Drittes EM-Gold: Oliver Zeidler rudert sich in Favoritenrolle für Paris 2024

Von Andreas Kloo
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Single sculler Oliver Zeidler in action at the 2022 European Rowing Championships
Foto von REUTERS/Wolfgang Rattay

Der dreifache Weltmeister im Rudern, Oliver Zeidler, hat bei der EM im ungarischen Szeged souverän die Goldmedaille im Einer gewonnen. Mit dem dritten Europameistertitel seiner Karriere bestätigte der 27-Jährige seine Rolle als einer der größten deutschen Gold-Favoriten für die Olympischen Spiele in Paris 2024.

Zeidler lag im Rennen bei schwierigen Bedingungen mit Gegenwind zunächst gleichauf mit dem griechischen Olympiasieger von Tokio 2020, Stefanos Ntouskos. Bei 850 Metern zog der Münchner das Tempo an und gewann am Ende mit über einer Bootslänge Vorsprung.

Trotz des Sieges erkannte er bei sich selbst aber noch Verbesserungsbedarf: „Ich habe zwei, drei Dinge gefunden, an denen ich arbeiten muss, um wirklich in Olympischer Form zu sein.“

Zufrieden zeigte sich Zeidler darüber, wie seine Taktik aufgegangen war: „Ich bin sehr ruhig geblieben, auch wenn ich nicht in Führung lag. Ich konnte zeigen, dass es auch einen anderen Weg zum Sieg gibt als das Feld anzuführen und die Spitze zu verteidigen.“

In Paris will der Modellathlet das Erlebnis von Tokio, als er den Einzug ins A-Finale verpasste, vergessen machen.

Erfahren Sie hier, welche Boote in Szeged ebenfalls Medaillen für den Deutschen Ruderverband (DRV) holten.

Im Einer der Frauen gewann Alexandra Föster hinter Jovana Arsic aus Serbien die Silbermedaille. Die 22-Jährige, die vor zwei Jahren in München EM-Bronze geholt hatte, muss man also auch für Paris auf der Rechnung haben.

Der Doppelzweier der Männer Jonas Gelsen und Marc Weber sicherte sich am Sonntag Bronze, nachdem bis kurz vor der Ziellinie sogar Silber möglich schien.

Bereits am Samstag hatte der Achter der Männer für Erleichterung gesorgt. Die Silbermedaille für das deutsche Ruder-Aushängeschild war das erste Erfolgserlebnis bei einem internationalen Großereignis seit 2021 und macht ebenfalls Hoffnung auf Paris.

Eine weitere Medaille am Samstag ging an den Doppelvierer der Frauen. Das Quartett Maren Völz, Lisa Gutfleisch, Leonie Menzel und Pia Greiten gewann Bronze.

Die Para-Ruderer steuerten in Szeged weitere drei Medaillen bei. Manuela Diening gewann im Einer der Frauen die Silbermedaille. In den Mixed-Doppelzweiern der Klasse P2 und P3 gab es ebenfalls Silber zu bejubeln. Jasmina Bier und Paul Umbach (P2) sowie Hermine Krumbein und Jan Helmich (P3) waren hier die erfolgreichen Duos.

Die deutschen Medaillen bei der Ruder-EM 2024:

Goldmedaille:

  • Oliver Zeidler - Einer Männer

Silbermedaille:

  • Alexandra Föster - Einer Frauen
  • Achter Männer
  • Manuela Diening - Para-Einer Frauen (PR1)
  • Jasmina Bier/Paul Umbach - Para-Mixed Doppelzweier (P2)
  • Hermine Krumbein/Jan Helmich - Para-Mixed Doppelzweier (P3)

Bronzemedaille:

  • Maren Völz, Lisa Gutfleisch, Leonie Menzel, Pia Greiten - Doppelvierer Frauen
  • Jonas Gelsen/Marc Weber - Doppelzweier Männer