Fußball-Legende und Weltmeister Franz Beckenbauer ist im Alter von 78 Jahren gestorben
Franz Beckenbauer ist einer der größten Fußballer der Geschichte. Der "Kaiser" feierte sowohl als Trainer als auch als Spieler große Erfolge und ist der einzige Verteidiger, der zweimal den Ballon d'Or gewann (1972, 1976).
Fußball
Fußball-Legende Franz Beckenbauer ist im Alter von 78 Jahren gestorben.
Die Nachricht wurde in einer Erklärung seiner Familie bestätigt, die von der Deutschen Presseagentur (DPA) veröffentlicht wurde.
„In tiefer Trauer teilen wir mit, dass mein Mann und unser Vater Franz Beckenbauer am gestrigen Sonntag im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen ist", teilte die Familie mit. „Wir bitten, in Stille trauern zu können und von allen Fragen abzusehen.“
Der "Kaiser", ehemaliger Spieler der Bundesrepublik Deutschland und des FC Bayern München, ging als einer der größten Fußballer der Geschichte ein. Insgesamt spielte er 104 Länderspiele für die Bundesrepublik Deutschland und 427 Spiele für den deutschen Verein Bayern München.
Als Libero revolutionierte Beckenbauer mit seiner kreativen Herangehensweise und Leichtigkeit die Abwehr in der Fußballwelt.
Franz Beckenbauer feiert den Sieg des WM-Finales 1974 gegen die Niederlande
Eine Fußballlegende mit unstillbarem Siegeshunger
Beckenbauer begann seine Karriere 1964 als zentraler Mittelfeldspieler in der Jugend des FC Bayern München, bevor er in die defensive Rolle wechselte, in der er sich seinen Namen machte.
In den folgenden 13 Jahren erlebte er eine glanzvolle Karriere mit diesem Verein und wurde der einzige Verteidiger in der Geschichte des Fußballs, der zweimal den Ballon d'Or gewann (1972, 1976). Außerdem wurde er 1998 in die Weltmannschaft des 20. Jahrhunderts und 2002 in das FIFA World Cup Dream Team gewählt.
Die Krönung seiner Spielerkarriere war 1974, als er maßgeblich dazu beitrug, dass die Bundesrepublik Deutschland nach einem hart erkämpften 2:1-Finalsieg gegen die Niederlande von Johan Cruyff die Weltmeisterschaft gewann. Zu seinen Titeln zählen auch Europameister 1972 mit der Bundesrepublik Deutschland und drei Europapokalsiege mit Bayern München.
Nach einer Zeit in den USA bei New York Cosmos beendete Beckenbauer 1983 seine aktive Fußballkarriere und begann eine erfolgreiche Trainerkarriere, die zwei Stationen als Trainer des FC Bayern München und eine sechsjährige Amtszeit als Trainer der deutschen Nationalmannschaft umfasste, die er 1990 zum Weltmeistertitel in Italien führte.
Er ist einer von nur drei Fußballern, die eine Weltmeisterschaft sowohl als Fußballer als auch als Trainer gewonnen haben. Neben ihm erreichten dies nur der Brasilianer Mário Zagallo (1958, 1970), der am 5. Januar verstarb, und der Franzosen Didier Deschamps (1998, 2018).
Beckenbauers Tod folgt auf den Tod einer anderen Fußballlegende, Bobby Charlton, im Oktober 2023. Beide Ikonen spielten bei dem denkwürdigen WM-Finales 1966 in England gegeneinander.
Freund Lother Lothar Matthäus, der als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft unter Beckenbauer Weltmeister wurde (1990), verkündete sein Beileid.
„Der Schock sitzt tief, obwohl ich wusste, dass es Franz nicht gut ging“, sagte er der "Bild"-Zeitung. „Er war einer der Größten als Spieler und Trainer, aber auch außerhalb des Platzes. Alle, die ihn gekannt haben, wissen, welch ein großartiger und großherziger Mensch Franz war. Ein guter Freund hat uns verlassen. Er wird mir fehlen – er wird uns allen fehlen!“
Der englische Fußballer Gary Lineker und Ex-Teamspieler fügte hinzu: „Es tut mir sehr leid zu hören, dass Franz Beckenbauer gestorben ist. Er war einer der ganz Großen unseres Sports. Der Kaiser war der schönste aller Fußballer, der mit Anmut und Charme alles gewonnen hat. Ruhe in Frieden.“