Para Boccia

Veranstaltungsorte

Viele olympische Sportarten haben ein paralympisches Gegenstück, nur die zwei paralympische Disziplinen – Goalball und Boccia – sind dabei eine Ausnahme. Wie beim Boccia dreht sich auch beim Para Boccia alles um Präzision und Geschicklichkeit, nur sitzen die Spielerinnen und Spieler bei dieser Version im Rollstuhl. Diese Sportart wurde erstmals 1984 bei den Paralympischen Spielen vorgestellt und ermöglichte es Athlet*innen mit starken Behinderungen, teilzunehmen und ihr Land zu vertreten.

Benannt nach dem italienischen Wort für "Ball", wurde Para Boccia ursprünglich für Menschen mit Zerebralparese entwickelt. Der Sport wurde seitdem immer beliebter und wird heute von Athlet*innen mit anderen Arten von Bewegungsstörungen in 75 Ländern auf der ganzen Welt gespielt.

Kurzer Überblick über die Regeln

Para Boccia wird in der Halle auf einem 12,5 m x 6 m großen Spielfeld gespielt. Zu Beginn jeder Runde erhalten alle Spielerinnen und Spieler sechs Bälle. Das Ziel des Spiels ist es, diese Bälle so nah wie möglich in der Nähe des kleinen weißen Balls, auch Jackball oder Zielball genannt, zu platzieren. Die Bälle dürfen geworfen und gerollt werden. Bei den Einzel- und Doppelwettkämpfen (Pair) werden vier Sätze gespielt, während die Dreierteams in sechs Sätzen punkten können.

Die Sportlerinnen und Sportler werden entsprechend ihrer individuellen Einschränkung in eine von vier Klassen eingeteilt. In zwei der vier Klassen haben die Sportlerinnen und Spieler mit schweren Beeinträchtigungen Anspruch auf Unterstützung, dazu zählt Rollstuhlstabilisierung, eine Rampe zum Rollen des Balls oder eine Sportassistenz zur Vorbereitung auf den Wurf. Die assistierenden Personen stehen in den Schlussphasen mit dem Rücken zum Feld. Sie sind anwesend, um die Befehle der Spielerinnen und Spieler auszuführen. Sie dürfen sie allerdings nicht beraten oder sich umdrehen, um das Spiel zu beobachten.

Zulässige Einschränkungen

Alle teilnehmenden Athletinnen und Athleten spielen im Rollstuhl und besitzen eine Einschränkung, welche die Motorik beeinträchtigt.

Para Boccia wird von Athletinnen und Athleten mit Zerebralparese oder ähnlichen Beeinträchtigungen ausgeübt, die eine erhebliche Beeinträchtigung aller vier Gliedmaßen aufweisen.

Klassifikation

  • Buchstabe: BC (= Boccia)
  • Nummer: BC1 bis BC4