Auswandertraum wird wahr: Die deutsche Dressurreiterin Svenja Grimm erzielt für Chile die Olympia-Quote
Vom Auslandsstudium zum chilenischen Olympia-Traum. Die deutsche Dressurreiterin lebt seit 10 Jahren in Chile und sicherte für ihre zweite Heimat bei den panamerikanischen Spielen 2023 den Einzelquotenplatz für Paris 2024.
Die deutsche Dressurreiterin Svenja Grimm reiste vor 10 Jahren nach Chile und verliebte sich sofort in das Land. Damals hätte sie sich niemals vorstellen können, dass sie am 25. Oktober 2023 Chile bei den Panamerikanischen Spielen 2023 in Santiago repräsentieren und sich sogar die Dressur-Einzelquote für die Olympischen Spiele 2024 in Paris sichern würde.
Im Jahr 2013 kam Grimm für einen sechsmonatigen Studienaufenthalt nach Chile, und es fiel ihr schwer, wieder zu gehen. Ein Jahr später kehrte sie zurück und beschloss, langfristig in Chile zu bleiben. Dort eröffnete sie mit ihrem Partner und Trainer Mario Vargas einige Jahre später ihren eigenen Dressurstall.
„Ich bin maximal glücklich, maximal. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass wir es geschafft haben“, sagte sie, als sie von dem gesicherten Quotenplatz erfuhr.
In Santiago 2023 wurden zwei Quotenplätze für Paris 2024 vergeben. Grimm landete zwar nur auf dem 8. Platz, doch hatte Glück. **Julio Mendoza Loor (**Sieger) aus Equador erhielt den ersten Quotenplatz, die folgenden platzierten Reiter*innen stammen aus Ländern, die ihre maximale Anzah an Quotenplätzen bereits erreicht haben. Aus diesem Grund sicherte sich Svenja Grimm die zweite Einzelquote.
Da die Nationalen Olympischen Komitees die ausschließliche Zuständigkeit für die Vertretung ihrer jeweiligen Länder bei den Olympischen Spielen haben, hängt die Teilnahme der Reiter*innen an den Pariser Spielen davon ab, dass ihr NOK sie als Vertreter*innen ihrer Delegation für Paris 2024 auswählen.
Erfahren Sie mehr über die deutsche Dressurreiterin und was sie dazu bewegt hat, nach Chile auszuwandern.
- So können sich die Dressureiter*innen für Paris 2024 qualifizieren
Svenja Grimm: Von der deutschen Uni zum chilenischen Olympiatraum
Svenja Grimm, eine deutsche Studentin im Studiengang International Business, ergab sich die Gelegenheit, sechs Monate in Chile zu studieren, und ergriff sie. Am Anfang war es nicht ganz einfach für sie, ganz alleine in einem neuen Land. Um neue Leute kennenzulernen, entschied sie sich, ihrer Leidenschaft – dem Reiten – auch in Chile nachzugehen.
Sie nahm dort an Turnieren teil und wurde so erfolgreich, dass sie sich zwischen dem Reitsport und ihrem Job entscheiden musste.
„Ich bin sehr ehrgeizig und wenn ich etwas mache, will ich gut abschneiden. Es war unmöglich, dies (das Reiten) mit meiner Arbeit zu kombinieren, wegen der Reisen und weil ich sehr spät gearbeitet habe. Ich konnte drei Tage lang nicht trainieren und es dann nicht schaffen, erklärte sie in einem Interview mit Deportes 13.
„Ich habe die Entscheidung getroffen, meine Träume zu verfolgen, Medaillen zu gewinnen und diesen Weg zu gehen. In einer Sekunde habe ich die Entscheidung getroffen, meinen Job zu kündigen und mich dem Sport zu widmen.“
Sie fokussierte sie nun völlig auf den Dressursport und hatte den Traum, eines Tages ihr Gastland Chile zu vertreten. Die doppelte Staatsbürgerschaft zu erlangen, war ein langer Prozess, den sie bereits 2019 begann. Vor einigen Monaten erhielt sie rechtzeitig zu den Panamerikanischen Spielen 2023 in Santiago die Erlaubnis, unter chilenischer Flagge anzutreten.
„Es ist das erste Mal, dass Chile Gastgeber der Panamerikanischen Spiele ist, und für mich ist es eine einmalige Gelegenheit“, sagte sie zu dem Internationalen Reiterverband (FEI) wenige Tage vor dem Beginn der Wettkämpfe.
Svenja Grimm hat bereits einige Träume verwirklicht. Jetzt ist sie ihrem großen Ziel, eine Medaille für ihre zweite Heimat Chile bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris zu gewinnen, durch die gesicherte Einzelquote einen Schritt nähergekommen.
Reitsport in Santiago 2023: Dressurergebnisse
Einzelfinale - Kür Grand Prix
- 🥇 Julio Mendoza (ECU) – 87.230
- 🥈 Joao Victor Marcari (BRA) – 86,160
- 🥉 Anna Marek (USA) – 81.305
- Sarah Tubman (USA) – 81.155
- Renderson Silva (BRA) – 80,095
- Codi Harrison (USA) – 79,230
- Camille Carier (CAN) – 78.915
- Svenja Grimm (CHI) – 78,335
- Yvonne Losos (DOM) – 77.570
- Naima Moreira (CAN) – 77.130