Wasserspringen ist seit über einem Jahrhundert bei den Olympischen Spielen vertreten, und in Tokio 2020 werden acht Mal Medaillen in dieser Sportart vergeben werden.
Jeweils vier Mal wird es für Damen und Herren Medaillen geben, darunter zwei Wettbewerbe vom 3m-Brett und zwei vom 10m-Turm.
Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die Wasserspringer, die 2021 im Aquatics Centre in Tokio erwartet werden, den Zeitplan der Wettkämpfe und sogar ein wenig olympische Geschichte in unserer Übersicht mit den Top Dingen, die man über das olympische Wasserspringen wissen sollte.
Die besten olympischen Wasserspringer in Tokio 2020
China ist die dominierende Kraft im Wasserspringen und gewann sieben von acht Goldmedaillen in Rio 2016.
Die asiatische Macht gewann neun von zwölf Wettbewerben bei den Weltmeisterschaften 2019, was wiederum bedeutet, dass sie auch in Tokio wieder die zu schlagende Nation sein werden.
Bei den Herren war der zweifache Weltmeister Yang Jian der beständigste Wasserspringer in diesem Olympiazyklus. Aber er wird auf den Briten Tom Daley aufpassen müssen, der ihn bei der letzten Weltmeisterschaft auf einer Etappe geschlagen hat und hofft, eine weitere olympische Medaille zu gewinnen.
Im 10m-Synchronspringen zeigt sich Chinas großes Talent mit den Doppel-Olympiasiegern Cao Yuan und Chen Aisen als klare Favoriten.
Allerdings könnte es beim 3m-Sprungbrett noch enger werden, denn der Brite Jack Laugher wird für seine chinesischen Gegner, den vierfachen Weltmeister Xie Siyi und Cao, eine weitere Bewährungsprobe darstellen.
Synchron-Olympiasieger Laugher wird in Tokio mit Dan Goodfellow einen neuen Partner haben, aber ihre Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften 2019 lässt vermuten, dass sie durchaus mithalten werden. Allerdings wurden sie in Gwangju von Xie und Cao geschlagen, die sich einen weiteren Sieg zutrauen.
Laugher wird auch im Einzelwettkampf eine Bedrohung sein, nachdem er in Rio Silber gewann und bei den Weltmeisterschaften 2019 in Führung lag, bis ein untypischer Fehler beim letzten Sprung ihn auf den dritten Platz brachte.
Bei den Damen führt die 3m-Brett-Königin und Doppel-Olympiasiegerin Shi Tingmao die chinesische Mannschaft an.
Ihre nächsten Konkurrentinnen sind ihre Landsfrau und Weltmeisterin im Synchronspringen, Wang Han, sowie die australische Olympia-Bronzemedaillengewinnerin Maddison Keeny.
Auch die kanadische Olympia-Bronzemedaillengewinnerin Jenny Abel, die 2019 Weltmeisterin im Einzel und im Synchronspringen an der Seite von Melissa Citrini-Beaulieu wurde, sollte man im Auge behalten.
Beim 10m-Turm werden alle Augen auf die junge Chinesin Chen Yuxi gerichtet sein, die 2019 als 13-Jährige den Einzel-Weltmeistertitel gewann. Ihre Hauptkonkurrentinnen sind ihre Landsleute, die Olympiasiegerin Ren Qian und die anderen Weltmeisterinnen Lu Wei und Zhang Jiaqi.
Im Synchron-Wettbewerb sollte man ein Auge auf die zweifache Goldmedaillengewinnerin der Olympischen Jugendspiele 2018, Lin Shan, haben.
Zeitplan der Wassersprung-Wettbewerbe bei den Olympischen Spielen Tokio 2020
Der Wettbewerb findet vom 25. Juli bis zum 7. August 2021 statt.
