Australian Open: Zverevs harter Weg ins Viertelfinale
Das erste Grand Slam-Turnier im olympischen Jahr 2024 findet in Melbourne vom 14. - 28. Januar statt. Der deutsche Tennisspieler Alexander Zverev konnte ein frühes Aus bei den Australian Open nur mit Mühe abwenden. Wie stehen seine Chancen im Viertelfinale gegen Titelkandidat Carlos Alcaraz?
Beim United Cup anfang Januar schien der Deutsche Alexander Zverev mühelos zu gewinnen. Von seiner starken Form zum Jahresstart blieb für die ersten Spiele wenig übrig.
Deutsches Duell: Zverev v Koepfer
Aus deutscher Sicht unglücklicherweise begann Zverevs Australian Open mit einem deutsch-deutschen-Match. Das Duell gegen den 29-Jährigen Dominik Koepfer ging nach hartem Kampf mit 4:6, 6:3, 7:6 (7:3), 6:3 zu Gunsten von Zverev aus, welcher jedoch eine ausbaufähige Leistung zeigte.
Großer Zverev gegen Klein: Schwierigkeiten in Runde zwei
Der Tokio-Olympiasieger musste auch in der zweiten Runde im Spiel gegen den slowakischen Lukáš Klein hart arbeiten. Gegen Klein verwandelte der 26-Jährige erst nach 4:30 Stunden seinen ersten Matchball. Denn diesmal ging es sogar in den fünften Satz, bevor der 1,98m große Spieler die Partie mit 7:5, 3:6, 4:6, 7:6 (7:5), 7:6 (10:7) für sich entscheiden konnte.
„Ich wusste lange nicht, was ich machen sollte. Ich habe gedacht: Da ist ein Qantas-Flug um elf Uhr nach Dubai und dann weiter nach Hause“, sagte Zverev im Nachgang im On-Court-Interview.
Verbesserung im Match gegen Michelsen
In der dritten Runde kam für den Deutschen ein erster Lichtblick. Zverev besiegte den jungen US-Amerikaner Alex Michelsen souverän 6:2, 7:6 (7:4), 6:2.
„Die ersten zwei Matches waren nicht die besten, am Samstag ging es dann schon in die richtige Richtung. Die besten Spieler der Welt müssen ihr bestes Tennis in der zweiten Woche zu finden und da entwickeln sich gerade auch alle hin“, fasste der Olympiasieger zusammen. Durch seinen Titel in Tokio hat er einen Quotenplatz für Paris 2024 erhalten. Hier finden Sie alle Infos zum Qualifikationssystem.
Tennis-Krimi um Viertelfinaleinzug
Tatsächlich reicht auch für den Profi bei den Australian Open nur sein bestes Tennis, um sich gegen die professionelle Konkurrenz zu behaupten. Im Achtelfinale spielte er gegen den britischen Cameron Norrie. Eine scheinbar machbare Partie, denn gegen ihn pflegte er eine makellose 4:0-Bilanz - in lediglich acht Sätzen. Doch der Wimbledon-Finalist hat sich seit der letzten Niederlage neue Qualitäten angeeignet. Keine Überraschung für den Hamburger, denn beide leben in Monaco und trainieren sogar auf derselben Anlage.
„Ich habe ihn also jeden Tag gesehen. Das Netzspiel ist genau das, woran er gearbeitet hat“, erläuterte er im AO-Pressezentrum.
Und das war der entscheidende Unterschied zu den bisherigen Spielen gegeneinander. Norrie gewann gegen Zverev erstmals zwei Sätze in einem ATP-Duell. Im fünfte Durchgang zeigte Zverev mentale Stärke, wo er den Tiebreak mit 10:3 für sich entschied. Somit sicherte Zverev sich im Achtelfinale mit 7:5, 3:6, 6:3, 4:6, 7:6 (10:3) das Viertelfinal-Ticket.
AO-Viertelfinale: Match gegen Alcaraz
Ob der Deutsche weiter von seinem ersten Grand-Slam-Titel träumen darf wird im nächsten Spiel herauskristallisieren. Denn er trifft auf Titelkandidat Carlos Alcaraz aus Spanien. Gegen den 20 Jahre alten Wimbledonsieger hat Zverev eine 4:3-Bilanz. Erst im letzten Treffen bei den ATP Finals Mitte November 2023 gewann der Hamburger.
Dennoch ist ein Sieg gegen den Weltranglisten-Zweiten eine anspruchsvollen Aufgabe. Außerdem wird Alcaraz von niemand anderen trainiert als vom ehemaligen Coach von Zverev selbst: Juan Carlos Ferrero, der die Schwächen des Deutschen gut kennt. Eine Schwäche könnte die Ausdauer sein, denn immerhin hav Zverev bei den Australian Open schon fast fünf Stunden mehr gespielt als Alcaraz.