Die 10 schnellsten Marathonstrecken der Welt: Chicago, Frankfurt, Berlin ...
Erfahren Sie, auf welchen Marathonstrecken bald neue Rekorde aufgestellt werden könnten und was den kommenden Marathon in Chicago so besonders macht. Deutschland ist gleich zweimal unter den Top 10 der schnellsten Routen vertreten.
Was macht eine Marathonstrecke besonders schnell? Zunächst sorgt flaches Gelände, mit wenigen oder keinen Hügeln, dafür, dass Läuferinnen und Läufer keine Energie bei Anstiegen verlieren.
Das ist einer der Gründe, warum der Berlin-Marathon, Frankfurt und auch Chicago – wo 2023 der aktuelle Marathon-Weltrekord der Männer aufgestellt wurde – zu den schnellsten Marathons der Welt zählen.
Wird der Weltrekord am kommenden Sonntag, dem 13. Oktober, in Chicago erneut gebrochen? Eine weitere Möglichkeit haben die Läuferinnen und Läufer am Ende des Monats beim Frankfurt-Marathon (27. Oktober).
Auch das Wetter spielt eine entscheidende Rolle, ebenso wie die Aufstellung des Elitefeldes, das für weitere Motivation und ein spannendes Sprint-Finish sorgen kann.
Entdecken Sie einige der weltweit schnellsten Marathonstrecken, die von Läuferinnen und Läufern bevorzugt werden, wenn sie persönliche Bestzeiten oder Weltrekorde anstreben.
Berlin-Marathon
Der Berlin-Marathon 2024 fand im September statt. Mit insgesamt 13 Weltrekorden – sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen – hält Berlin den Rekord für die meisten Marathon-Weltrekorde auf einer Strecke. Neun dieser Bestzeiten wurden von Männern, vier von Frauen aufgestellt.
Die Doppel-Olympiasieger Haile Gebrselassie und Eliud Kipchoge sind die einzigen Laufstars, die in Berlin gleich zweimal einen Weltrekord aufgestellt haben. Die deutsche Läuferin Christa Vahlensieck war 1977 die Erste, die mit 2:34:48 Stunden den Frauen-Weltrekord auf der Berliner Strecke aufstellte. Der Brasilianer Ronaldo da Costa brach 1998 den ersten Männer-Weltrekord in Berlin mit einer Zeit von 2:06:05 Stunden.
Auch der aktuelle Frauen-Weltrekord von 2:11:53 Stunden wurde hier von der Äthiopierin Tigst Assefa aufgestellt.
Frankfurt-Marathon
Ein weiterer deutscher Stadtmarathon, der sich dank seines flachen Geländes und der hochkarätigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer als ebenso schnell etabliert hat, ist der Frankfurt-Marathon.
Mit einer durchschnittlichen Zielzeit von 3:57:56 Stunden liegt er sogar leicht unter der berühmten Weltrekordstrecke in Berlin, wo die meisten Läuferinnen und Läufer nach über vier Stunden das Ziel erreichen.
Zwei ehemalige Marathon-Weltrekordhalter, die Kenianer Patrick Makau und Wilson Kipsang, haben in Frankfurt beeindruckende Siege errungen.
Hätten Wind und Regen nicht 2011 eine große Rolle gespielt, hätte Kipsang mit seiner Zeit von 2:03:42 Stunden möglicherweise den Weltrekord geknackt. Seine Zeit, nur vier Sekunden über der damaligen Weltrekordmarke, bleibt bis heute der Streckenrekord in Frankfurt.
Weltrekordstrecke Chicago
Der Chicago-Marathon ist bekannt für seine Rekorde: Sechs der schnellsten Zeiten wurden dort sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen gelaufen – zuletzt der beeindruckende Weltrekord des Kenianers Kelvin Kiptum mit einer Zeit von 2 Stunden und 35 Sekunden.
Vor ihm wurden bereits zwei weitere Weltrekorde auf dem schnellen Kurs gebrochen, der im Grant Park startet und endet. Der Waliser Steve Jones erzielte 1984 den ersten Rekord mit seiner Siegerzeit von 2:08:05 Stunden. Der in Marokko geborene US-Läufer Khalid Khannouchi unterbot diesen Rekord 1999.