25. Juli 2021
- Damen 3m Brett Synchronspringen Finale
26. Juli 2021
- Herren 10m Turm Synchronspringen Finale
27. Juli 2021
- Damen 10m Turm Synchronspringen Finale
28. Juli 2021
- Herren 3m Brett Synchronspringen Finale
30. Juli 2021
- Damen 3m Brett Qualifikation
31. Juli 2021
- Damen 3m Brett Halbfinale
1. Aug 2021
- Damen 3m Brett Finale
2. Aug 2021
- Herren 3m Brett Qualifikation
3. Aug 2021
- Herren 3m Brett Halbfinale
- Herren 3m Brett Finale
4. Aug 2021
- Damen 10m Turm Qualifikation
5. Aug 2021
- Damen 10m Turm Halbfinale
- Damen 10m Turm Finale
6. Aug 2021
- Herren 10m Turm Qualifikation
7. Aug 2021
- Herren 10m Turm Halbfinale
- Herren 10m Turm Finale
Austragungsort für die olympischen Wassersprung-Wettbewerbe in Tokio 2020
Die Wassersprung-Wettbewerbe werden im neuen Tokyo Aquatics Centre stattfinden.
Die hochmoderne Anlage wurde von Rikako Ikee eröffnet und befindet sich im Tatsumi-no-Mori Seaside Park. Mit einer Kapazität von 15.000 Zuschauern werden hier auch Schwimmen und Synchronschwimmen stattfinden.
Nach den Olympischen Spielen 2020 im Jahr 2021 wird die Anlage für nationale und internationale Wettkämpfe benutzt werden.
Wettkampfformat im olympischen Wasserspringen in Tokio 2020
Es wird acht Wettbewerbe im Wasserspringen geben, sowohl bei den Herren als auch bei den Damen: das 3m-Brett, das 3m-Brett Synchronspringen, der 10m-Turm und das 10m-Turm Synchronspringen.
Anders als bei den Weltmeisterschaften gibt es keine Mixed-Wettbewerbe.
Es werden 136 Athleten am Wettbewerb teilnehmen, wobei sich bisher Athleten aus Japan, China, Mexiko, USA, Großbritannien, Kanada und Malaysia qualifiziert haben.
Die Qualifikation ist noch nicht abgeschlossen, die letzten Plätze werden bei der FINA Weltmeisterschaft 2021 vergeben werden.
Geschichte des Olympischen Wasserspringens
Das Wasserspringen feierte sein olympisches Debüt bei den Spielen 1904 in St. Louis und ist seitdem bei allen Olympischen Spielen vertreten gewesen.
Damals konnten die Athleten jedoch zwischen Turm und Plunge Diving wählen, wobei derjenige Athlet gewann, der aus dem Stand die größte Tiefe unter Wasser erreichte.
Bei den Spielen 1908 in London wurde das Plunge Diving durch das Brett ersetzt, um das Zuschauerinteresse zu erhöhen.
Bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm wurden das Wasserspringen der Damen und das einfache Turmspringen in das Programm aufgenommen. Letztere Disziplin, bei der keine akrobatischen Bewegungen erlaubt waren, wurde jedoch nach Paris 1924 wieder gestrichen.
Die nächste große Neuerung im Olympischen Wasserspringen war die Einführung des Synchronspringens bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney, das seitdem beibehalten worden ist.
Obwohl China den Sport in der jüngeren Geschichte dominiert hat, liegen die Chinesen mit 40 olympischen Goldmedaillen (und wegen ihrer Abwesenheit vom olympischen Wettkampf zwischen 1952-1984) in der ewigen Rekordtabelle auf Platz zwei hinter den Vereinigten Staaten, die 49 haben.
In einer Ära, in der Sprünge mit zweieinhalb bis dreieinhalb Rotationen zum Standard wurden, steigerten Chinas Wasserpringer den Schwierigkeitsgrad auf viereinhalb Rotationen, bei denen fast kein Spritzer beim Eintauchen entstand.
Die erfolgreichsten Wasserspringer der olympischen Geschichte sind Pat McCormick (4 Gold) und Greg Louganis (4 Gold, 1 Silber) aus den USA, neben Chinas Fu Mingxia (4 Gold, 1 Silber).