Paralympics Paris 2024: "Blade Jumper" Markus Rehm gewinnt zum vierten Mal Gold im Weitsprung und schafft damit Historisches
Markus Rehm hat Sportgeschichte geschrieben.
Am Mittwochabend sicherte er sich bei den Paralympischen Spielen Paris 2024 zum vierten Mal paralympisches Gold im Weitsprung.
Nach London 2012, Rio 2016 und Tokio 2020 stand er also wieder ganz oben auf dem Podium.
Damit zog der 36-Jährige mit Legende Carl Lewis gleich, der im Weitsprung vier Olympia-Goldmedaillen hintereinander gewonnen hatte. Zugleich sorgte der Vorzeigevertreter des paralympischen Sports für die erste deutsche Goldene in der Para-Leichtathletik bei Paris 2024.
Als einziger der Finalisten sprang Rehm in der Klasse T64 über 8,00 Meter – und das dreimal. Sein bester Sprung endete bei 8,13 m.
Silber ging an Derek Loccident (USA) mit 7,79 m, Bronze eroberte Jarryd Wallace (USA) dank einer Weite von 7,49 m.
„So lange ganz vorne zu sein und immer ungeschlagen zu sein, ist eine Riesenehre. Schön, dass es immer geklappt hat“, sagte Rehm hinterher stolz über seine historische Leistung.
Rehm warnte vor Konkurrenz
Rehm hatte vor dem Wettkampf im Interview mit Olympics.com noch gewarnt: „Es wirkt ja immer so, als ob das ein Selbstläufer ist, aber meine amerikanischen Konkurrenten, die sind mir verdammt nah gekommen.“
Nah, aber nicht nah genug. Am Ende war es doch wieder ein souveräner Sieg des deutschen Dominators.
Ganz zufrieden war er jedoch nicht, wie Rehm bei Olympics.com gestand: „Ich wollte mehr, wenn ich ehrlich bin. Ja, das erste Ziel war die Goldmedaille. Das habe ich geschafft, und darüber bin ich glücklich. Aber ich wollte zumindest den Paralympischen Rekord."
Dieser liegt bei 8,21m und wurde von ihm selbst bei Rio 2016 aufgestellt.
Zur Sicherheit war Rehm wieder mit seiner alten Blade vom Weltrekord-Satz auf 8,72m gesprungen. Mit der neuen härteren Blade war er im Saisonverlauf nicht so gut zurechtgekommen: "Irgendwie habe ich es in diesem Jahr nicht geschafft, den Rhythmus der Prothese zu verstehen.“
Zu lange wollte er sich mit der Analyse aber nicht aufhalten: "Jetzt wird erst mal gefeiert.
Rehm genoss sichtlich die Atmosphäre im Stade de France. Er lief eine Ehrenrunde mit der Deutschland-Fahne, läutete wie Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye die Glocke und stand für Fotos und Glückwünsche parat.
Die zahlreich angereiste Unterstützung aus Deutschland ließ ihn bei Olympics.com emotional werden: "Dass Familie und Freunde heute hier sein konnten, bedeutet mir sehr viel. Auch Leute, wo ich gar nicht wusste, dass sie hier sind, mein Cousin oder Schulfreunde. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Goldmedaille mit ihnen zusammen erleben durfte. Denn das sind die Menschen, die dich über all die Jahre unterstützen, auch wenn du dich mal nicht bei ihnen meldest."