Handball-EM der Frauen 2024: Deutschland unterliegt Dänemark in Schlüsselspiel - das Aus in der Hauptrunde droht

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Frauen zeigt gegen Dänemark lange ihren besten Turnierauftritt. Erst in der zweiten Halbzeit gewinnt der Bronzemedaillengewinner von Paris 2024 die Oberhand. Die Chancen zum Halbfinaleinzug sind nur noch sehr gering.

3 minVon Andreas Kloo
Annika Lott Denmark
(2024 Getty Images)

Die deutschen Handball-Frauen stehen bei der EM 2024 vor dem Aus in der Hauptrunde.

Durch die 22:30(13:15)-Niederlage gegen den WM-Dritten Dänemark sind die Chancen auf einen Halbfinal-Einzug vor den letzten beiden Gruppenspielen gegen Norwegen (Montag) und Slowenien (Mittwoch) nur noch theoretischer Natur.

Es dauerte drei Minuten, bis in der Partie gegen die Bronzemedaillengewinnerinnen der Olympischen Spiele Paris 2024 der erste Treffer fiel. Die Däninnen erzielten ihn, aber Alina Grijseels konterte sofort mit dem Ausgleich.

Die deutschen Frauen begannen konzentriert, vermieden im Angriff gegen die starke dänische Defensive unnötige Hektik. Torhüterin Katharina Filter zeichnete sich schnell mit einer ersten Parade aus.

Noch besser aber fand Dänemarks Keeperin Anna Kristensen in die Partie, die nur schwer zu überwinden war. So konnten die Gegnerinnen auf 4:1 davonziehen.

Auch wenn es im weiteren Verlauf zunächst bei diesem Drei-Tore-Abstand blieb, sah man die bislang beste deutsche Turnierleistung. Die Abwehr packte zu, die Angriffe liefen flüssig.

Mitte der ersten Halbzeit wurde dieser starke Auftritt schließlich belohnt.

Viola Leuchter, die nach überstandener Erkältung erstmals bei diesem Turnier zum Einsatz kam, traf zum 5:7. Antje Döll und Xenia Smits sorgten für den 7:7-Ausgleich. Deutschland war jetzt voll da!

Die Däninnen schienen nun nervös zu werden, dem Gegner unterliefen ungewöhnliche Fehler. Die DHB-Frauen dagegen spielten befreit auf, Annika Lott setzte sich aus dem rechten Rückraum durch und versenkte zur erstmaligen deutschen Führung zum 9:8 (21.).

Die Zuschauer in der Wiener Stadthalle sahen nun ein absolut ausgeglichenes Duell, Deutschland erlaubte sich keine Schwächephase.

Erst mit der Halbzeitsirene stellte Dänemark per Siebenmeter eine Zwei-Tore-Führung her. Dennoch war nach diesem bemerkenswerten deutschen Auftritt in den ersten 30 Minuten noch alles drin.

2. Halbzeit: Danish Dynamite gewinnt die Oberhand

Mit zwei Balleroberungen und zwei Treffern durch Lisa Antl und Lott setzten die DHB-Frauen sofort nach Wiederbeginn ein Statement zum 15:15: Hier schien alles möglich.

Die Spielerinnen von Markus Gaugisch packten nun all ihr Können aus. Julia Maidhof versenkte aus dem rechten Rückraum unter Bedrängnis zur deutschen Führung: 17:16! Auch die eingewechselte Torhüterin Sarah Wachter half mit einem gehaltenen Siebenmeter mit.

Der Gegner war nun unter Bedrängnis und aktivierte den berühmten Danish Dynamite. Mit Wucht erarbeiteten sich die Kontrahentinnen 20 Minuten vor Schluss eine 20:18-Führung.

Deutschland versuchte dranzubleiben, aber die überragende Kristensen im Tor verhinderte mehrfach den Ausgleich. Auch vorne zeigten die Däninnen nun ihr ganzes handballerisches Repertoire und zogen weiter auf 23:19 davon (45.).

Die DHB-Frauen vergaben jetzt einige Würfe, so wurde es schwer noch einmal heranzukommen. In 13 Minuten gelang dem deutschen Team nur ein einziger Treffer. Bei 27:20 für Dänemark war die Partie schließlich entschieden.

Am Ende fiel die Niederlage mit 22:30 etwas zu hoch aus. Die über weite Strecken gute Leistung blieb unbelohnt.

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