Para Tischtennis: Thomas Rau und Björn Schnake kämpfen im Einzel allein weiter
Nachdem Thomas Rau und Bjön Schnake bei den Paralympischen Spielen in Tokio 2020 gemeinsam als Doppel (Klasse 6-7) die Bronzemedaille gewannen, hofften sie auch in Paris 2024 auf erneuten Erfolg.
Doch sie schieden überraschend früh in der Runde der letzten 16 im Match gegen das britische Duo William Bailey und Martin Perry aus (9:11, 4:11,9:11).
Trotz des Rückschlags gaben sie nicht auf und kämpften sich heute am 5. Tag der Paralympics beide im Einzel bis ins Viertelfinale vor. Für Rau (MS6) steht ein schwieriges Match gegen den Silbermedaillengewinner von Tokio 2020, Peter Rosenmaier aus Dänemark, bevor. Schnake (MS7) trifft anschließend um 18:30 Uhr in einer Revanche auf Bailey.
Erfahren Sie hier mehr über die beiden Para-Tischtennisspieler, die sich bei Paris 2024 ihre erste Einzelmedaille sichern wollen.
Paralympics Paris 2024 als neue Grenzerfahrung
Para Tischtennis ist keine Frage des Alters, bewies heute der 52-jährige Björn Schnake mit seinem überzeugenden 3:0-Sieg (14:12, 11:6, 11:9) über den fast 20 Jahre jüngeren Liao Keli aus der Volksrepublik China .
Schon mit sechs Jahren führte sein Vater ihn an den Tischtennissport heran. Ab dem Alter von 15 Jahren spielte Schnake zehn Jahre lang in der Bundesliga der Herren, trotz Hypophpospathämie und eine Vitamin-D-resistente Rachitis spielte er mit Menschen ohne Behinderung.
In den darauffolgenden Jahren konzentrierte er sich auf seine berufliche Karriere und Familienleben, doch legte er den Schläger nie vollständig zur Seite. Erst ein Gespräch mit Johannes Urban vom Behinderten-Sportverband Niedersachsen inspirierte ihn schließlich, selbst im Para Tischtennis aktiv zu werden und an den Paralympischen Spielen teilzunehmen, um andere Menschen mit Behinderung zu motivieren. In kürzester Zeit schaffte es Schnake sich für die Paralympics in Tokio 2020 zu qualifizieren.
„Im Leistungssport habe ich mich früher schon immer sehr wohl gefühlt. Die Grenzerfahrung reizt mich. Reiner Freizeitsport ist nichts für mich“, sagte Björn Schnake gegenüber dem BSN.
Thomas Rau setzte sich heute ebenfalls erfolgreich gegen Chen Chao aus der Volksrepublik China durch und sicherte sich damit den Einzug ins Viertelfinale. Für ihn ist Paris 2024 bereits die vierte Teilnahme an den Paralympischen Spielen (Tokio 2020, Rio 2016, London 2021). Mit seiner Gelassenheit und Erfahrung bringt Rau wertvolle Voraussetzungen für die Jagd auf eine Medaille im Einzel mit.
Schon früh faszinierte ihn Tischtennis, da es eine der wenigen Sportarten war, in denen er sich mit seinen Freunden messen konnte. Sein Ehrgeiz war geweckt und führte ihn zu einer erfolgreich Sportkarriere als Para Tischtennisspieler..
Bei diesen Spielen will Rau besonders die Atmosphäre genießen. „Ich freue mich auf die Spiele, da Paris nicht weit weg ist. So können auch ein paar Freunde und die Familie kommen“, sagte Thomas Rau gegenüber dem LSV SH. „Am meisten freue ich mich auf das Paralympische Dorf.“
Jetzt müssen Thomas Rau und Björn Schnake ihre letzte Chance nutzen, um doch noch mit einer Medaille nach Hause zu kehren.