Deutschlands letzter Gruppengegner heißt Brasilien - Auch Superstar Giannis Antekopoumpo zu Paris 2024

Von Fabian Breuer
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Brazil celebrate after getting a quota place for the men's basketball at Paris 2024 Olympic Games.
Foto von FIBA

Das Teilnehmerfeld für das Olympische Basketballturnier der Männer ist vollzählig. Die vier Olympic Qualifier Tournaments haben entschieden, der jeweilige Sieger darf sich über ein Ticket für Paris 2024 freuen.

Seit der Nacht von Sonntag auf Montag steht fest: Brasilien, Spanien, Puerto Rico und Griechenland haben sich durchgesetzt. Die Qualifikationsturnier vom 02. bis zum 07. Juli brachten großen Überraschungen vor.

Aus deutscher Sicht war insbesondere das Turnier in Riga von besonderem Interesse. Denn dort spielten sechs Teams den vierten Platz in Gruppe B aus. Sieger Brasilien trifft nun auf Deutschland, Japan und Frankreich.

Dies gehört sicher zu den Überraschungen bei der letzten Qualifikations-Chance für Paris 2024. Denn beim Miniturnier in Riga galt Gastgeber Lettland als großer Favorit. Im Endspiel - der alles entscheidenden Partie um den Quotenplatz - machte sich das Fehlen des Superstars Kristaps Porzingis, der aufgrund einer in den NBA Finals zugezogen Verletzung mehrere Monate pausieren muss, besonders bemerkbar.

Brasilien siegte mit 94:69 (34:11, 15:22, 23:13, 22:23). Die Basis legte die "Selecao" mit einem überragenden ersten Viertel, im vorentscheidenden dritten Abschnitt baute man die Führung entscheidend aus. Der Star war an diesem Tag das Team, denn fünf der acht eingesetzten Spieler erzielten mindestens zehn Punkte. Bruno Caboclo (21) und Leonardo Meindl (20) erzielten die meisten Punkte. Besonders effizient war die Mannschaft aus dem Dreipunkt-Bereich, 13 der 24 Distanzwürfe landeten im Korb (54,2 Prozent Trefferquote).

So knackte der Außenseiter den Favoriten und die Fans dürfen sich nun auf eine spannende und multikulturelle Gruppe B bei Paris 2024 freuen. Mit Gastgeber Frankreich, Weltmeister Deutschland dem südamerikanischen Team aus Brasilien und Japan, einer der stärksten Mannschaften aus Asien.

Das Turnier in Riga hatte schon vor dem spektakulär verlaufenden Finale für Überraschungen gesorgt. So musste Montenegro, der Favorit in Gruppe B2, bereits früh die Segel streichen und Brasilien und Kamerun beim Kampf ums Halbfinale den Vortritt lassen. Außerdem hatten die Philippinen dem Gastgeber aus Lettland eine Niederlage beim Auftaktspiel beigebracht, welche aber besonders zu Lasten von Georgien gingen, die zwar danach gegen die Philippinen gewannen, dennoch ausschieden. So kam es zu den Halbfinal-Partien Brasilien - Philippinen (71:60) und Lettland - Kamerun (72:59). Dort setzten sich bekanntlich beide Favoriten durch, bevor das Finale die nächste kleine Sensation in Riga hervorbrachte.

Lesen Sie weiter und erfahren Sie welche Teams die anderen drei Olympia-Tickets lösten

Zweifacher NBA-MVP jubelt - Kein Happy End für Bahamas-Märchen

Vor den OQT's waren noch zwei Plätze in Gruppe A der Olympischen Spielen zu vergeben. Als Favoriten für diesen Platz galten die beiden Gastgeber der jeweiligen Turniere, Griechenland und Spanien.

Beide setzten sich schlussendlich auch durch. Giannis Antetokounmpo führte sein Team zu vier Siegen in vier Spielen. Allerdings war der Superstar der Milwaukee Bucks, der schon zweimal zum MVP der NBA (bester Spieler der größten Liga der Welt) gewählt wurde, nicht auf sich alleingestellt. Er konnte auf Hilfe eines starken Teams zählen. Beim Auftaktssieg gegen die Dominikanische Republik und damit im Superstar-Duell mit Karl-Anthony Towns, avancierte der "Greek Freak" mit 32 Punkten beim 109:82 avancierte er dennoch zum Top-Scorer seines Teams.

im zweiten Gruppenspiel gegen Ägypten (93:71) bekam der Star des Teams eine Pause, beim Halbfinale gegen Slowenien (96:68) war die geschlossene Mannschaftsleistung der Schlüssel. Das ging zu Lasten des zweiten Megastars beim Olympic Qualifier Tournament, Luka Doncic. Der Slowene, Ausnahmespieler seines Teams gab mit 21 Punkten zwar alles, war aber auf verlorenem Posten gegen den zweifachen Europameister Griechenland. Beim 80:69-Sieg gegen starke Kroaten im Finale, machten Giannis Antetokounmpo das Olympia-Ticket perfekt.

Jenes verpasste das Team von den Bahamas im OQT von Valencia nur knapp. Das dominante Team der Karibik, dieses Jahr mit Deandre Ayton, Buddy Hield und Eric Gordon (drei NBA-Stars) besonders stark ausgestattet, musste sich im Final mit 78:86 gegen Spanien geschlagen geben. Der Weltranglisten-Zweite erwies sich als zu stark. Der dreifache Gewinner der Olympischen Silbermedaille war nach Siegen gegen Libanon (104:59), Angola (89:81) und Finnland (81:74) ins Finale vorgedrungen.

Obwohl die Bahamas, zuvor gegen Finnland (96:85), Polen (90:81) und Libanon (89:72) erfolgreich), im Finale den besseren Start erwischten, kurz vor Ende des ersten Viertel (17:17) sogar knapp vorne lagen, behielt Spanien die Nerven. Die Basis für den Erfolg, legten die Europäer mit dem starken zweiten Abschnitt, dort distanzierten sie den Gegner bis auf acht Punkte. In der gesamten zweiten Halbzeit war es ausgeglichen, doch die Bahamas konnten den Rückstand nicht mehr aufholen.

So komplettieren nun also Spanien und Griechenland die Gruppe A bei Paris 2024.

Erste Olympia-Teilnahme seit 20 Jahren

Das vierte und letzte Qualifikationsturnier brachte dann wieder eine Überraschung hervor. In San Juan brandete riesiger Jubel auf, denn der Gastgeber des QTS's qualifizierte sich für die Olympischen Spiele 2024.

Puerto Rico besiegte Litauen vor eigenem Publikum mit 79:68 und sichert sich so den offenen Platz in Gruppe C. Das Team um NBA-Star Jose Alvarado überraschte die europäische Mannschaft, spielte besonders im zweiten und dritten Viertel stark auf.

Auf dem Weg zur ersten Olympia-Teilnahme seit Athen 2004 besiegten die Lateinamerikaner Bahrain, Italien und Mexiko. Nun geht es gegen die Superstars von Team USA, Serbien und den Südsudan in Gruppe C.

Übersicht der Gruppen in Paris 2024 - Wo werden die drei weiteren QOT-Sieger landen?

Gruppe A

  • Australien
  • Griechenland
  • Kanada
  • Spanien

Gruppe B

  • Frankreich
  • Deutschland
  • Japan
  • Brasilien

Gruppe C

  • Serbien
  • Südsudan
  • Puerto Rico
  • Vereinige Staaten