Para Radsport Straße

Veranstaltungsorte

Para Radsport wurde Anfang der 1980er-Jahre als Tandem-Radfahren für sehbehinderte Sportlerinnen und Sportler entwickelt, dabei fuhr ein sehender Pilot als Unterstützung an der Spitze. Seitdem hat der Sport an Popularität gewonnen und es wurde die Art der verwendeten Fahrräder erweitert, damit auch Athletinnen und Athleten mit anderen Beeinträchtigungen daran teilnehmen können. Im Para Radsport werden Zwei- und Dreiräder, Handbikes sowie Tandems genutzt. Für jede Art von Behinderung gibt es ein Fahrrad, das an die Bedürfnisse der Person angepasst ist.

Der paralympische Straßenradsport feierte sein paralympisches Debüt 1984 bei den Spielen in New York-Stoke Mandeville. Das Straßenrennen wird in drei Arten von Veranstaltungen unterteilt: Einzelzeitfahren, Straßenrennen und Team Relay.

Kurzer Überblick über die Regeln

Die Wettkampfdistanzen werden entsprechend den Fähigkeiten der verschiedenen Einstufungen der Athletinnen und Athleten unter Berücksichtigung ihrer Behinderung festgelegt. Die Straßenrennen erstrecken sich über Distanzen von 78 km bis 125 km für Tandemfahrer, von 37 km bis 80 km für Handbikes, von 48 km bis 100 km für Zweiräder und von 26 km bis 40 km für Dreiräder. Beim Team Relay bestehen Mixed-Teams aus drei Athlet*innen, die je nach Streckenlänge jeweils zwei oder drei Runden absolvieren müssen. Das Zeitfahren wird je nach Kategorie auf Strecken zwischen 10 km und 40 km ausgetragen.

Die Niederlande waren bei den Paralympischen Spielen 2020 in Tokio 2021 besonders erfolgreich. Sie gewannen die meisten Medaillen im Para Radsport Straße, gefolgt von Frankreich und Großbritannien.

Die Athletinnen und Athleten nutzen je nach Beeinträchtigungsklassifizierung unterschiedliche Fahrräder. Bei Einzelveranstaltungen verwenden die Fahrer Standard-Rennräder mit geringfügigen Modifikationen, die je nach Behinderung erforderlich sind, z. B. mit Anpassungen an der Position der Bremsen, der Schaltung oder des Kettenblatts. Der Sport wird von Fahrerinnen und Fahrern ausgeübt, die sich einer Amputation unterzogen haben oder eine eingeschränkte Bewegung in ihren oberen oder unteren Gliedmaßen vorweisen.

Ein Handbike hat drei Räder, beim Fahren wird die Kraft der oberen Gliedmaßen genutzt, um die Kette anzutreiben. Es wird von Athletinnen und Athleten mit Rückenmarksverletzungen oder mit einer oder beiden Amputationen der unteren Gliedmaßen verwendet.

Dreiräder kommen bei Fahrerinnen und Fahrern mit Bewegungsstörungen und Gleichgewichtsstörungen zum Einsatz, wie etwa bei Zerebralparese oder Halbseitenlähmung. Tandems werden von blinden oder sehbehinderten Sportlerinnen genutzt, die zusammen mit einem sehenden Piloten am Wettbewerb teilnehmen.

Zulässige Einschränkungen

Sehbehinderungen, amputierte obere oder untere Gliedmaßen und gleichwertig, körperliche Behinderungen, die die Bewegung der oberen oder unteren Gliedmaßen einschränken (z. B. Zerebralparese oder Halbseitenlähmung).

Klassifizierung

Eingestuft entsprechend des verwendeten Fahrrads, welches basierend auf körperlichen und Sehbeeinträchtigungen genutzt wird.

  • Buchstabe: H (= Handbike) / T (= Tricycle, Dreirad) / C (= Cycle, Zweirad) / VI oder B (= sehbehindert oder Blind), Tandem ist immer mit den Buchstaben VI oder B verbunden für Sportlerinnen mit Sehbeeinträchtigung.
  • Zahl: H1 bis H5 / T1 bis T2 / C1 bis C5, wobei 1 die größte und 5 die mildeste Beeinträchtigung ist.