Volleyball bei Paris 2024: Grandioses Comeback von Favorit Frankreich  - Deutschland muss sich doch noch geschlagen geben

Von Fabian Breuer
4 min|
Die deutsche Volleyballnationalmannschaft bietet alles auf - doch der große Favorit kommt beim Heimspiel ganz stark zurück
Foto von 2024 Getty Images

Die Deutsche Volleyballnationalmannschaft ist bei den Olympischen Spiele Paris 2024 denkbar knapp im Viertelfinal ausgeschieden.

In einer umkämpften Partie gegen Frankreich entschied am Ende die unglaubliche Comeback-Qualität des Gastgebers. Deutschland unterlag 2:3 (25:17, 28:26, 20:25, 21:25 und 13:15).

Nach drei starken Spielen in der Vorrunde (3:2-Sieg gegen Japan, knappe Niederlage gegen Top-Favorit USA sowie einem klaren 3:0 gegen Argentinien) und einem packenden Spiel in der Runde der letzten acht, verabschiedet sich die DVV-Auswahl mit vier herausragenden Vorstellungen von Paris 2024. Zuletzt war eine deutsche Volleyball-Mannschaft bei London 2012 im Einsatz - auch damals ging es bis ins Viertelfinale.

Gegen den Olympiasieger von Tokio 2020 spielte Deutschland lange überragend, doch Frankreich hatte den längeren Atem.

Im folgenden Abschnitt finden Sie den Spielbericht von Deutschland gegen Frankreich

1. Satz: 25:17

Deutschland startete mit Kapitän Lukas Kampa, Tobias Krick, Moritz Reichert, Anton Brehme, Georg Grozer und Moritz Karlitzek. Bundestrainer Michal Winiarski blieb seiner offensiven Denkweise aus der Gruppenphase also treu.

Früh wurde der Coach für diese mutige Aufstellung belohnt. Allerdings erwies sich in dieser ersten Phase die starke Defensive der Deutschen als Garant für den Top-Start. Bereits drei erfolgreiche Blockpunkte stande zu Buche - 16:10 für die DVV-Auswahl, ein hervorragender Beginn.

Deutschland war also auf dem besten Weg sich diesen ersten Satz zu sichern. Weil Georg Grozer top in Form war (bereits sieben Punkte in Satz eins) und das "Moritz-Duo" Reichert und Karlitzek einmal mehr hervorragend ins Spiel fand - schnappte sich der Außenseiter den ersten Abschnitt souverän - 25:18.

2. Satz: 28:26

So konnte die deutsche Mannschaft mit viel Selbstvertrauen in den zweiten Abschnitt gehen. In einer ausgeglichenen Anfangsphase schenkten sich die beiden Teams kaum etwas**. Anton Brehme** bewies Präzision und Kraft - 8:9 aus deutscher Sicht. Doch Frankreich war nun stabiler - Blocks von Earvin Ngapeth und Barthelemy Chinnenyeze stellte auf 12:10 für den Gastgeber von Paris 2024.

Die starke Phase ihrer Lieblinge brachte das Publikum in Paris Arena Süd jetzt zum Kochen - Frankreich zog erstmals mit vier Punkte davon. Aufgeben wollte die DVV-Auswahl aber natürlich nicht - und starke Abwehrarbeit blieb der Schlüssel. Zwei Punkte von Tobias Krick - darunter ein grandioser Block - und Angriffsdruck von Karlitzek glichen das Spiel wieder aus - 19:19.

Ein umkämpfer Satz bog in die Zielgerade ein. Frankreich holte das Break - 21:23. Doch Deutschland kämpfe und wehrte drei Sätzballe ab 26:26 - und verwandelte selbst seinen zweiten. Georg Grozer setzte das Ass!

3. Satz: 20:25

Mit einem 2:0 im Rücken und der Sensation vor Augen ging das deutsche Team in den dritten Abschnitt. Das Bild aus dem zweiten Satz setzte sich zunächst fort. Frankreich legte angeführt von Trevor Clevenot immer wieder vor, doch Deutschland wollte sich abschütteln lassen. Anton Brehme und Moritz Karlitzek glichen einen Zwei-Punkte-Rückstand aus - 7:7.

Frankreich spielte jetzt natürlich "Do or Die" - und setzte sich erneut Mitte des Satzes leicht ab - 7:10. Michal Winiarski nahm eine Auszeit - offensichtlich fand er die richtigen Worte. Ein dritter Blockpunkt des unüberwindbaren Tobias Krick sorgte für einen kleinen Lauf der Deutschen - plötzlich stand es 11:10.

Zunächst ging es hin und her, doch dem Spielstand von 15:15 folgten drei Punkte von Frankreich. Wieder griff der deutsche Coach zur Auszeit. Wieder mit Erfolg? Diesmal nicht ganz so durchschlagend wie zuvor. Zwar beendete Deutschland den gegnerischen Lauf, diesmal aber ließ sich Frankreich den Satz nicht nehmen - 20:25.

4. Satz: 21:25

Deutschland schien nun vermeiden zu wollen, dass auch vierte Satz einen ähnlichen Verlauf nimmt, wie die beiden Abschnitte zuvor. Grozer und Co. begannen stark und legte nun selbst vor. Der Diagonalangreifer vollendete zum 6:4 für die DVV-Auswahl. Doch auch Frankreich schien sich in der Rolle des Verfolgers nicht unwohl zu fühlen - und konterte Deutschland immer wieder.

Mit nun knapp 90 Spielminuten machte die DVV-Auswahl den ein oder anderen Aufschlagfehler zu viel, hielt sich aber immer wieder mit starker Blockarbeit (Tobias Krick) im Spiel - 13:13.

Doch Frankreich arbeitete nun unaufhörlich am Comeback. Angeführt von Earvin Ngapeth erarbeitete sich der Favorit nun leichte Vorteile. Tho Faure blockte zweimal grandios - 19:22 aus deutscher Sicht. Frankreich brachte den Satzausgleich nach Hause.

5. Satz: 13:15

Frankreich nahm den Schwung seiner bisherigen Aufholjagd mit - 3:1 im Entscheidungssatz. Der amtierende Nations League-Sieger machte nun kaum noch Fehler und setzte sich dann auch leicht ab - 4:8 aus deutscher Sicht. Doch die DVV-Auswahl kämpfe sich noch einmal heran - 8:9. Immer wieder legte Frankreich vor, doch verrückte Szenen wie von Tobias Krick sorgten immer wieder für Hoffnung bei der DVV-Auswahl.

Am Ende sollten sich die erwähnten Aufschlagfehler als entscheidend erweisen - eine müde aber tapfere Deutsche Volleyballnationalmannschaft unterlag am Ende den Mentalitätsmonstern aus Frankreich mit 13:15.

Die DVV-Auswahl wird sich ärgern, verabschiedet sich aber erhobenen Hauptes von Paris 2024.