Welche Unterschiede bestehen zwischen den Disziplinen Florett-, Degen- und Säbelfechten?

Die drei Waffen im Sportfechten zeichnen sich durch die Verschiedenheiten von Klinge, Größe, Gewicht und Flexibilität aus. Das Fechte ist ein fester Bestandteil der Olympischen Spiele seit der ersten Ausgabe der modernen Spiele in Athen im Jahr 1896. Für die kommenden Spiele 2024 in Paris schauen wir uns diese Disziplinen genauer an.

3 minVon Virgílio Franceschi Neto
Matyas Szabo aus Deutschland (r.) kämpt bei den Olymischen Spielen Rio 2016 im Einzelsäbel der Männer gegen Pancho Paskov

Die Wurzeln des Fechtens reichen über 3.000 Jahre zurück, wobei die verschiedenen Waffen für die Jagd und zur Verteidigung diente. Ziel des Sports ist es, die Gegnerin oder den Gegner mit der Schwertspitze zu berühren, ohne selbst getroffen zu werden. Der Wettkampf findet auf einer 14 m langen und 1,5 bis 2 m breiten Fechtbahn statt. Anders als in vielen Kampfsportarten ist Körperkontakt nicht erlaubt.

Ein Fechtduell besteht aus drei Runden à drei Minuten oder bis eine Person 15 Treffer erzielt. Der oder die Fechter*in mit den meisten Treffern gewinnt. Wenn es am Ende der regulären Zeit ein Gleichstand gibt, dann wird der Sieg durch einen einminütiger Kampf entschieden.

Ursprünglich wurde das Fechten für die militärische Ausbildung genutzt. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde der Fechtsport zunächst in Mitteleuropa praktiziert. Mit der Zeit wurde der Sport immer populärer, im 17. und 18. Jahrhundert wurde ein festes Regelwerk, Zielvorgaben und Drahtmasken zum Schutz eingeführt. Es wurde vor allem das Florett im Sportfechten genutzt, ein Schwert mit flacher Spitze.

Im 19. Jahrhundert wurden die Regeln verfeinert und Schiedsrichter für Kämpfe mit Florett, Degen und Säbel eingeführt. Das Fechten ist seit den ersten modernen Olympischen Spielen der Neuzeit, 1896 in Athen, Teil des Programms.

Lassen Sie uns genauer auf Unterschiede der drei verschiedenen olympischen Fechtdisziplinen schauen, die Teil der Olympischen Spielen in Paris 2024 sein werden.

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Peter Joppich vom Team Deutschland (links) feiert seinen Sieg über Alexander Massialas vom Team USA in der zweiten Runde des Florett-Einzels der Männer am dritten Tag der Olympischen Spiele 2020 in Tokio.

(2021 Getty Images)

Florett

Florett bildet die Basis des modernen Fechtens und wurde im 18. Jahrhundert zu Trainingszwecken entwickelt. Ein gewöhnlicher scharfer Degen wurde entschärft, indem eine stumpfe sog. Knospe (auf Französisch „Fleuret“) über die Spitze gestülpt und die Klinge mit einer Folie umwickelt wurde.

Beim Florettfechten ist das Ziel, nur den Torso der gegnerischen Person zu treffen und dadurch Punkte zu erzielen. Das Florett ist leicht (0,5 kg), 110 cm lang und hat eine 90 cm lange, trapezförmige und flexible Klinge. Diese Disziplin wird am häufigsten von Fechterinnen und Fechtern ausgeübt und ist Spielen 1896 in Athen Teil des olympischen Programms. Ein berühmter Fechter ist unter anderem Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, der 1976 in Montreal die Goldmedaille im Mannschaftsflorett für Deutschland gewann.

Yiwen Sun vom Team China (l) und Ana Maria Popescu vom Team Rumänien (r) fechten am ersten Tag der Olympischen Spiele 2020 in Tokio im Degen-Einzel der Frauen.

(2021 Getty Images)

Degen

Beim Degen besteht das Ziel darin, jeden beliebigen Bereich des Körpers der gegnerischen Person mit der Spitze der Waffe zu berühren oder zu treffen.

Die Fechter*innen können durch gleichzeitige Berührungen punkten, da der Degen den gesamten Körper berühren darf. Die Fechter*innen behalten meist eine vertikale Haltung bei. Der Degen hat eine maximale Größe von 110 cm, eine steife Klinge und wiegt 0,77 kg.

Die Disziplin wurde erstmals bei den Spielen 1900 in Paris in das olympische Programm aufgenommen.

Michela Battiston vom Team Italien (L) kämpft bei den Olympischen Spiele 2020 um die Bronzemeidalle im Sebel-Einzel der Frauen gegen Jiyeon Seo vom Team Republik Korea (R).

Säbel

Mit dem Säbel können Punkte sowohl mit der Spitze als auch mit der Seite der Klinge erzielt werden. Es dürfen Kopf, Ober- und Unterkörper der gegnerischen Person berührt werden, allerdings nicht die Hände.

Das Duell mit dem Säbel ist schnell und offensiv. Der Säbel ist die kürzeste, aber auch die flexibelste der drei Waffen. Er ist 105 cm lang, hat eine 88 cm lange Klinge mit leichter Krümmung und einen Korb, der die Hände des Fechters während des Wettkampfs schützt.

Wie das Florett ist auch der Säbel seit Athen1896 eine olympische Disziplin.

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