Zusammenfassung des Rennrodelns in Beijing 2022 - die besten Geschichten, Momente und Rekorde

Von Natalie Geisenbergers fantastischer sechster Goldmedaille bis zu den Heldentaten von Tobias Wendl und Tobias Arlt: Hier finden Sie die denkwürdigsten Momente von Beijing 2022, die besten Reaktionen und alle Medaillen

Johannes Ludwig führte während des gesamten Wettbewerbs im Einsitzer der Herren in Beijing 2022
(Adam Pretty/Getty Images)

Rennrodeln in Beijing 2022 lässt sich am besten in einem Satz zusammenfassen: Deutschland macht's vor! Alle vier Goldmedaillen gingen auf das Konto der Rennrodelmacht.

Angeführt wurde das Spektakel von Natalie Geisenberger, die ihren dritten Titel bei den Damen in Folge gewann. Die 34-jährige Routinierin schrieb Geschichte, als sie die erste dreifache Goldmedaillengewinnerin im Rennrodeln der Damen überhaupt wurde.

Johannes Ludwig holte im Alter von 35 Jahren sein erstes olympisches Gold im Einsitzer der Herren. Der Suhler, der noch nie einen Weltmeistertitel im Einsitzer gewonnen hat und die meiste Zeit seiner Karriere im Schatten seines Landsmannes Felix Loch gestanden hat, zeigte, was man mit Durchhaltevermögen, Hingabe und Beständigkeit erreichen kann.

Das Dreamteam Tobias Wendl und Tobias Arlt präsentierte sich in Bestform und holte sich den dritten Doppelsitzer-Titel in Folge. Manch einer fragte sich, ob die bayerischen Legenden in der Lage sein würden, sich gegen ihre Landsleute und amtierenden Weltmeister Toni Eggert und Sascha Benecken durchzusetzen. Doch nach einem spannenden Duell auf dem brandneuen Yanqing-Kurs belegten "Die Tobis" mit 0,099 Sekunden Vorsprung den ersten Platz.

Angesichts ihrer individuellen Leistungen war es keine Überraschung, dass Geisenberger, Ludwig und die Tobis gemeinsam ihren Mixed-Team-Titel verteidigten.

Die 3 besten Momente

1- Ludwig wird ältester Olympiasieger im Rennrodeln

Dass Johannes Ludwig Gold gewann, war keine große Überraschung. Der Deutsche war in dieser Saison in bester Form und gewann den Gesamtweltcup.

Doch der Sieg war auch eine große Genugtuung für einen Athleten, der sich seit 1996 mit Leib und Seele dem Rennrodeln verschrieben hat. Auf seinem Weg hat es viele Höhen und Tiefen gegeben, darunter die verpasste Teilnahme an zwei Olympischen Spielen und viele vierte Plätze bei Weltmeisterschaften.

Die Tatsache, dass er acht Tage vor seinem 36. Geburtstag endlich Gold im Einsitzer gewann, ist ein Beweis für seine Professionalität, mit der er sich so lange in guter Form gehalten hat.

(Getty Images)

2- Geisenberger schreibt weiter Geschichte

Natalie Geisenberger war bereits vor Beijing 2022 die GOAT im Damen-Rennrodeln, doch sie unterstrich diesen inoffiziellen Titel, indem sie als erste Frau überhaupt drei Titel im Einsitzer gewann.

Obwohl sie in der Saison 2019 wegen der Geburt ihres Kindes pausierte, brauchte sie keine Anlaufzeit, um zu ihrer Bestform zurückzufinden, und bewies, dass eine Mutterschaft kein Grund ist, seine Träume nicht weiter zu verfolgen.

Geisenberger war in Peking die Königin der Beständigkeit und erzielte in vier Läufen die zwei schnellsten und die zwei zweitschnellsten Zeiten.

(2022 Getty Images)

3- Die Tobis schaffen es erneut

Die amtierenden Olympiasieger Tobias Wendl und Tobias Arlt kämpften vor den Olympischen Spielen um Form und Konstanz.

Doch die beiden erfahrenen Athleten waren nicht im Geringsten beunruhigt, da sie vor PyeongChang 2018 in einer ähnlichen Lage waren und ihre beste Form zeigen konnten, wenn es darauf ankam.

Und genau das taten sie auch in Peking wieder, gaben ihre Führung nie aus der Hand und schrieben mit dem Gewinn von drei Titeln in Folge im Doppelsitzer Rodel-Geschichte.

Ihre Reaktionen

Ich bin fünfmalige Olympiasiegerin, aber es ist das erste Mal als Mutter - das ist einfach toll. Das Training hat sich um mein Kind herum abgespielt. Ich glaube, wir haben als Familie einen wirklich guten Job gemacht. Ein weiteres Gold zu gewinnen, ist einfach unglaublich und ein ganz besonderer Moment.

Natalie Geisenberger reagiert nach dem Gewinn ihres dritten olympischen Einzeltitels in Folge.

Sie gewann außerdem ihr sechstes olympisches Gold im Mannschaftswettbewerb.

Diese Goldmedaille bedeutet mir sehr viel. Ich habe viele Jahre in diesem Sport hinter mir, und ich hatte viele nicht so erfolgreiche Jahre. In den Jahren 2010 (Vancouver) und 2014 (Sotschi) habe ich mich nicht für die Olympischen Spiele qualifiziert. Ich hatte viele vierte Plätze bei Weltmeisterschaften, ich glaube fast fünf. Ich war oft nur in der Nähe des Podests. Ich habe immer weitergemacht mit dem Rennrodeln, und ich bin froh, dass ich es geschafft habe. Ich denke, diese Medaille ist ein Zeichen dafür, dass ich das Richtige getan habe.

Johannes Ludwig, der zum ersten Mal Olympiasieger wurde, reflektierte über die Achterbahnfahrt seiner bisherigen Karriere.

Es ist ein Gefühl, als hätten wir zum ersten Mal gewonnen. Jeder Erfolg ist ein neuer Erfolg. Wir wissen, wie hart wir gearbeitet haben, und das macht uns sehr stolz. Es ist nicht einfach, 20 Jahre zusammen zu fahren, und wir sind wie Brüder. Wir kennen uns schon so lange, und ich bin sehr stolz auf ihn. Er hat einen guten Job gemacht.

Tobias Arlt, der seit über zwei Jahrzehnten mit seinem besten Freund Tobias Wendl an den Start geht, betonte die Chemie, die die beiden zu beispiellosen Erfolgen im Doppelsitzer geführt hat.

(Getty Images)

Vollständiger Medaillenspiegel im Rennrodeln in Beijing 2022

Damen Einsitzer:

Gold: Natalie Geisenberger (Deutschland)
Silber: Anna Berreiter (Deutschland)
Bronze: Tatiana Ivanova (ROC)

Herren Einsitzer:

Gold: Johannes Ludwig (Deutschland)
Silber: Wolfgang Kindl (Österreich)
Bronze: Dominik Fischnaller (Italien)

Doppelsitzer:

Gold: Tobias Wendl und Tobias Arlt (Deutschland)
Silber: Toni Eggert und Sascha Benecken (Deutschland)
Bronze: Thomas Steu und Lorenz Koller (Österreich)

Mixed Team:

Gold: Natalie Geisenberger, Johannes Ludwig, Tobias Wendl und Tobias Arlt (Deutschland)
Silber: Madeleine Egle, Wolfgang Kindl, Thomas Steu und Lorenz Koller (Österreich)
Bronze: Eliza Tiruma, Kristers Aparjods, Mārtiņš Bots und Roberts Plūme (Lettland)

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