehnteiligen Zehnkampf –, die an zwei Tagen ausgetragen werden. Das Programm stellt die Teilnehmenden in allen Leichtathletikdisziplinen auf die Probe. Es gewint die Athletin und der Athlet, welche alle Wettkämpfe mit Erfolg gemeistert haben.
Die Sportlerinnen und Sportler messen sich auf, in und abseits der Bahn im Olympiastadion. Das umfasst den Sprungbereich (Hochsprung und Stabhochsprung), die Sprunggrube (Weitsprung und Dreisprung), den Wurfkreis (Kugelstoßen, Diskus- und Hammerwurf) und die Speerwurfbahn. Die Athletinnen und Athleten treten nacheinander in den verschiedenen Disziplinen gegeneinander an und können sich durch die Qualifikationsphase einen Platz für die Teilnahme am Finale sichern.
Olympische Geschichte
Es war eine naheliegende Entscheidung, die Leichtathletik in die allerersten Olympischen Spiele der Neuzeit (Athen 1896) einzubeziehen, bei der Premiere. Durch ihre jahrhundertelange Präsenz im olympischen Programm wird die Leichtathletik bei jeder Sommerausgabe zu einem Highlight und steigert kontinuierlich ihre Beliebtheit. Die Männerwettbewerbe sind seit den Spielen 1932 in Los Angeles weitgehend unverändert, lediglich die Disziplin 20 km Gehen wurde bei den Spielen 1956 in Melbourne hinzugefügt. Bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam wurden die ersten Frauenwettbewerbe der Leichtathletik eingeführt. Frauen konnten sich bis 1992 nur in 17 Disziplinen messen. Seit der Einführung des 3000-m-Hindernislaufs der Frauen im Jahr 2008, nehmen Frauen und Männer an Wettkämpfen in den gleichen Disziplinen teil. In den 1960er-Jahren gewann die Leichtathletik besonders in Entwicklungsländern an Popularität, und die Reichweite des Sports erstreckte sich über die ganze Welt. Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking standen Athletinnen und Athleten aus 62 Ländern im Finale.
