Es gab viele denkwürdige Momente bei den Reitwettbewerben in Tokio 2020, die 2021 stattfanden.
Die herausragende Dressurreiterin Isabell Werth und der aufstrebende Star Julia Krajewski sorgten gemeinsam für eine sehr erfolgreiche olympische Kampagne für Deutschland im Reiten. Sie holten drei der sechs Goldmedaillen, die in Japan zu vergeben waren, und Jessica von Bredow-Werndle gewann zusätzlich Gold in der Einzeldressur.
Dahinter lieferten Großbritannien, Schweden und die Vereinigten Staaten ebenfalls tadellose Ritte ab und rundeten damit die 15 Tage voller Spannung ab.
Hier finden Sie die fünf besten Momente im Reitsport, die Höhepunkte und erfahren, wo Sie die Wiederholungen von Tokio 2020 kostenlos und On-Demand sehen können.
Die 5 besten Momente im Reiten in Tokio 2020
1- Isabell Werth: Gold für jedes Jahrzehnt
Isabell Werth (Bella Rose) aus Deutschland ist die erste Reiterin, die sieben Goldmedaillen im Reitsport gewonnen hat, nachdem sie, ihre Teamkolleginnen Dorothee Schneider (Showtime FRH) und Jessica von Bredow-Werndl (TSF Dalera) Gold im Mannschaftswettbewerb holten.
Mit insgesamt 8178,0 Punkten setzten sich die Deutschen vor den Vereinigten Staaten (7747,0) und den Goldmedaillengewinnern von Rio 2016, Großbritannien (7723,0), durch.
Mit dem Gewinn der Silbermedaille in der Einzeldressur am darauffolgenden Tag erweiterte Werth ihre illustre olympische Medaillensammlung um eine weitere. Mit 12 olympischen Medaillen, davon sieben goldene, hält Werth nun den Rekord für die meisten olympischen Medaillen, die je ein Reitsportler gewonnen hat.
2- Julia Krajewski: Erste Frau, die Einzelgold in der Vielseitigkeit gewinnt
Werth war nicht die einzige deutsche Reiterin, die in Tokio auftrumpfte.
Auch Julia Krajewski schrieb im Einzelwettbewerb der Vielseitigkeit Geschichte, als sie als erste Frau überhaupt Gold in dieser Disziplin gewann.
Krajewksi und ihr Pferd Amande de B'Neville hatten in der Dressur den fünften Platz belegt, waren dann aber nach dem Geländeritt auf den zweiten Platz vorgerückt. Eine nahezu fehlerfreie letzte Springrunde sicherte dem Paar die Goldmedaille.
3- Großbritannien gewinnt den ersten Mannschaftstitel in der Vielseitigkeit seit 1972
Nach 49 Jahren und 11 Monaten beendete das Team GB endlich seine Durststrecke in der Vielseitigkeit.
Die Briten Oliver Townend, Larua Collett und Tom McEwen erarbeiteten sich einen so großen Vorsprung, dass sie nach den Dressur- und Geländerittrunden beim Springen praktisch uneinholbar waren.
Um ihre Dominanz zu verdeutlichen: Australien lag 13,9 Strafpunkte hinter ihnen auf dem zweiten Platz. Das ist beachtlich, wenn man bedenkt, dass in Rio 2016 der Abstand zwischen den damaligen Gold- und Silbermedaillengewinnern 3,8 Strafpunkte betrug.
4- Ben Maher und Explosion W steigen im dramatischen Stechen auf
Das Finale des Einzel-Springreitens hatte alles, was ein Hollywood-Drama ausmacht.
Nachdem er sich als Erster für das Finale qualifiziert hatte, musste Maher zusehen, wie alle 29 anderen Reiter ihre Runden absolvierten, bevor er den Parcours in der drittschnellsten Zeit fehlerfrei übersprang und ins Stechen einzog.
Dort kämpfte er zusammen mit sechs anderen Reitern um die Medaillen.
