Para Judo

Veranstaltungsorte

Para-Judo ist eine von zwei Kampfsportdisziplinen (neben Para Taekwondo) bei den Paralympischen Spielen. Diese Sportart wird ausschließlich von Athlet*innen mit Sehbehinderungen praktiziert und folgt den gleichen Regeln wie sein olympisches Pendant. Da die Judokas nicht sehen können, was der Gegner tut, nutzen sie ihren Tastsinn, um die Absichten zu "erfühlen". Die Athletinnen und Athleten haben ein aufmerksames Gespür für die Atemmuster und Bewegungen der gegnerischen Person sowie für die Art des Griffs am Judogi (Judo-Uniformen).

Judo wurde bei den Paralympischen Spielen 1988 in Seoul offiziell als Sportart (Veranstaltungen für männliche Athleten) aufgenommen. Bei den Spielen 2004 in Athen wurden auch die Wettkämpfe für Frauen eingeführt.

Kurzer Überblick über die Regeln

Die Judokas müssen sich während des gesamten Kampfes ständig am Judogi der anderen Person festhalten, diese Faßart wird Kumi-kata genannt. Wenn der Halt verloren geht, wird der Kampf unterbrochen. Aus diesem Grund ist es für die Judokas von entscheidender Bedeutung, den Judogi der gegnerischen Person noch vor Beginn des Kampfes zu ergreifen. Das Hauptziel eines Judoka ist es, die gegnerische Person zu Boden zu werfen, sie mit einem Haltegriff zu immobilisieren oder sie mit einem Gelenkhebel oder einem Würgegriff zur Aufgabe zu zwingen.

Im modernen Para Judo gibt es zwei vorzeitige Siege:

Ein Ippon (direkter Sieg durch K.-o.-Wertung) wird vergeben, wenn die gegnerische Person mit Kraft, Geschwindigkeit und Kontrolle auf Rücken geworfen oder die Person aufgibt (aufgrund Würge- oder Hebelgriffes) oder für 20 Sekunden am Boden festgehalten wird.

Eine weitere Möglichkeit ist Waza-ari, der entweder nach einem Wurf vergeben wird, bei dem eines der drei Kriterien für Ippon nicht erfüllt wurde, oder wenn ein Gegner weniger als 20 Sekunden (aber mehr als 10 Sekunden) auf der Matte gehalten wird. Zwei Waza-ari in einem Match entsprechen einem Ippon und bedeuten den Sieg für den Judoka.

Die Kämpfe dauern vier Minuten, ohne Pausen. Wenn keiner der beiden Judokas einen Ippon vor Ablauf der Zeit erreicht, gewinnt die Person mit der höchsten Punktzahl.

Obwohl Judokas nach dem Grad ihrer Sehbehinderung in Kategorien eingeteilt werden, treten alle drei Sehklassen gemeinsam an und werden nach ihrem Gewicht eingeteilt. Die Gewichtsklassen der Männer reichen von 60 kg bis über 100 kg, während die Gewichtsklassen der Frauen von 48 kg bis über 70 kg reichen.

Zulässige Einschränkungen

Para Judo ist für sehbehinderte Sportlerinnen und Sportler geöffnet und wird in zwei Kategorien unterteilt:

  • B1: völlige Blindheit
  • B2-B3: Sehbehinderung

Anschließend werden die Judokas in Gewichtsklassen eingeteilt.