DVV gibt Nominierungsvorschlag für Paris 2024 bekannt: Geballte Erfahrung und "junge Wilde" im Kader der Deutschen Volleyballer

Von Fabian Breuer
3 min|
Das 13-köpfige Aufgebot der Volleyballer ist benannt
Foto von Volleyballworld.com

Weniger als einen Monat vor Beginn der Olympischen Spiele 2024 rückt das große Jahreshighlight immer mehr in den Fokus zahlreicher Mannschafts - und Individualsportler. Die heiße Phase der Vorbereitung hat längst begonnen, das gilt auch für die Deutsche Volleyballnationalmannschaft der Herren.

Nach einer soliden Volleyball Nations League 2024 mit fünf Siegen aus zwölf Spielen und dem elften Rang in der Tabelle blickte der Deutsche Volleyball-Verband zufrieden auf die Auftritte der deutschen Auswahl zurück. Bundestrainer Michal Winiarski hatte die VNL 2024 auch genutzt, um Konstellationen auszutesten und einigen Spielern aus der zweiten Reihe, eine Chance zu geben.

Doch nun ist die Zeit der Experimente endgültig vorbei. Nur wenige Stunden nachdem am Mittwochabend die Auslosung des Olympischen Turniers vollzogen wurde, benannte der Coach seinen Kader für Paris 2024. 13 Spieler stehen in dem Aufgebot, das der DVV beim DOSB zur Nominierung eingereicht hat.

Mit 700 Länderspielen im Rücken: Erfahrenes Trio als Leader

Ein wichtiger Teil des Kaders bestehend aus drei Spielern, die erfahrener kaum sein könnten. Winiarski berief mit Georg Grozer (39), Kapitän **Lukas Kampa (**37) und Außenangreifer Christian Fromm (33) drei Spieler, die gemeinsam mehr als 700 Auftritte im Dress des DVV vorweisen können.

Zuspieler Lukas Kampa und Diagonalangreifer Georg Grozer – der wohl bekannteste Spieler des Teams – waren auch schon in London 2012 Teil der deutschen Mannschaft, die damals einen hervorragenden fünften Platz erzielte.

Zwölf Jahre nach der letzten Olympia-Teilnahme setzt der Bundestrainer neben der Erfahrung des benannten Trios auch auf einige „junge Wilde“. Mit Moritz Karlitzek (27), Lukas Maase (25), Tobias Brand (25), Johannes Tille (27), Anton Brehme (24), Julian Zenger (26), Tobias Krick (26), Ruben Schott (29) und Moritz Reichert (29) sind neun der berufenen Athleten, jünger als 30 Jahre. Lediglich Ersatzspieler Jan Zimmermann (31) hat diese Altersgrenze überschritten. Er wird als 13. Akteur mit nach Paris reisen und darf im Fall von medizinischen Gründen einen der zwölf Athleten ersetzen.

„Wir haben auf allen Positionen einen sehr gut besetzten Kader. Wir haben viele Spieler mit Erfahrung, aber auch einige Neue – es ist ein schöner Mix aus älteren und jüngeren Spielern“, bilanziert Christian Dünnes, Chef-Bundestrainer Volleyball den zusammengestellten Kader gegenüber dem DVV.

Der Kader-Vorschlag der Deutschen Volleyballnationalmannschaft in der Übersicht:

Zuspiel: Lukas Kamper, Johannes Tille, Jan Zimmermann**

Diagonalangriff: Georg Grozer

Außenangriff: Christian Fromm, Moritz Reichert, Ruben Schott, Moritz Karlitzek, Tobias Brand

Mittelblock: Tobias Krick, Lukas Maase, Anton Brehme

Libero: Julian Zenger

**Ersatzspieler

Zwölf Helden aus Brasilien im Kader

Neben der guten Mischung aus Erfahrung und der gewissen Portion Unbekümmertheit, die die jungen Spieler hereinbringen dürften, könnten sich die deutschen Fans auf ein weiteres Faustpfand freuen. Zu großen Teilen besteht das Team aus Akteuren, die bereits ein gemeinsames Erfolgserlebnis feierten: Zusammen erzielten zwölf der 13 Berufenen im vergangenen Oktover den Quotenplatz beim viel umjubelten Olympia Qualifikationsturnier in Rio de Janeiro. Lediglich Tobias Brand ist neu dabei. Im Übrigen ist der Außenangreifer der einzige Spieler, der weniger als 50 Länderspiele vorzuweisen hat. Diese Mannschaft dürfte also eingespielt sein.

Leider kann ein solcher Nominierungsvorschlag natürlich nicht alle Spieler, die sich Hoffnungen auf eine Teilnahme an Paris 2024 gemacht haben, glücklich machen. Der derzeit an einer Durchblutstörung leidende Erik Röhrs verpasst die Spiele. Lenny Graven, Florian Krage und Filip John, zuletzt in der VNL Teil der Mannschaft, müssen ihre Olympia-Träume ebenfalls vorerst ad acta legen.

Sollte es jedoch zu Ausfällen bis zum 25. Juli kommen, gehören diese drei Sportler zu der insgesamt 21-köpfigen Longlist, aus der die Akteure noch nachnominiert werden könnten.