Was wir gelernt haben: Zusammenfassung der BMX Freestyle-Wettbewerbe bei den Olympischen Spielen Tokio 2020
Von Charlotte Worthingtons 360-Backflip bis zu Logan Martins Sieg: Wir blicken auf die denkwürdigsten Momente von BMX Freestyle in Tokio 2020 zurück, ziehen Bilanz über die Medaillen und freuen uns auf Paris 2024.
BMX Freestyle feierte in Tokio 2020 ein spektakuläres olympisches Debüt.
Es wurden atemberaubende Tricks und unglaubliche Beweglichkeit gezeigt, und zwei würdige Athleten wurden die ersten Olympiasieger dieser Sportart.
Alle Athleten gingen an die Grenzen, wenn es um Originalität und Mut ging, nicht zuletzt der Bronzemedaillengewinner bei den Herren, Declan Brooks, der einen doppelten Backflip vollführte, nachdem er bei den Weltmeisterschaften in Montpellier im Juni bei dem Versuch, diesen Trick zu vollführen, bewusstlos geworden war.
Lesen Sie weiter, um einige der denkwürdigsten Momente nachzuerleben, einen Überblick über die Medaillengewinner zu erhalten und zu erfahren, auf wen Sie in Paris 2024 achten sollten.
Die 5 Höhepunkte im BMX Freestyle in Tokio 2020
Hier sind einige der Highlights der Olympischen Spiele Tokio 2020, die 2021 stattfanden.
1: Charlotte Worthingtons historischer 360-Backflip
Die britische WM-Bronzemedaillengewinnerin Charlotte Worthington schaffte im olympischen Finale etwas, was noch keiner Frau zuvor gelungen war.
In ihrem ersten Lauf war sie so nah dran, bei ihrem zweiten Trick einen 360-Grad-Backflip zu vollführen, schaffte es aber nicht, die Landung zu halten.
Das war ein Hinweis darauf, wozu 'Chaz' fähig ist, wenn es darum geht, Gold zu holen.
Nach dem glänzenden ersten Lauf von Hannah Roberts waren alle Augen auf Worthingtons zweiten Lauf gerichtet.
Und die 25-Jährige aus Manchester lieferte ab, indem sie als erste Frau den 360-Backflip im Wettkampf landete.
Doch damit war sie noch lange nicht fertig, denn sie beendete ihren Lauf mit einem riesigen Frontflip und einem Gespür für einen einfach phänomenalen Lauf auf der größten Bühne von allen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der die Kampfrichter ihren neuen Trick bewerteten, gab es die Note 97,50.
Damit wurde Charlotte Worthington zur ersten BMX Freestyle-Siegerin in der olympischen Geschichte.
2: Logan Martin meistert die Herausforderung
Als zweifacher Weltmeister und dreifacher X-Games-Goldmedaillengewinner kann man mit Fug und Recht behaupten, dass Logan Martin vor den Olympischen Spielen unter einem gewissen Druck stand.
Der Australier baute 2019 seinen eigenen BMX-Park in Wettkampfgröße in seinem Hinterhof, nachdem sein lokaler Trainingskomplex geschlossen worden war, und das zahlte sich im folgenden Jahr aus, als er zu Hause weiter trainieren konnte, als die Pandemie ausbrach.
Nach der Rückeroberung des Weltmeistertitels in Montpellier im Juni hatte Martin nach einem guten ersten Lauf der venezolanischen Legende Daniel Dhers noch einiges zu tun.
Und er zeigte einen wunderbaren Lauf mit dreifachen Tail Whips in beide Richtungen und einem 540-Grad-Flair, alles mit offensichtlicher Leichtigkeit ausgeführt.
Auch wenn es nicht den herausragenden "Wow"-Moment des Frauenwettbewerbs gab, gewann Martin einen hochkarätigen Showdown und fügte seiner Erfolgsliste den olympischen Titel hinzu.
3: Hannah Roberts "begeistert" trotz knapper Niederlage
Die dreifache Weltmeisterin Hannah Roberts aus den USA war die große Favoritin auf Gold in Tokio.
Dann kam dieser ganz besondere Lauf von Charlotte Worthington, und Roberts schied in ihrem zweiten Lauf frühzeitig aus, als sie bei einem Double Tail Whip fast einen Fuß zu Boden bekam, wohl wissend, dass der Punktabzug sie aus dem Rennen um Gold werfen würde.
Roberts' erster Lauf von 96,10 hätte in den meisten Wettbewerben für den Sieg gereicht, aber nicht in diesem ersten olympischen Medaillenkampf.
Die Amerikanerin nahm die Niederlage großmütig hin, lachte und scherzte anschließend mit Worthington. Und die 20-Jährige ist weiterhin eine großartige Botschafterin für ihren Sport.
Sie sagte: "Ich könnte nicht stolzer sein, hier bei den ersten Olympischen Spielen für unseren Sport zu sein. Charlotte hat einen phänomenalen Lauf hingelegt, ich bin so stolz auf sie, und alle haben es heute richtig krachen lassen... ich bin begeistert und fühle mich geehrt, Zweite zu werden."
