Schwimm-Weltmeisterschaften 2023 in Fukuoka: Leonie Beck, Florian Wellbock und Oliver Klemet sichern sich ihr Olympia-Ticket, während andere Schwimmer*innen Weltrekorde jagen
Leonie Beck und ihre Freiwasser-Kollegen Florian Beck und Oliver Klemet gewannen in den ersten Tagen der Schwimm-WM Gold und Bronze. Alle drei können sich bereits über ein Ticket für die Olympischen Spiele Paris 2024 freuen. Leonie Beck sprach mit Olympics.com über ihren schwierigen Weg zur Marathonschwimmerin. Außerdem will der Franzose Leon Marchand in den nächsten Tagen den Weltrekord von Michael Phelps brechen. Erfahren Sie alles über die Schwimm-WM und wie Sie die Wettkämpfe verfolgen können.
Drei Olympia-Qualifikationen, drei Medaillen und zwei mögliche neue Rekorde – die Schwimm-Weltmeisterschaften 2023 vom 15. bis 30. Juli in Fukuoka, Japan, verspricht ein spektakuläres Ereignis zu werden.
Die Schwimm-WM begann mit starken Leistungen der deutschen Marathonschwimmer. Auf der 10km-Strecke gewannen Leonie Beck bei den Frauen und Florian Wellbrock bei den Männern die Goldmedaille. Oliver Klemet erhielt die Bronzemedaille und konnte sich ebenfalls mit der Erfüllung der Norm für die Olympischen Spiele Paris 2024 qualifizieren.
„Ich glaube Paris werden ganz, ganz, ganz besondere Spiele, das wird richtig cool. Ich werde versuchen alles zu genießen so gut es geht“, sagte Leonie Beck zu Olympics.com
Die heutige Marathonschwimmerin startete in den Leistungssport als Beckenschwimmerin und erzielte bei ihrer ersten Teilnahme in Rio 2020 platzt 25. „Ich konnte bei den Höhepunkten nie Bestleistungen abrufen, ich weiß nicht warum, ich habe mich immer qualifiziert, aber ich war nie zufrieden mit meinen Ergebnissen“, sagte Beck.
Sie setzte sich nach den Spielen ein Ultimatum: „Ich höre auf oder ich wechsle ins Freiwasser. Das macht dich dann auch irgendwann fertig, wenn man immer so enttäuscht von sich selbst ist.“ Beck entschied sich für den Leistungssport und erkämpfte sich die Qualifikation für die folgenden Spiele 2020. Sie erzielte Platz 5 in Tokio.
„Ich hatte nicht unbedingte Probleme, aber ich hatte halt keine Erfahrung in dieser Sportart. Meine Orientierung war null, ich bin von links nach rechts geschwommen. Das musste ich mir alles erst aneignen durch die Rennen. Es ist deswegen eine erfahrungsgeprägte Sportart“, sagte Beck zu Olympics.com.
Leonie Beck hat bei der WM 2023 gezeigt, dass sie eine der besten Marathonschwimmerinnen der Welt ist. Ihr nächstes Ziel sind die Olympischen Spiele Paris 2024, sie will sich dort ihren Traum erfüllen, einmal auf dem Olympischen Podium zu stehen.
Der Olympiasieger Florian Wellbrock liebt beide Schwimmdisziplinen: Das Marathon- und das Beckenschwimmen. Er wird nach seinem Sieg im Freiwasser auch im Becken starten sowie18 **weitere*deutsche Athletinnen.
Eine starke Konkurrenz bei den Becken-Wettbewerben werden vor allem die Athlet*innen aus den Vereinigten Staaten sein. Die USA gewann bei der vorherigen WM insgesamt doppelt so viele Medaillen (45) wie das nächst erfolgreichste Team, Australien (17). Auch in diesem Jahr ist der WM-Kader der USA wieder mit Top-Athlet*innen ausgestattet, darunter die siebenfache Olympiasiegerin Katie Ledecky und Goldmedaillengewinnerin Lydia Jacoby. Allerdings schickt Australien eines sein stärkstes Team aller Zeiten zu dieser WM, angeführt von der fünffachen Olympiasiegerin Emma McKeon und dem sechsfachen Olympiamedaillengewinner Kyle Chalmers.
Eine Handvoll junger Rekordhalter wie der Ungarn Kristof Milak, der Kanadier Summer McIntosh und der Franzosen Leon Marchand wollen die WM 2023 nicht nur dafür nutzen, Medaillen zu gewinnen, sie wollen sogar einige der seit 14 Jahren bestehenden Weltrekorde von Michael Phelps und Federica Pellegrini brechen.
Erfahren Sie hier alle, was Sie über die Weltmeisterschaffen 2023 wissen müssen, welche deutschen Athlet*innen in Fukuoka dabei sein werden und wie Sie die spannendsten Wettkämpfe live verfolgen können.
Schwimmer und Schwimmerinnen auf Rekordjagd
Die Italienerin Federica Pelligrini stellte 2009 auf 400 m Freistil der Frauen die Rekordzeit von 01:52,98 Minuten auf. Es ist der am längsten bestehenden Weltrekord im Langstreckenschwimmen der Frauen. Die amtierende Olympiasiegerin und Olympiarekordhalterin Ariarne Titmus war in den letzten 14 Jahren am nächsten dran den Rekord von Pelligrini zu brechen. Sie schwamm 1:53,09 bei den Olympischen Spielen 2021 in Australien und hatte bei den Commonwealth Games 2022 mit 1:52,82 die schnellste Zwischenzeit aller Zeiten und verhalf ihrem Team in der 4x200-m-Freistilstaffel Gold für Australien zu gewinnen. Die Chancen stehen gut, dass Titmus bei dieser WM offiziell den Weltrekord von Pelligrini brechen wird.
