Von Andy Murray bis Shelly-Ann Fraser-Pryce: Zehn internationale Olympiastars verabschieden sich bei Paris 2024
Eine ganze Reihe von Olympia-Legenden haben bereits von oder während Paris 2024 bekannt gegeben, dass sie nach den Spielen ihre Karriere im Leistungssport beenden werden.
Es ist nie einfach, die Fußballschuhe, Laufschuhe, den Schläger, die Schwimmbrille oder die Handschuhe endgültig an den Nagel zu hängen, Enige dieser Sportgrößen wollten noch einmal auf der größten Sportbühne der Welt stehen, bevor sie endgültig ihren Rücktritt antreten.
Einige verabschiedeten sich stilvoll mit einer Medaille, andere mussten in Paris eine herzzerreißend knappe Niederlage einstecken, doch alle hinterließen ihre Spuren als Champions ihrer jeweiligen Sportart.
Die Schwimmerin Tatjana Smith und die Surferin Carissa Moore gehören zu den zurückgetretenen Goldmedaillengewinnern. Nachfolgend finden Sie 10 weitere internationale Olympionikinnen und Olympioniken, die nach diesen Spielen aufhören.
Ma Long
Ma Long verabschiedete sich stilvoll von der Sportart, die er so lange dominiert hat - Tischtennis. Im Mannschaftswettbewerb von Paris 2024 gewann er mit der Volksrepublik China seine sechste Goldmedaille im Tischtennis.
Der 14-fache Weltmeister, der bereits bei vier Olympiaden mindestens eine Goldmedaille gewonnen hat, ist jetzt 35 Jahre alt und gab zu, dass diese Olympischen Spiele sein letztes großes Turnier sein werden.
„ Für mich sind die Olympischen Spiele in Paris der letzte Stopp meiner Karriere, und ich bin sehr glücklich, dass ich sie mit einem so perfekten Ergebnis beenden kann„ , sagte er. „ Aber es liegt noch ein langer Weg vor mir in meinem Leben, nicht nur Paris.“
Max Whitlock
Max Whitlock ist seit mehr als einem Jahrzehnt eine feste Größe im britischen Gerätturnen. In Rio 2016 zeigte er sich von seiner besten Seite und gewann Gold am Boden und am Pauschenpferd sowie Bronze im Mehrkampf.
Nachdem er in Paris am Pauschenpferd als Vierter nur knapp das Podest verpasst hatte, zieht sich Großbritanniens erfolgreichster Turner mit 31 Jahren zwar aus dem Sport zurück. Doch sein Engagement ist noch lange nicht zu Ende.
„Meine olympische Erfahrung war unglaublich“, sagt er. „Eines der besten Dinge ist, dass ich andere inspirieren und ermutigen konnte, mit dem Sport anzufangen - es sind für mich die berührendsten Worte, die ich bekomme, wenn Eltern mir sagen, dass ihr Kind mit dem Turnen angefangen hat, weil sie mich im Fernsehen gesehen haben.“
„Ich möchte weiterhin diese Inspiration bieten und den Kindern die besten Möglichkeiten durch den Sport bieten.“
Shelly-Ann Fraser-Pryce
Als eine der größten Sprinterinnen aller Zeiten blieb Shelly-Ann Fraser-Pryce bei ihren letzten Spielen zwar eine Medaille verwehrt, doch ihr bleibender Einfluss auf den Sport wird sie für immer zu einer olympischen Legende machen.
Die zehnfache jamaikanische Meisterin war über ein Jahrzehnt lang eine der schnellsten Läuferinnen der Welt und gewann in Beijing 2008 und London 2012 Gold über 100 m, bevor sie in der Königsdisziplin Bronze (Rio 2016) und Silber (Tokio 2020) holte.
Mit 37 Jahren hängt sie nun ihre Laufschuhe an den Nagel, um sich ganz ihrer Familie widmen zu können. „Ich denke, ich bin es ihnen schuldig, jetzt etwas anderes zu machen“, sagte sie.
Eliud Kipchoge
Eliud Kipchoge gilt als der größte Marathonläufer aller Zeiten. Seine Olympischen Spiele beendete er anstatt auf der Ziellinie in einem Pariser Taxi, und selbst wenn er in Paris 2024 keine Medaille gewann, ist seine lange erfolgreiche Marathonkarrie nur eine der Eigenschaften, die den Kenianer so inspirierend machen.
Auf Bronze in Athen vor 20 Jahren folgte Silber in Peking, allerdings über 5.000 Meter. In den 2010er Jahren wechselte er zum Marathon, wo er die Welt mit Gold in Rio 2016 und Tokio 2020 im Sturm eroberte - zusätzlich zu seinen elf großen Marathons.
Marta
Die brasilianische Torschützin gilt für viele als GOAT des Frauenfußballs und hat vor kurzem ihr letztes Länderspiel bestritten.
