Freudenschreie und Tränen in Luzern: Julius Christ und Sönke Kruse erzielen Olympia-Quote
Die Ruder-Regatta am Luzerner Rotsee (21. Mai) war ein emotionales Rennen für alle Athletinnen und Athleten. Die Nachqualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris bedeutete für die Athletinnen und Athleten alles oder nichts.
Der deutsche Männer-Zweier mit Julius Christ und Sönke Kruse war das einzige der sieben deutschen Boote, das im Finale den Sieg und damit die erfolgreiche Qualifikation für Paris 2024 erzielte. Die beiden Ruderer trainieren erst seit Anfang dieses Jahres zusammen und setzten sich im Endspurt gegen Litauen durch.
Für Deutschland ist es ein historischer Moment: Erstmals nach zwölf Jahren wird wieder ein deutscher Männer-Zweier an den Olympischen Spielen teilnehmen. Insgesamt umfasst die deutsche Olympia-Mannschaft sieben Boote – genau so viele wie bei den vergangenen Spielen in Tokio 2020.
Die zwei Bestplatzierten Boote jeder der Disziplinen in Luzern konnten sich einen Quotenplatz für Paris 2024 sichern. Umso bitterer war es für die deutschen Ruderinnen und Ruderer, die mit dem dritten Platz knapp die Olympia-Teilnahme verpassten: Der Frauen-Doppelzweier mit Frauke Hundeling und Sarah Wibberenz sowie der Männer-Vierer mit Frederik Breuer, Malte Großmann, Kaspar Virnekäs und Jasper Angl.
Auch Jonathan Rommelmann, Silbermedaillengewinner von Tokio 2020 (Wettkämpfe 2021 ausgetragen), und Paul David Leerkamp traf dieses Schicksal mit dem 3. Platz im Leichtgewichts-Doppelzweier-Rennen der Männer.
„Die Medaille von 2021 kann mir keiner nehmen, aber im Augenblick tröstet mich das sehr wenig“, sagte Rommelmann enttäuscht nach dem Rennen zum DRV.
Für den deutschen Para-Mixed-Doppelzweier mit Jasmina Bier und Paul Umbach zerplatzt ebenfalls mit Platz 3 der Traum von den Paralympischen Spiele.
Die Schweizer Teams schnitten bei ihrer Heim-Regatta mit zweiten Plätzen besser ab. Im Einer der Frauen erzielte Aurelia-Maxima Katharina Janzen und der Männer Vierer (Platz 2) mit Joel Schürch, Tim Roth, Patrick Brunner und Kai Schätzle erzielte jeweils einen Quotenplatz für die Schweiz.
Brigitte Bielig, Cheftrainerin der deutschen Rudermannschaft, äußerte nach dem Rennen, dass einige Ruderinnen und Ruderer vor allem aufgrund ihrer Nerven bei diesem emotionalen Wettkampf scheiterten. Sie will mit ihnen und den Ruderteams, die in Paris 2024 starten werden, noch mehr an der mentalen Stärke arbeiten.
*Da die Nationalen Olympischen Komitees die ausschließliche Zuständigkeit für die Vertretung ihrer jeweiligen Länder bei den Olympischen Spielen haben, hängt die Teilnahme der Athlet*innen an den Pariser Spielen davon ab, dass ihr NOK sie als Vertreter*innen ihrer Delegation für Paris 2024 auswählen.