Leon Marchand hat in Fukuoka ebenfalls auf einen ungebrochenen Rekord abgesehen, der bereits seit 15 Jahren von Michael Phelps gehalten wird. Der 21-jährige Franzose ist bisher nur wenige Sekunden davon entfernt, Phelps Rekordzeit 4:03,84 auf 400m im Einzel zu brechen.
Mit Weltmeistertiteln über 200 m und 400 m Lagen seit seinem WM-Debüt im Jahr 2022 mangelt es Marchand nicht an Selbstvertrauen oder Ehrgeiz. Hinzu kommen sein Europarekord von 04:04,28, die Motivation für die bevorstehenden Olympischen Heimspiele und ermutigende Botschaften von Phelps selbst, und Marchand könnte Fukuoka mit mehr als nur Medaillen verlassen.
Achten Sie auch auf Kristof Milak, denn der ungarische Schwimmer will seinen eigenen Weltrekord von 01:50,34 auf 200m im Schmetterlingsschwimmen brechen und seinen Weltmeistertitel zu verteidigen.
Welche deutschen Athlet*innen werden an Becken-Wettbewerben der WM 2023 in Fukuoka teilnehmen?
Für die Becken-Wettbewerbe hat der deutsche Schwimmverband die folgenden 8 weiblichen Schwimmerinnen und 11 männlichen Schwimmer nominiert.
Becken-Wettbewerbe
Frauen:
- Anna Elendt
- Isabel Gose
- Angelina Köhler
- Lisa-Marie Finger
- Leonie Kullmann
- Nele Schulze
- Nina Holt
- Laura Riedemann
Männer:
- Luca Nik Armbruster, Ole Braunschweig
- Eric Friese
- Oliver Klemet, Lucas Matzerath
- Lukas Märtens, Florian Wellbrock
- Rafael Miroslaw
- Josha Salchow
- Timo Sorgius
- Peter Varjasi
Schwimm-Weltmeisterschaften 2023: Wettkampfplan der Freiwasser- und Becken-Wettkämpfe
Den Auftakt zum Schwimmwettbewerb in Fukuoka 2023 bilden die fünf Freiwasserwettbewerbe: Synchronschwimmen, Wasserspringen, Freiwasserschwimmen, Highdiving und Wasserball. Die acht Wettkampftage der Becken-Wettbewerbe werden im Hallenbad der Marine Messe Fukuoka ausgetragen.
Die Schwimmvorläufe beginnen um 10:30 Uhr (Ortszeit in Fukuoka) und die Finals starten ab 20:00 Uhr. Fukuoka ist Deutschland 7 Stunden voraus. Den vollständigen Zeitplan mit allen Wettkämpfen und Finals finden Sie hier.
Dienstag, 18. Juli
- 5 km Freiwasser der Frauen
- 5km Freiwasser der Männer
Donnerstag, 20. Juli
- 6km Freiwasser Teamstaffel
Sonntag, 23. Juli
- 400m Freistil der Männer
- 400m Freistil der Frauen
- 400m Lagen der Männer
- 4x100m Freistilstaffel der Frauen
- 4x100m Freistilstaffel der Männer
Montag, 24. Juli
- 100m Brustschwimmen der Männer
- 100m Schmetterling der Frauen
- 50m Schmetterling der Männer
- 200 m Lagen der Frauen
Dienstag, 25. Juli
- 200m Freistil der Männer
- 1500m Freistil der Frauen
- 100m Rücken der Frauen
- 100m Rücken der Männer
- 100m Brustschwimmen der Frauen
Mittwoch, 26. Juli
- 800m Freistil der Männer
- 200m Freistil der Frauen
- 200m Schmetterling der Männer
- 50m Brustschwimmen der Männer
- Gemischte 4x100m Lagenstaffel
Donnerstag, 27. Juli
- 200m Schmetterling der Frauen
- 100m Freistil der Männer
- 50m Rücken der Frauen
- 200m Lagen der Männer
- 4x200m Freistilstaffel der Frauen
Freitag, 28. Juli
- 100m Freistil der Frauen
- 200m Brustschwimmen der Frauen
- 200m Rücken der Männer
- 200m Brustschwimmen der Männer
- 4x200m Freistilstaffel der Männer
Samstag, 29. Juli
- 50m Schmetterling der Frauen
- 50m Freistil der Männer
- 100m Schmetterling der Männer
- 200m Rücken der Frauen
- 800m Freistil der Frauen
- 4x100m Freistil Mixed-Staffel
Sonntag, 30. Juli
- 50m Rücken der Männer
- 50m Brustschwimmen der Frauen
- 1500 Freistil der Männer
- 50m Freistil der Frauen
- 400 m Lagen der Frauen
- 4x100m Lagen Staffel der Männer
- 4x100m Lagen Staffel der Frauen
So können Sie die Schwimm-Weltmeisterschaften 2023 verfolgen
Die Sender ARD und ZDF zeigen im Livestream die Becken-Wettbewerber der Schwimm-Weltmeisterschaften 2023. Es können ausgewählte Wettkämpfe am 23. Juli sowie vom 25. bis 30. Juli gestreamt werden. Auf dem digitalen Kanal All Aquatics der EBU werden alle Veranstaltungen kostenlos übertragen.