Judo ist eine der 33 Sportarten bei den Olympischen Spielen Tokio 2020.
Aber wer sind die Judoka, die man 2021 bei den Wettbewerben im Auge behalten sollte?
Wann finden die Wettkämpfe statt und wo werden sie ausgetragen? Wollten Sie schon immer etwas über die olympische Geschichte der Sportart wissen?
Hier ist unsere Übersicht mit den wichtigsten Dingen, die Sie über olympisches Judo wissen sollten.
Die besten olympischen Judoka in Tokio 2020
Japan ist das Land, in dem Judo geboren wurde, und es wird erwartet, dass seine Athleten die meisten olympischen Medaillen vor heimischem Publikum gewinnen.
Bei den Weltmeisterschaften 2019 in Tokio führten die heimischen Judokas den Medaillenspiegel mit insgesamt 16 Medaillen (fünf Mal Gold) an, während das zweitplatzierte Frankreich sechs Medaillen (drei Mal Gold) holte.
In der Klasse -73 kg, der wohl am stärksten umkämpften Gewichtsklasse, dürfte der Pound-for-Pound-König Ono Shohei der Favorit sein.
Der Hauptkonkurrent des amtierenden Olympiasiegers und Weltmeisters wird wohl Rustam Orujov aus Aserbaidschan sein, der in Rio Silber holte.
Die Geschwister Abe, Hifumi und Uta, gelten als die anderen heimischen Judo-Stars.
Der zweifache Weltmeister Hifumi holte kürzlich Japans Olympiaplatz in der Klasse -66 kg, nachdem er seinen Teamkollegen Maruyama Joshiro in einem epischen Einzelkampf besiegte.
Seine Schwester Uta hat die letzten beiden Weltmeistertitel in der -52 kg gewonnen und in den letzten drei Jahren nur einmal verloren, gegen die Französin Amandine Bouchard beim Osaka Grand Slam im November 2019.
Die französischen Judokas werden eine ernsthafte Herausforderung für die einheimischen Athleten im Einzel und im ersten olympischen Mixed-Team-Event darstellen.
Der zweifache Olympiasieger Teddy Riner ist ihr unangefochtener Star, der in der Schwergewichtsklasse Geschichte schreiben will, indem er sein drittes Gold in Folge holt.
Frankreichs Frauenteam sieht besonders stark aus, wobei die vierfache Weltmeisterin Clarisse Agbegnenou in der -63kg Klasse den einzigen großen Titel anstrebt, der ihr bisher verwehrt geblieben ist.
Eine weitere Athletin, die man in Tokio im Auge behalten sollte, ist die Ukrainerin Daria Bilodid, die mit ihren erst 20 Jahren bereits zwei Weltmeistertitel und zwei Europameistertitel in der -48kg Klasse vorweisen kann.
Wettkampfformat im olympischen Judo in Tokio 2020
Insgesamt werden sich 386 Athleten (193 Männer, 193 Frauen) qualifizieren, wobei in jeder Gewichtsklasse (7 für Männer, 7 für Frauen) etwa 28 Judoka starten werden. Jedes Land kann nur einen Athleten pro Klasse melden.
Die Judo-Wettkämpfe werden in Form eines K.o.-Turniers ausgetragen, um die Gold- und Silbermedaillengewinner zu ermitteln. Das Feld wird in zwei Gruppen aufgeteilt, wobei der Sieger aus beiden Gruppen zum Finalkampf aufsteigt. Die besten acht Judoka jeder Gewichtsklasse werden gesetzt, um zu vermeiden, dass die Top-Kämpfer schon früh im Turnier gegeneinander antreten.
Die Verlierer der vier Viertelfinalkämpfe ziehen in die Hoffnungsrunde ein. Die Sieger der beiden Kämpfe in der Hoffnungsrunde ziehen dann in getrennte Kämpfe um Platz 3 ein, wo sie jeweils auf den Verlierer des Halbfinales aus der anderen Gruppe treffen.
Der Mixed-Team-Wettbewerb wird bei den Spielen in Tokio 2020 im Jahr 2021 sein Debüt geben. In diesem Format werden Teams aus drei männlichen Judoka (unter 73 kg, unter 100 kg und über 100 kg) und drei weiblichen Judoka (unter 57 kg, unter 78 kg und über 78 kg), die aus dem Einzelwettbewerb ausgelost werden, sich zusammenschließen, um die ersten olympischen Judo-Teammeister zu werden.
Zeitplan der Judo-Wettkämpfe bei den Olympischen Spielen Tokio 2020
Der Wettbewerb findet vom 24. bis zum 31. Juli 2021 statt, wobei der Mixed-Wettbewerb am letzten Tag ausgetragen wird. Die Finalkämpfe der einzelnen Gewichtsklassen werden wie folgt ausgetragen:
Damen -48 kg und Herren -60 kg am 24. Juli, Damen -52 kg und Herren -66 kg am 25. Juli, Damen -57 kg und Herren -73 kg am 26. Juli, Damen -63 kg und Herren -81 kg am 27. Juli, Damen -70 kg und Herren -90 kg am 28. Juli, Damen -78 kg und Herren -100 kg am 29. Juli, Damen +78 kg und Herren +100 kg am 30. Juli.
Austragungsort für die olympischen Judo-Wettkämpfe in Tokio 2020
Judo in Tokio 2020 wird im Nippon Budokan stattfinden, der auch die Judo-Wettkämpfe bei den Olympischen Spielen 1964 ausrichtete.
In jüngerer Zeit war er Schauplatz der Judo-Weltmeisterschaften 2019, die als Testveranstaltung für Tokio 2020 dienten.
Geschichte des olympischen Judo
Judo wurde erstmals bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio als Sportart für Herren in das Programm aufgenommen. Nach ihrer Abwesenheit im Jahr 1968 ist die Sportart seitdem ununterbrochen im olympischen Programm präsent gewesen.
Die ersten Medaillen für weibliche Judoka wurden 1992 in Barcelona vergeben.
Judoka aus 55 Nationen haben eine Medaille gewonnen, wobei alle fünf Kontinente vertreten sind. Japan führt den Medaillenspiegel (84, 39 Goldmedaillen) vor Frankreich (49, 14) und Südkorea (43, 11) an.
Die Anzahl der Gewichtsklassen hat von vier bis acht geschwankt, derzeit gibt es jeweils sieben für Damen und Herren.
Nomura Tadahiro ist der einzige Judoka, der drei olympische Goldmedaillen in Folge gewonnen hat, alle in der -60kg Klasse.
Teddy Riner könnte dieses Kunststück in Tokio ebenfalls vollbringen, wenn er seine vierte olympische Medaille in Folge in der Schwergewichtsklasse holt.