Der Schwede Peder Fredricson schien die Goldmedaille so gut wie sicher zu haben, nachdem er in einem perfekt ausgeführten letzten Umlauf eine Zeit von 38,02 vorgelegt hatte.
Doch Maher und Explosion W waren dem Schweden um nur 17 Hundertstelsekunden voraus und entrissen Fredricson die Goldmedaille, was die Zuschauer überall in Staunen versetzte.
5- Fliegender Fredricson bringt Schweden den Sieg
Nach einer tröstlichen Silbermedaille im Einzel-Springreiten waren Peder Fredricson und All In im Finale des Team-Springreitens eine Kombination, die sich kein zweites Mal geschlagen geben musste.
Die schwedische Mannschaft kämpfte in einem Stechen gegen die USA mit Jessica Springsteen um den seit 1924 nicht mehr gewonnenen Titel.
Nachdem alle fünf anderen Reiter fehlerfrei geblieben waren, lag es am letzten Mann Fredricson, das Gold für Schweden zu holen. Er musste die von McLain Ward aufgestellte Zeit von 39,92 unterbieten.
Die Uhr, die zuvor seinen Gegner begünstigt hatte, war fest in Fredricsons Hand, und der Schwede legte eine erstaunliche Zeit von 39,01 hin, um den Sieg für sein Land zu sichern.
Im Rampenlicht
Mit dem Gewinn der Bronzemedaille sowohl in der Mannschafts- als auch in der Einzeldressur wurde Charlotte Dujardin die höchstdekorierte Olympionikin Großbritanniens.
Dujardin hat bis heute drei olympische Goldmedaillen, eine Silber- und zwei Bronzemedaillen gewonnen.
Das vielleicht Bemerkenswerteste an Dujardins Ritten in Tokio war, dass sie diese auf ihrem Pferd Gio absolvierte, das vor Tokio noch nie an einer großen Meisterschaft teilgenommen hatte.
Die 36-Jährige erreichte 88,543 Prozent und wurde damit Dritte in der Einzelwertung.
Hallo Paris 2024!
Die Reitwettbewerbe der Olympischen Spiele Paris 2024 werden am Schloss von Versailles stattfinden.
Die Gärten des Schlosses, das 20km außerhalb von Paris liegt, werden eine atemberaubende Kulisse für die Wettkämpfe bieten.
Wann und wo kann man die Wiederholungen der Reitwettbewerbe auf Olympics.com sehen?
Die Antwort lautet: olympics.com/tokyo2020-replays
Wann treten die olympischen Reiterinnen und Reiter das nächste Mal an?
Halten Sie Ausschau nach den World Equestrian Games, die vom 14. bis zum 18. September 2022 in Pratoni del Vivaro, Italien, stattfinden werden. Fünf Reiterinnen und Reiter werden jede Nation vertreten und in drei Disziplinen antreten: Springreiten, Dressur und Geländeritt.
Vollständiger Medaillenspiegel im Reiten in Tokio 2020
Team Dressur
Gold: Deutschland (GER)
Silber: Vereinigte Staaten (USA)
Bronze: Großbritannien (GBR)
Einzel Dressur
Gold: Jessica von Bredow-Werndl (GER) und TSF Dalera
Silber: Isabell Werth (GER) und Bella Rose 2
Bronze: Charlotte Dujardin (GBR) und Gio
Team Vielseitigkeitsreiten
Gold: Großbritannien (GBR)
Silber: Australien (AUS)
Bronze: Frankreich (FRA)
Einzel Vielseitigkeitsreiten
Gold: Julia Krajewski (GER) und Amande de B'Neville
Silber: Tom McEwen (GBR) und Toledo de Kerser
Bronze: Andrew Hoy (AUS) und Vassily de Lassos
Team Springreiten
Gold: Schweden (SWE)
Silber: Vereinigte Staaten (USA)
Bronze: Belgien (BEL)
Einzel Springreiten
Gold: Ben Maher (GBR) und Explosion W
Silber: Peder Fredricson (SWE) und All In
Bronze: Maikel van der Vleuten (NED) und Beauville Z