Auch bei den Frauen brachen Catherine Ndereba, Paula Radcliffe und Brigid Kosgei zwischen 2001 und 2019 in Chicago den Weltrekord. Im vergangenen Jahr sicherte sich Sifan Hassan den Sieg, und nur wenige Monate später gewann sie olympisches Gold. Sie ist in Top-Form
London-Marathon
Nach Berlin und Chicago zählt auch der London-Marathon zu den schnellsten Strecken der World Marathon Majors. Obwohl er vergleichsweise neu ist – der erste Lauf fand 1981 statt – hat er sich schnell zu einem der bedeutendsten Marathons der Welt entwickelt. Seitdem wurden dort insgesamt sieben Weltrekorde aufgestellt.
Zuletzt lief Peres Jepchirchir im April 2024 einen neuen Frauen-Weltrekord. Die Norwegerin Grete Waitz war 1983 die erste Weltrekordhalterin des London-Marathons, gefolgt von ihrer Landsfrau Ingrid Kristiansen, sowie von Paula Radcliffe und Mary Keitany.
Khannouchi ist der einzige Mann, der 2002 beim London-Marathon einen Weltrekord von 2:05:38 Stunden aufgestellt hat.
Sevilla Marathon
Der Sevilla-Marathon zieht aufgrund seines Termins im Februar zwar nicht die ganz großen Namen der Marathon-Szene an, doch die milden winterlichen Temperaturen bieten die Strecke den Läuferinnen und Läufern optimale Bedingungen für schnelle Zeiten.
Die Strecke ist größtenteils flach und liegt auf Meereshöhe, was sie besonders attraktiv für die Athletinnen und Athleten macht, die ihre persönliche Bestzeit verbessern und sich einen Platz in einem der sechs World Marathon Majors sichern möchten.
Valencia Marathon
Das normalerweise milde Wetter im Dezember und die superflache Strecke machen Valencia zu einem idealen Ziel für Läuferinnen und Läufer, die ihre persönlichen Rekorde unterbieten wollen. V
Vor zwei Jahren stellte der verstorbene Kelvin Kiptum hier seine bisherige Bestzeit von 2:01:53 Stunden auf. Diese Zeit gilt bis heute als Männer-Streckenrekord und als schnellstes Herrendebüt in der Marathon-Geschichte.
Auch die fünftschnellste Zeit aller Zeiten im Frauen-Marathon wurde in dieser sonnigen spanischen Küstenstadt erzielt: Amane Beriso gewann 2022 mit einer beeindruckenden Zeit von 2:14:58 Stunden.
Milano-Marathon
Die meisten Marathonläuferinnen und -läufer, die schnelle Rennen suchen, entscheiden sich für die Rundstrecke in Mailand. Angenehme Temperaturen und eine überwiegend flache, leicht zu laufende Strecke machen dieses italienische Rennen ideal für Elite-Läufer*innen, die einen Frühlingsmarathon im April anstreben.
Rotterdam-Marathon
Beim Rotterdam-Marathon wurden bereits drei Weltrekorde aufgestellt, wobei die Athletinnen und Athleten die schnelle Strecke unter normalerweise bedeckten und kühlen Bedingungen optimal nutzen konnten.
Der portugiesische Star Carlos Lopes setzte 1985 mit seiner Siegerzeit von 2:07:12 Stunden einen ersten Weltrekord auf dieser Strecke.
Zwei Jahre später verbesserte Belayneh Dinsamo den Männer-Weltrekord auf 2:06:50 Stunden. Tegla Laroupe war die einzige Frau, die 1998 in Rotterdam einen Weltrekord aufstellte.
Dubai-Marathon
Der Dubai-Marathon hat das Potenzial, eine schnelle Strecke zu sein. Er bietet eine hügelfreie Route auf Meereshöhe, die sich ideal für gerade Läufe eignet.
Da das Rennen im Januar stattfindet, ist die Hitze und Luftfeuchtigkeit in der Wüste meist erträglich, allerdings immer noch sehr anstrengend.
Trotzdem konnten die Teilnehmenden und einige Marathon-Debütanten bereits beeindruckende Zeiten erzielen.
2024 brach Tigist Ketema aus Äthiopien den Weltrekord für das schnellste Marathon-Debüt mit einer Zeit von 2:16:07 Stunden und unterbot damit den Streckenrekord um mehr als eine Minute.
Tokio-Marathon
Die flache Strecke macht den Tokio-Marathon zu einem Favoriten unter den Elite-Läuferinnen und -Läufern und gehört zu den World Marathon Majors.
Es gibt einige leichte Anstiege, jedoch keine signifikanten Höhen. Das Rennen beginnt sogar mit einer allmählichen Abfahrt.
Der ehemalige Marathon-Weltrekordhalter Eliud Kipchoge lief hier zweimal, darunter 2021, als er den Streckenrekord mit einer Zeit von 2:02:40 Stunden aufstellte.