Spannende Neuerungen bei Paris 2024: Die Revolution des Mannschaftswettbewerbes im Synchronschwimmen
Bei Paris 2024 wird es eine bahnbrechende Neuerung im Kunstschwimmen geben: gemischte Teams. Zum ersten Mal in der Olympischen Geschichte können auch männlich Athleten in diesem faszinierenden Sport antreten. Seien Sie dabei, wenn Geschichte geschrieben wird.
Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris werden sowohl neue Sportarten wie Breaking auf dem Programm stehen, als auch Disziplinen in überarbeiteten Formaten. Olympics.com hält Sie stets auf dem Laufenden mit allen wichtigen Informationen rund um die Neuerungen bei den Spielen in Paris 2024.
Warum werden die Kunstschwimm-Wettbewerbe bei den nächsten Olympischen Spielen Geschichte schreiben?
Das Kunstschwimmen, früher Synchronschwimmen genannt, ist seit den Spielen in Los Angeles 1984 Teil des Olympischen Programms. Seit Sydney 2000 hat sich das Format nicht geändert. Bis jetzt gab es bei den Spielen nur zwei Disziplinen: das Frauenduett und das Frauenteam.
Während das Duett der Frauen auch Teil des Olympischen Programms von Paris 2024 sein wird, können sich die Fans auf zwei wesentliche Änderungen im Teamwettkampf freuen:
- Teilnahme von Männern (Solo, gemischte Duette und Teams)
- Einführung der Disziplin Frauenakrobatik
Männer dürfen zum ersten Mal am Olympischen Kunstschwimmen in Paris 2024 teilnehmen
Paris 2024 wird Geschichte im Kunstschwimmen schreiben. Zum ersten Mal können Männer im gemischten Mannschaftswettbewerb dabei sein, was zu einer Geschlechterparität in diesem Sport führt.
Insgesamt werden 10 Teams in Paris gegeneinander antreten.
Jede Mannschaft besteht aus acht Kunstschwimmer*innnen. Das IOC hat am 22. Dezember 2022 bekannt gegeben, dass pro Team zwei Männer teilnehmen können.
Obwohl es für die Teams nicht obligatorisch ist, dass männliche Athleten Teil der Mannschaft sind, hat diese neue Regel bereits erste und integrative Wirkungen gezeigt.
Bei den European Games 2023 schrieben Frithjof Seidel (Team Deutschland) und der Italiener Giorgio Minisini Geschichte, da sie als erste Männer überhaupt an einem Mannschaftswettbewerb im Kunstchwimmen teilnahmen.
Nach 40 Jahren gewann Deutschland zum ersten Mal wieder eine Medaille in diesem Sport. Das deutsche Team holte mit Seidel die Silbermedaille in der freien Kombination. Im gemischten Dutt reichte es für Seidel und Michelle Zimmer für Platz 7.
Der Italiener Minisini gewann mit seiner Mannschaft drei Medaillen (Silber jeweils in technischer und freier Kür, Bronze in der akrobatischen Disziplin). Zusätzliche zu seinem Mannschaftserfolg sicherte er sich Gold im technischen gemischten Duett und Silber im freien gemischten Duett.
„Wir gehen jetzt einen Schritt auf dem Weg in Richtung Inklusivität, welche allen Athleten in unserem Sport Hoffnung und neue Chancen bringen wird“, schrieb Minisini auf seinem Instagram-Account über die Regeländerung.
Minisini ist nicht der einzige Pionier im Synchronschwimmsport der Männer.
Bei den Europameisterschaften 2022 gewann der französische Kunstschwimmer Quentin Rakotomalala Bronze im Solo-Wettbewerb der Männer. Dem Athleten liegt besonders am Herzen, „die Einstellung der Menschen über die Stereotypen im Kunstschwimmer zu ändern.“ Rakotomalala will einen Sport präsentieren, der gleichzeitig inklusiv und gemischt ist.
Die nächsten Olympischen Spiele werden die ultimative Bühne sein, um zu zeigen, dass Veränderungen möglich sind.
Wie wird die Frauenakrobatik beim Synchronschwimmen aussehen?
Die Inklusion der Männer wird nicht die einzige revolutionäre Veränderung beim Olympischen Synchronschwimmen sein.
In Paris 2024 wird der Teamwettbewerb aus drei Disziplinen bestehen: Die technische und freie Kür, die bereits Teil des Olympischen Programms waren, sowie der neue Wettkampf der Frauenakrobatik.
Es werden die Punkte aller drei Wettbewerbe zusammengezählt werden. Die Summe wird über auch die Vergabe der Medaillen entscheiden.
Wie wird die Disziplin Akrobatik bewertet?
Akrobatik „fordert die Richter*innen heraus, Schwierigkeitsgrad, Ausführung und künstlerischen Ausdruck komplexer Strukturen, Bewegungen in der Luft und einer Vielzahl von akrobatischen Kombinationen zu identifizieren und zu bewerten", gab World Aquatics bekannt.
Die Akrobatik wird in vier Hauptbewegungsgruppen unterteilt und nach den folgenden Voraussetzungen beurteilt:
- A (airborne): Alle Elemente werden in der Luft ausgeführt
- B (balance): Alle Elemente werden auf einer Stütze/Basis ausgeführt
- C (combined): Elemente aus Gruppe A und B werden kombiniert
- P (Plattform): Die Akrobatik wird basierend auf dem Schwierigkeitsgrad und der Anstrengung für die Schwimmer*innen bewertet. Sie müssen zunächst eine stabile Basis bilden, um ein oder mehrere Teammitglieder anzuheben, damit sie dynamische Bewegungen ausführen können.
Die Teams müssen insgesamt sieben akrobatische Bewegungen ausführen, die jeweils mindestens einer der oben genannten Gruppen entsprechen.
Die Akrobatik, früher auch als "Highlight" bekannt, ist eine relativ neue Disziplin im Synchronschwimmen. Sie feierte ihr Debüt bei den Weltmeisterschaften 2019.
Fünf Jahre später, können sich die Fans auf den spannenden neuen Mannschaftswettbewerb freuen, welcher zum ersten Mal Teil der Olympischen Spielen sein wird.
Die Zuschauer*innen wird bei den Olympischen Synschronschwimm-Wettbewerben ein spektakuläres Erlebnis erwarten, was bei diesen Spielen noch inklusiver sein wird.