Die 38-Jährige Marta verpasste zwar erneut die Goldmedaille und holte am Samstag bei der 0:1-Niederlage Brasiliens im Finale gegen die USA ihre dritte olympische Silbermedaille, doch die Frau, die mehr WM-Tore als jede andere Spielerin in der Geschichte erzielt hat, wird als eine der größten Persönlichkeiten des Sports in die Geschichte eingehen.
„Ich werde nicht aus dem Fußball verschwinden “, sagte sie. „Ich werde versuchen, einen Beitrag für diese Generation zu leisten, denn es sind sehr talentierte Mädchen und wir wissen, was wir erreichen können. “
Lydia Ko
Die Golferin Lydia Ko ist erst 27 Jahre alt, doch bereits ein Star im Golfsport. Nach Silber in Rio und Bronze in Tokio erfüllte sich in Paris 2024 auf dem Le Golf National ihr Traum von der Goldmedaille - und damit eiferte sie Simone Biles nach.
„Ich habe mir immer wieder gesagt, dass ich mein eigenes Ende schreiben kann - und das ist ein Zitat von Simone Biles“, sagte die Neuseeländerin.
„Ich habe mir das immer wieder gesagt und wollte diejenige sein, die mein Schicksal und das Ende dieser Woche selbst in die Hand nimmt. Dass es so ausgegangen ist, ist wirklich ein Traum, der wahr geworden ist. “
Andy Murray
Für Andy Murray waren Paris 2024 nicht nur die letzten Olympischen Spiele, sondern auch sein letztes Turnier. Der Brite beendete eine brillante Tenniskarriere, in deren Verlauf er sich mit einigen der größten Spieler messen konnte, die dieser Sport je gesehen hat.
Der 37-Jährige besiegte Roger Federer und gewann Gold in London 2012, wo er auch Silber im Mixed-Doppel holte. Das gab Murray das nötige Selbstvertrauen, um in der Folge zweimal Wimbledon und einmal die US Open zu gewinnen, bevor er in Rio seinen Olympiasieg im Einzel verteidigte.
Den Abschluss seiner Karriere bildete das Herrendoppel in Paris 2024, wo Murray an der Seite von Dan Evans sein typisches Durchhaltevermögen unter Beweis stellte. Im Viertelfinale mussten sie sich schließlich den an Nummer drei gesetzten Taylor Fritz und Tommy Paul geschlagen geben.
Kellie Harrington
Die Boxerin Kellie Harrington hat zweimal hintereinander Geschichte geschrieben, indem sie ihre Goldmedaille von Tokio mit einem weiteren dominanten Auftritt in Paris erfolgreich verteidigt hat. Sie ist damit die erste Irin, die bei zwei aufeinanderfolgenden Spielen Olympiasiegerin wurde.
Es war der krönende Abschluss für die 34-Jährige aus Dublin, die auch bei den Weltmeisterschaften 2018 Gold im Leichtgewicht gewonnen hatte. Nach dem finalen Kampf auf der olympischen Bühne gab sie ihren Rücktritt bekannt.
„Ich bin fertig und müde. Ich gehe als Champion. So will ich mich verabschieden“, sagte sie, nachdem sie im Finale Yang Wenlu aus der Volksrepublik China mit 4:1 besiegt hatte.
Mikkel Hansen
Mikkel Hansen ist einer der ganz Großen des Handballs. Er ist auf der internationalen Bühne eine Schlüsselfigur für Dänemark gewesen und war beim Gewinn der Goldmedaille in Rio 2016 der beste Torschütze des Landes und der MVP des Turniers.
Als Silbermedaillengewinner in Tokio hatte Hansen die Chance, sich mit einer zweiten Goldmedaille zu verabschieden, und genau das tat er. Am Sonntag, den 11. August, besiegte Dänemark Deutschland im Finale von Paris 2024 mit 39:26 - Hansen erzielte dabei zwei Treffer.
Emma McKeon
Emma McKeon, Australiens meistdekorierte Olympionikin aller Zeiten, hat ihrer Sammlung von 14 olympischen Medaillen im Schwimmen mit Bravour eine weitere Goldmedaille hinzugefügt.
Bei nur drei Spielen gewann McKeon sechs Gold-, drei Silber- und fünf Bronzemedaillen. Tokio 2020 war ihr erfolgreichstes Jahr, als sie über 50 m und 100 m Freistil den Doppelsieg holte und mit der 4x100m-Freistilstaffel und der 4x100m-Lagenstaffel Gold sowie drei weitere Bronzemedaillen gewann.
„Ich werde es definitiv vermissen", sagte sie. „Ich habe viele tolle Freundschaften geschlossen, großartige Erfahrungen gemacht und bin zu der Person geworden, die ich heute bin.“
„Ich werde das Training und die Rennen vermissen, aber ich bin bereit für den nächsten Lebensabschnitt, auf den freue ich mich sehr.“