Pride Month: Megan Rapinoe outete sich als eine der ersten Fußballspielerinnen und will aktiv Veränderungen in der Gesellschaft bewirken
Priseride Month werfen wir einen Blick auf die Athlet*innen, die sich besonders für die LGBTQ+-Community einsetzen - Megan Papinoe. Als einer der wegweisenden, offen lesbischen Fußballspielerinnen hat die Olympiasiegerin von 2012, das Leben vieler Menschen nachhaltig positiv beeinflusst. Sie setzt sich gemeinsam mit ihrer Ehefrau Sue Bird aktiv für LGBTQ+-Personen ein, beide wollen sie ermutigen und ein Umdenken in der Gesellschaft bewirken.
Die Olympische Goldmedaillengewinnerin im Fußball 2012, ** Megan Rapinoe,** ging mit ihrer Sexualität offen um und eröffnete dadurch besonders in der Sportwelt neue Wege.
„Ich war lange Zeit die einzige Spielerin, die sich geoutet hatte“, sagte Rapinoe dem Time Magazine.
Die 37-jährige Rapinoe, outete sich erstmals öffentlich in der Juli-Ausgabe 2012 Magazins "Out". Zu diesem Zeitpunkt standen die Olympischen Spiele in London kurz bevor, wo sie für die Nationalmannschaft der USA spielte und mit dem Team die Goldmedaille gewann. Zu ihrer Olympischen Karriere gehört ebenfalls die Bronzemedaille in Tokio 2020, zudem gewann sie im Frauenfußball den Weltcup-Titel 2019 und 2015.
Durch ihre Bekanntheit verfügt sie über eine große Plattform, deshalb setzt sich Rapinoe bewusst für die LGBTQ+-Personen auf der ganzen Welt ein, damit sie über die gleichen Rechte wie alle verfügen.
„Besonders als einzige Sprecherin wollte ich mit gutem Beispiel vorangehen und die richtigen Dinge sagen“, reflektierte sie über die Zeit, als sie eine der wenigen offen lesbischen Sportlerinnen war. „Egal, ob es um die Homo-Ehe geht oder um tabuisierte und schwierige Themen wie die Inklusion von Transsexuellen im Sport, das sind die Herausforderungen, wenn man noch mehr bewirken will.“
„Ich spreche nicht nur für mich“, fuhr sie fort, „ich spreche für viele Menschen. Ich will nichts Seltsames machen. Nichts soll ungesagt bleiben. Sprich es deutlich aus. Ich werde es laut aussprechen und ich denke, das hilft anderen Menschen, die vielleicht nicht die Fähigkeit dazu haben oder die noch nicht in der Lage sind, dies zu tun.“
Megan Rapinoe: Veränderungen anregen und andere ermutigen
Was wie ein lebensverändernder Moment für Rapinoes scheinen mag – ihre Entscheidung, sich öffentlich zu outen – war in Wirklichkeit kein bewegender Moment für sie.
„Ich dachte mir einfach: Warum habe ich mich nicht öffentlich geoutet? Ich hatte nicht wirklich viel Interaktion mit den Medien, wo ich es hätte verstecken müssen", erklärte sie in einem Interview mit NPR. „Aber es war einfach eines dieser Dinge, bei denen ich bemerkte, dass ich sie einfach sage und andere nicht. Und ich dachte nur: 'Was mache ich da? Wie und warum tue ich das überhaupt? Warum ist mir nicht bewusst, dass es wahrscheinlich einen wirklich positiven Einfluss auf andere haben könnte."
Rapinoe erinnert sich, dass sie diese Entscheidung im Flugzeug traf, als sie von der Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland, wo die USA hinter Japan den zweiten Platz belegte, zurück nachhause kehrte.
Sie gab ihr Outing dann kurz vor den Spielen in London offiziell bekannt.
Die positiven Auswirkungen bemerkt sie auch weiterhin.
„Ich habe immer noch Leute, die auf mich zukommen oder mir schreiben und sich bei mir bedanken oder mir direkt sagen, dass ich der Grund bin, warum sie sich nun selbst in Ordnung fühlen oder dass sie nun denken, dass ihre Familie so wie sie ist, in Ordnung ist – es gibt auch Eltern, die zu mir kommen, da sie ganz offensichtlich lesbische Kinder haben“, sagte Rapinoe. „Auch wenn es oft noch eine unausgesprochene Sache ist, können sie sich in mir sehen.“
Rapinoe hatte auch einen Einfluss auf ihre damals noch Verlobte Sue Bird, heute sind sie bereits 3 Jahre verheiratet.
Die fünffache Basketball-Olympiasiegerin Bird verriet, wie ihr ihre Verlobte geholfen hat, die Ängste zu überwinden, öffentlich über ihre eigene Sexualität zu sprechen.
„Was Megan mir half zu verstehen war, dass es bereits großartig war, authentisch zu leben, aber es war wichtig, es auch der Öffentlichkeit zu sagen, denn je mehr Leute sich outen, desto mehr kommen wir an den Punkt, dass sich niemand mehr outen muss. Wo man einfach leben kann und es keine Geschichte ist“, sagte Bird gegenüber dem Time-Magazin.
Wie Bird hofft auch Rapinoe, dass ihre Bemühungen zu einer besseren Zukunft führen werden.
„[Eltern] sehen [in mir] eine Zukunft für ihre Kinder, in der es nicht nur um das Klischee geht, das man hört, nämlich wie schwer das Leben ist, lesbisch oder schwul zu sein", sagte sie. "Ich will damit nicht sagen, dass das Leben nicht schwierig ist, wenn man lesbisch ist. Für viele Menschen ist es das wirklich. Aber es ist nicht alles schlecht. Es ist nicht alles ein Kampf.“
„Wenn ich einen Raum betrete, müssen wir nicht immer darüber sprechen, dass ich lesbisch bin oder dass es bei einem Interview oder was auch immer nur darum gehen muss", fuhr sie fort. „Aber ich bin sehr offen und stolz darauf und werde das immer zeigen und ein sehr aufgeschlossenes und offenes Leben führen.“
„Ich denke, das ist wichtig, damit die Leute es wahrnehmen.“