Futsal, üblicherweise als "Hallenfußball" übersetzt, kommt vom spanischen "fútbol sala" und vom portugiesischen "futebol de salão".
Fußball-Wurzeln
Beim Futsal handelt es sich um ein 5 gegen 5 Fußballformat und die einzige vom Weltverband FIFA anerkannte Form des Hallenfußballs. Beim Futsal geht es um Technik, Kreativität, Improvisation und Ballkontrolle.
Südamerikanische Ursprünge
Die Ursprünge des Futsal liegen in Südamerika, wo der aus Argentinien stammende Trainer Juan Carlos Ceriani eine Variante des traditionellen 11er-Fußballs für Hallenwettbewerbe in YMCAs in Montevideo, Uruguay, erfand. Währenddessen entwickelte sich in São Paulo, Brasilien, ebenfalls ein Spiel auf der Straße. Futsal verbreitete sich bald auf dem ganzen Kontinent. Die Zahl der Teilnehmer wächst weiter, und die FIFA schätzt, dass weltweit mehr als 30 Millionen Menschen Futsal spielen.
Gleichberechtigtes Spiel
Wo Herausforderungen wie Klima oder Infrastruktur den Zugang zu Fußballplätzen einschränken - oder deren Existenz - schafft Futsal Möglichkeiten für mehr Spieler, Fußball zu genießen. In abgelegenen Gemeinden, Großstädten und Inselstaaten ist Futsal oft die einzige Form des Fußballs. Darüber hinaus schafft Futsal Möglichkeiten für Frauen in Gegenden, in denen aufgrund kultureller Einschränkungen nur das Spielen in der Halle möglich ist.
Komplementär zum Fußball
Futsal ist ein eigenständiges Spiel, dessen Fähigkeiten auf den Fußball übertragbar sind, und viele FIFA-Verbände bilden Ligen und Wettbewerbe in der Hoffnung, Fußballspieler zu entwickeln. Eine FIFA-Studie hat ergeben, dass Futsal in mehr als 170 der 211 Mitgliedsverbände der FIFA gespielt wird. Mit einem Spielfeld, das fast achtmal kleiner ist als ein traditionelles Fußballfeld, und einer kleineren Mannschaftsstärke erfordert Futsal eine präzise technische Ausführung inmitten der schnellen Spielabläufe. Fußballlegenden wie Pele, Zico, Socrates, Messi und Ronaldo haben ihre Fähigkeiten im Futsal verfeinert.
Olympische Geschichte
Futsal wurde erstmals bei den Olympischen Jugend-Sommerspielen in Buenos Aires 2018 in das olympische Programm aufgenommen, wo es den 11er-Fußball ersetzte, der in Singapur 2010 und Nanjing 2014 ausgetragen worden war. Am Turnier nahmen in den Kategorien Herren und Damen jeweils 10 Mannschaften mit 10 Athleten teil, wobei immer fünf auf dem Spielfeld waren und fünf Ersatzspieler zur Verfügung standen. Jedes Spiel bestand aus zwei 20-minütigen Hälften.
Buenos Aires 2018 war nicht nur das erste Mal, dass Futsal in das olympische Programm aufgenommen wurde, sondern auch das erste Futsal-Turnier der FIFA für Damen überhaupt. In den 24 Spielen des Turniers wurden insgesamt 226 Tore erzielt, durchschnittlich 9,42 pro Spiel.