Alexander Zverev zieht ins Viertelfinale von Paris ein - kein French-Open-Duell mit Djokovic
Deutschlands Nummer eins kann dieser Tage nicht ohne Drama! Auch im Achtelfinale der French Open 2024 (alle Livescores und Ergebnisse) musste Alexander Zverev kämpfen, behielt in der Nacht von Montag auf Dienstag aber wie in der Runde zuvor erneut die Oberhand.
Der Weltranglistenvierte besiegte Holger Rune in einem Fünf-Satz-Krimi mit 4:6, 6:1, 5:7, 7:6 (7:2) und 6:2. Nach 4:15 Stunden war es geschafft, der Olympiasieger von Tokio 2020 zog ins Viertelfinale ein.
Dort wartet am Donnerstag (05. Juni) der Australier Alexis de Minaur, der Daniil Medvedev mit 4:6, 6:2, 6:2, 6:3 besiegt hatte.
In einem möglichen Halbfinale würde Zverev auf Christian Ruud treffen. Der Norweger erreichte kampflos die Runde der besten Vier, da Novak Djokovic wegen einer Knieverletzung auf das Match verzichten musste.
Eine bittere Nachricht für Djokovic, der dadurch auch die Führung in der Weltrangliste an Jannik Sinner (Italien) verliert.
Für Zverev bedeutet dies, dass ihm ein Duell mit dem serbischen Tennis-Giganten erspart bleibt.
1:2-Satzrückstand gedreht
Schon in seiner Drittrunden-Partie gegen Tallon Griekspoor musste Zverev mit heiklen Situationen umgehen. Gegen den Niederländer lag er im letzten fünften Satz mit 1:4 hinten, stand mehr oder weniger mit dem Rücken zur Wand. Soweit war es gegen Rune, den 13. der Weltrangliste, noch nicht. Doch auch der Däne schaffte es, Zverev zwischenzeitlich in die Enge zu treiben.
Im vierten Satz etwa, als der Deutsche bereits mit 1:2-Satzrückstand hinten lag und so zum Gewinnen verdammt war. Zweimal hatte der Deutsche gegen Runes Aufschlag ein Break geholt, zweimal konterte der zweifache Sieger der BMW Open (2022, 2023). Anschließend brachte Rune sein Aufschlagspiel zum 6:5 durch.
Nun war klar, Zverev muss seinen Aufschlag verteidigen und dann auch den Tiebreak gewinnen! Schritt eins gelang vortrefflich, den Spielball beim Stand von 40:15 brachte der 1,90-Meter-Mann sicher ins Ziel. Wieder einmal also ein Tiebreak.
Vier aus vier – Nervenstärke bringt die Wende
Für Alexander Zverev waren diese alles entscheidenden Minuten, inzwischen fast schon gewohntes Terrain. In seinen drei Matches zuvor musste Zverev stets einmal in den Tiebreak, alle drei Abschnitte – die final über Gewinn oder Verlust des Satzes entscheiden – gewann der Deutsche.
Im Erstrunden-Match gegen Rafael Nadal behielt er im zweiten Satz mit 7:5 im Tiebreak die Oberhand. In der zweiten Runde (gegen David Goffin) war es der erste Satz, in dem Zverev mit einem 7:4 im Tiebreak das Spiel auf seine Seite zog. Gegen Griekspoor war es der spielentscheidende Tiebreak im fünften Satz, den Zverev beeindruckend souverän mit 10:3 für sich entschied. Mit jeder Runde scheint nun das Selbstvertrauen in diesen heiklen Momenten zu wachsen, denn gegen Rune glich er mit dem 7:2 im Tiebreak, zum 2:2 nach Sätzen aus.
Im letzten Satz offenbarte er dann seine ganze Klasse, die ihn weiterhin zum großen deutschen Olympia-Hoffnungsträger macht. Beim eigenen Aufschlag blieb er unantastbar und attackierte zugleich jedes Aufschlagspiel von Rune. Beim ersten Versuch konnte er seine vier Breakchancen noch nicht nutzen, doch gleich beim nächsten Angriff breakte Zverev zum 3:1. Im letzten Spiel nutzte der seinen zweiten Matchball gegen den Aufschlag von Holger Rune und machte so um 1.40 Uhr Ortszeit den Einzug in die Runde der letzten acht perfekt.
Der Traum vom doppelten Triumph in Paris - Siege bei den French Open und den Olympischen Spielen 2024 - lebt also weiterhin.