4: Daniel Dhers, BMX Freestyle-Held
Daniel Dhers gewann 2007 seine erste von fünf X-Games-Goldmedaillen. Viele seiner Konkurrenten bezeichnen den 36-Jährigen als ihr Idol.
Der Venezolaner ist auch ein Pionier. 2013 gründete er den Daniel Dhers Action Sports Complex in North Carolina - die größte Actionsportanlage der Welt.
Sein erster Lauf von 90,10 hielt die Führung, bis Logan Martin 93,30 erzielte, was für Gold reichen sollte. Dhers verbesserte sich im zweiten Durchgang auf 92,05, konnte seinen Hauptrivalen der letzten sieben Jahre aber nicht entthronen.
Er war sehr zufrieden mit seiner Leistung und sagte hinterher: "Ich habe viele verrückte Gefühle. Ich trete schon seit langer Zeit an. Ich habe bei jedem einzelnen Wettbewerb, an dem ich je teilgenommen habe, auf dem Podest gestanden, also ist das ein großer Meilenstein für mich."
"Ich weiß auch, wie viel das für Venezuela bedeutet. Sie lieben den Sport, und ich möchte mich bei ihnen für die Unterstützung bedanken."
5: Bildschöne Leistung von Perris
Auch wenn sie den Kampf um eine Medaille gegen die Schweizerin Nikita Ducarroz verlor, sorgte Perris Benegas für eines der Bilder von Tokio 2020.
Die Amerikanerin beendete ihren zweiten Lauf direkt vor den olympischen Ringen auf dem Parcours und... nun, Sie können es selbst beurteilen.
BMX Freestyle ist da, und es wird auch so bleiben!
Ein letzter Blick
BMX Freestyle ist ein Sport für junge Leute, aber es war großartig zu sehen, dass der Routinier Daniel Dhers auch im Alter von 36 Jahren noch zu Höchstleistungen fähig ist.
Dhers erklärte La Nacion, dass er seine illustre Karriere gerne in Paris 2024 beenden und die Olympischen Spiele "mit dem ganzen Publikum" erleben möchte, nachdem die Zuschauerzahl in Tokio begrenzt war.
Mit 29 Jahren war Nick Bruce der nächstälteste Teilnehmer im BMX Freestyle und der Amerikaner wird sicherlich auf eine weitere Chance hoffen, nachdem er sich im Training an der linken Schulter verletzte und im Finale einen relativ sanften Lauf (mit einem Backflip) hinlegen musste, den er vorzeitig beendete, indem er sein Rad nach vorne schleuderte.
Hallo Paris!
So viele junge Fahrer beeindruckten in Tokio. Der japanische Teenager NAKAMURA Rim wurde in der Vorrunde Zweiter, bevor er es im Finale der Herren auf den fünften Platz schaffte.
Und falls Sie sich wundern: Ja, er ist nach einem Fahrradteil benannt, da sein Vater ein Fahrradgeschäft besitzt.
Irek Rizaev vom Team ROC - der 2017 den ersten Quint Tail Whip überhaupt landete - ist ein etablierter Name in der Szene und erst 23 Jahre alt.
Anthony Jeanjean wird verzweifelt versuchen, bei den Olympischen Spielen im eigenen Land anzutreten, und der 23-Jährige wird sich bemühen, den doppelten Backflip zu perfektionieren, den er auf seinem Weg zum siebten Platz im Finale gerade nicht sauber landete.
Bei den Damen ist Hannah Roberts erst 20 Jahre alt, und es wäre keine Überraschung, wenn sie und die 25-jährige Worthington in Paris erneut gegeneinander kämpfen würden.
Wann und wo kann man die Wiederholung der BMX Freestyle-Wettbewerbe auf Olympics.com sehen?
Die Antwort lautet: olympics.com/tokyo2020-replays
Wann treten die BMX-Fahrer das nächste Mal an?
Die Pandemie ist nach wie vor präsent, und der für September geplante Wettkampf der FISE World Series in Montpellier ist abgesagt worden.
Hannah Roberts könnte zu den Stars gehören, die bei der nächsten Runde der USA BMX Freestyle Series vom 3. bis zum 5. September in Woodward, Pennsylvania, antreten.
Der nächste große Wettbewerb, an dem beide Olympiasieger teilnehmen werden, sind die Nitro World Games in Brisbane vom 23. bis zum 24. Oktober, bei denen der einheimische Favorit Logan Martin der Star der Veranstaltung sein wird.
Vollständiger Medaillenspiegel im BMX Freestyle in Tokio 2020
Herren BMX Freestyle
Gold – Logan Martin (AUS)
Silber – Daniel Dhers (VEN)
Bronze – Declan Brooks (GBR)
Damen BMX Freestyle
Gold – Charlotte Worthington (GBR)
Silber – Hannah Roberts (USA)
Bronze – Nikita Ducarroz (SUI)