Eiskunstlauf vs. Eistanz: Kennen Sie die Unterschiede?
Auf den ersten Blick wirken Eiskunstlauf und Eistanz sehr ähnlich, doch bei genauerem Hinsehen offenbaren sich klare Unterschiede. Mit unserer neuen Serie auf Olympics.com werfen wir einen Blick auf die Besonderheiten Wintersportarten, die Teil der Olympischen Spielen Milano Cortina 2026 sind.
Eiskunstlauf (Paarlauf) und Eistanz klingen ähnlich, aber wenn Sie genau hinsehen, werden Sie wesentliche Unterschiede in mehreren Bereichen dieser Sportarten bemerken.
Eistanz feierte sein olympisches Debüt bei den Spielen Innsbruck 1976, während Eislauf – Paartanz sowie Einzel der Männer und Frauen – bereits seit 1908 Teil des olympischen Programms ist. Anfangs tanzten die Paare einfach auf dem Eis, aber mit der Zeit wurde diese Disziplin zu einer eher "akrobatischen" Veranstaltung.
Was sind die größten Unterschiede zwischen den Sportarten?
Kleidung und Namensgebung
Schon in den Bezeichnungen der Disziplinen zeigen sich Unterschiede: Beim Paarlauf (Eiskunstlauf) präsentieren die Duos ein Kurzprogramm und in der Kür. Eistanz hingegen umfasst Rhythmustanz und Kür.
Auch die oft glitzernden Outfits der Athletinnen und Athleten im Eiskunstlauf und Eistanz unterscheiden sich nur in einigen Besonderheiten. Früher war es einfacher: Eine Regel im Eistanz verpflichtete die weiblichen Athletinnen dazu, Röcke oder Kleider zu tragen, während im Paarlauf Hosen erlaubt waren. Diese Vorschrift wurde jedoch geändert. Heutzutage können auch Eistänzerinnen Hosen tragen.
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Verschiedene Elemente des Wettbewerbs
Der Hauptunterschied zwischen Eistanz und Eiskunstlauf liegt in den Elementen, die auf dem Eis gezeigt werden. Im Eistanz sind Sprünge, Wurfsprünge, Überkopfheber und andere akrobatische Bewegungen verboten. Es handelt sich um die einzige Eiskunstlauf-Disziplin, in der Sprünge keine Rolle spielen, abgesehen von wenigen assistierten oder einfachen Einzelsprüngen.
Der Fokus liegt auf der tänzerischen Harmonie zwischen dem Duo, das sich nie länger als zwei Armlängen voneinander entfernen dürfen und nur kurze Trennungen auf dem Eis zeigen sollten. Wichtige Elemente im Eistanz sind Twizzles – schnelle, fließende Drehbewegungen auf einem Fuß – sowie Mustertänze, Hebefiguren, Drehungen, Schrittfolgen und choreografische Elemente.
Im Gegensatz dazu beeindruckt der Paarlauf durch spektakuläre Hebe- und Sprungelemente, bei denen akrobatisches Können gefragt ist. Die Partner haben dabei mehr Freiheiten und führen viele Bewegungen unabhängig voneinander aus. Zu den anspruchsvollsten Elementen zählen Twist Lifts, bei denen die Frau über den Kopf des Partners gehoben, in die Luft geworfen und nach mehreren Drehungen sicher an der Hüfte aufgefangen wird. Wurfsprünge, bei denen die Frau eigenständig landet, sowie Todesspiralen und Sprungkombinationen gehören ebenfalls zu den charakteristischen Techniken im Paarlauf.
Eistanz und Paarlauf: Die erfolgreichsten Athletinnen und Athleten
- Das kanadische Eistanz-Duo Tessa Virtue und Scott Moir wurde 2010 in Vancouver undin PyeongChang 2018 mit Gold belohnt. Sie gewannen auch die Silbermedaille in Sotschi 2014 und gewannen zwei Medaillen im Teamwettbewerb: Gold 2018 und Silber 2014.
- Die sowjetische Leichtathletin Irina Rodnina ist die einzige Eiskunstläuferin im Paarlauf, die drei olympische Goldmedaillen gewann (mit Alexei Ulanov 1972 und mit Alexander Zaitsev 1976 und 1980).
Musik
Bei den Olympischen Spielen Vancouver 2010 gab es noch einen wesentlichen Unterschied im Aufbau der Veranstaltungsprogramme. Während Eistanz aus drei Präsentationen bestand (Pflichttanz, Originaltanz und Kür), gab es im Eiskunstlauf nur zwei Teile: Kurz- und Kürprogramm. Seit der Saison 2010/11 wurde das Eistanzformat jedoch angepasst und umfasst nun ebenfalls zwei Teile: den Rhythmustanz (früher Kurzprogramm) und die Kür.
Für den Rhythmustanz legt die ISU (International Skating Union) jedes Jahr ein spezifisches Musikhema fest, das die Athletinnen und Athleten interpretieren müssen. In der Saison 2024/25 steht das Programm unter dem Motto der Gesellschaftstänze der 50er, 60er und 70er Jahre. Im obligatorischen Teil, dem sogenannten Muster, zeigen die Eistänzerinnen und Eistänzer eine festgelegte Schrittfolge sowie Drehungen, die den Anforderungen der ISU entsprechen. Die Musik wird von den Teams selbst ausgewählt, muss jedoch thematisch, rhythmisch und im Tempo zur vorgegebenen Vorgabe passen.
Im Gegensatz dazu haben die Paare im Eiskunstlauf in beiden Programmen völlige Freiheit bei der Musikwahl. Sie können jedes musikalische Thema auswählen, das ihre Darbietung unterstützt und sind nicht an ein vorgegebenes Thema/Genre gebunden.