Triathlon Mixed-Staffel: Laura Lindemanns epischer Zielsprint zu Gold
In einem der packenden Momente der Olympischen Spiele Paris 2024 hat die deutsche Mixed-Triathlon-Staffel mit der ersten Golddaille in dieser Disziplin Geschichte geschrieben.
Am 5. August kämpften Timm Hellwig, Lisa Tertsch, Lasse Lührs und Laura Lindemann um den Sieg – und lieferten eine Performance ab, die in Erinnerung bleiben wird.
Der Triathlon-Wettkampf bei Paris 20204 war intensiv und begann an der Brücke Pont Alexandre III mit Blick auf den Eiffelturm: 300 Meter Schwimmen in der Seine, gefolgt von 7 Kilometern Radfahren und einem abschließenden Lauf über 1,8 Kilometer.
Als Laura Lindemann für die letzte Runde der deutschen Staffel und den letzten Laufabschnitt auf die letzte Strecke ging, sah es zunächst danach aus, als würde die Britin Beth Potter den Sieg nach Hause bringen. Doch Lindemann mobilisierte ihre letzten Kräfte und überholte Potter in einem sensationellen Schlussspurt.
„Es war unglaublich hart, das Team hat so einen fantastischen Job gemacht. Ich bin sprachlos. Ich denke, es braucht einige Zeit, um das zu begreifen, aber Olympiasieger zu sein, das ist Wahnsinn“, sagte sie nach dem Zieleinlauf zu Olympics.com.
Dieser Triumph war das Ergebnis einer perfekt abgestimmten Teamarbeit, so empfand es auch ihre Teamkollegin Lisa Tertsch, die als Zweite in der Staffel startete.
„Es war wirklich schwer, aber ich habe einfach gekämpft und wollte die letzten beiden in eine möglichst gute Position bringen und sie für das Ende gut vorbereiten. Ich habe einfach alles gegeben und es hat funktioniert“, erklärte Lisa Tertsch.
Während Lindemann dem Ziel entgegenlief, konnte Tertsch vor Nervosität kaum hinsehen, vertraute aber voll auf die Fähigkeiten ihrer Teamkollegin. Als Lindemann schließlich als Erste die Ziellinie überquerte, war die Erleichterung groß.
„Angesichts dessen, was sie bisher getan hat, war ich zuversichtlich, dass sie es schaffen könnte. Aber man weiß nie, was bei den Olympischen Spielen passiert, und es zählt nicht wirklich, was man zuvor getan hat. Es zählt nur, was man an diesem Tag tut“, so Tertsch weiter.
Mit diesem Sieg holte Deutschland seine erste Triathlon-Medaille seit dem legendären Olympiasieg im Einzel von Jan Frodeno in Beijing 2008. Der Mixed-Wettbewerb feierte bei den Olympischen Spielen in Tokio 2020 seine Premiere, für Deutschland reichte es damals nur für Platz 6. Bei Paris 2024 erzielten die USA Silber und Bronze ging an Großbritannien.
Sie haben Laura Lindemanns großen Moment verpasst? Hier finden Sie die Wiederholung vom Paris 2024 Triathlon der Mixed-Staffel:
Von der Sprint-Königin zur deutschen Fahneträgerin bei der Abschlusszeremonie von Paris 2024
Wenn Laura Lindemann an Paris 2024 zurückdenkt, gibt es auch abseits des Wettkampfs einen besonderen Moment, der ihr besonders in Erinnerung bleibt: Der Medal-Walk auf der Bühne im Deutschen Haus und bejubelt von vielen Fans.
„Ich mochte den Medal-Walk wirklich sehr. Die Aufmerksamkeit, die wir von den Zuschauenden bekommen haben, war unglaublich. So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich habe in meinem Leben noch nie so viele Selfies gemacht. Das war großartig.“
Für ihre herausragende Leistung wurde Laura Lindemann auch die Ehre zuteil, bei der Abschlusszeremonie von Paris 2024 gemeinsam mit dem Kanuten Max Rendschmidt die deutsche Fahne zu tragen.
Diese Nachricht kam für die 28-Jährige überraschend, doch sie nahm die Ehre mit Stolz an: „Ich war sehr begeistert. Es ist eine tolle Sache für mich, aber auch für meinen Sport.“
„Triathlon ist eine sehr kleine Sportart und ich glaube, ich bin der erste Triathlet, der Fahnenträger für Deutschland ist. Darauf bin ich sehr stolz“, sagte sie gegenüber Olympics.com.