Ski Alpin: Der Kader von Deutschland für den Weltcup-Auftakt 2024/25 in Sölden

Die Wintersportsaison beginnt mit den ersten beiden Rennen der alpinen Skifahrerinnen und Skifahrer in Österreich - je ein Riesenslalom für die Damen (26.10) und Herren (27.10) läutet die neue Kampagne ein. Welche Rollen können deutsche Profis dabei spielen?

5 minVon Fabian Breuer
Lena Duerr and Linus Strasser (Getty Images)

Am kommenden Wochenende (26. und 27. Oktober) steht der Weltcup-Auftakt im Ski Alpin in Sölden auf dem Programm.

Für die Alpinen Skifahrerinnen und Ski Fahrer wird es also jetzt schon ernst, bis zum Saisonstart in Sportarten wie Biathlon oder Skispringen müssen sich die deutschen Fans noch etwas gedulden.

Bis dahin bietet der alpine Sport sicher jede Menge Unterhaltung, nach Sölden gilt es sich aber noch einmal knapp drei Wochen zu gedulden, bis es in Levi (Finnland) am 16. und 17. November mit Slalom weitergehen wird.

Da in Sölden jeweils ein Riesenslalom für die Damen und Herren ansteht, stehen zu Beginn der Saison die technischen Disziplinen im Vordergrund. Das deutsche Team scheint in diesem Bereich breiter aufgestellt als im Speedbereich (Abfahrt, Super G).

Für die beiden Rennen in Sölden wurden neun Profis nominiert (sechs Herren, drei Damen). Allerdings fällt Stefan Luitz aus.

Ein weiterer personeller Rückschlag für das DSV-Team, denn zuletzt wurde bekannt, dass Andreas Sander aus gesundheitlichen Gründen vorerst aussetzen wird.

Lesen Sie weiter und erfahren Sie mehr über das deutsche Team für den Saisonauftakt der Weltcup-Saison 2024/25 in Sölden

Linus Straßer: Kann der Slalom-Spezialist im Riesenslalom überraschen?

Mit elf Weltcupsiegen und insgesamt 37 Podiumsplatzierungen zwischen 2003 und dem Karrierende 2019 war Felix Neureuther die Konstante unter den männlichen deutschen Alpinen. Linus Straßer hat die entstandene Lücke spätestens letzte Saison mit Bravour gefüllt.

Rang zwei in der Slalom-Gesamtwertung, die kleine Kristallkugel verpasste der nun vierfache Weltcup-Sieger nur ganz knapp. Besonders beeindruckend: Am 21. Januar 2024 gewann der 31-Jährige den legendären Slalom in Kitzbühel, drei Tage später folgte der Sieg beim Nachtslalom in Schladming

Im Riesenslalom (noch keine Podiumsplatzierung im Weltcup) gehört Straßer allerdings nicht zu den stärksten Fahrern, ändert sich das am Sonntag, wenn die Männer den Rettenbachferner in Sölden herunterfahren?

Linus Straßer bejubelt seinen Sieg beim Slalom in Schladming - das deutsche Technik-Ass hat eine starke Saison hinter sich

Stefan Luitz: Nach Aus für den Auftakt - Kann der Riesenslalom-Sieger seine Verletzung hinter sich lassen?

*fällt in kurzfristig Sölden aus

Stefan Luitz gehört zu den routiniertesten deutschen Fahrern im Ski Alpin Weltcup, bereits seit 2011 gehört er zum DSV-Kader. Außerdem ist er der einzige Weltcup-Sieger eines Riesenslaloms im deutschen Herren-Team.

Dieser Triumph ist allerdings schon eine Weile her, im Dezember 2018 gewann er in Beaver Creek (USA). Dennoch, mit acht Podestplätzen in dieser Disziplin darf man dem Deutschen immer eine starke Leistung im Riesentorlauf zutrauen.

In Sölden fällt er allerdings kurzfristig aus, eine Handverletzung erwies sich als zu schwerwiegend, um beim Saisonstart dabei zu sein. Stattdessen visiert er einen Start in Beaver Creek an (Anfang Dezember), also ausgerechnet dort, wo er seinen letzten Sieg feierte.

Alexander Schmid: Aus der erweiterten Spitzengruppe in die Weltspitze des Riesenslaloms?

Während Straßer und Luitz schon große Erfolge vorweisen können, fehlt dem 30-jährigen Schmid noch der ganz große Wurf. Doch seine konstant guten Leistungen in der Vorsaison machen Mut.

Er landete überwiegend unter den Top 20, obwohl er sich im Frühjahr 2023 noch einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Macht er in Sölden nun den nächsten Schritt und fährt ein Top-Ten-Ergebnis ein?

Legende Neureuther schwärmte beim Podcast "Pizza & Pommes" (BR) über Schmids "pfeilschnellem Riesenslalom-Schwung. Wenn der mal einen Lauf runterbringt, dann ist es schwer, dass jemand schneller ist als er", so der ehemalige Weltklasse-Fahrer.

Schaffen Anton Grammel, Fabian Gratz und Jonas Stockinger den Durchbruch?

Vergangene Saison sammelten die drei deutschen Fahrer noch vordergründig Erfahrungen im Weltcup, folgt nun der nächste Schritt? Anton Grammel (1998er Jahrgang) qualifizierte in der 23/24-Saison dreimal für den zweiten Durchgang im Riesenslalom, daran soll in Sölden angeknüpft werden.

Fabian Gratz (1997) hat 2023 sogar an der WM teilgenommen, kam aber durch einen Fahrfehler nicht ins Ziel. Insgesamt kann er sechs Weltcup-Rennen vorweisen, in denen er es unter die Top 30 schaffte. Auch hier könnte Sölden als Test dienen, ob es jetzt weiter hinaus gehen kann.

Jonas Stockinger ist der jüngste in diesem Trio. Beim Weltcup-Klassiker in Adelboden 2024 fuhr der 25-Jährige ersten Weltcuppunkte ein. Im Europacup fuhr er konstant in die Top-10 und beim Riesenslalom von Rysil und Pass Thurn auf das Podest. Kann er so einen großen Erfolg auch bald im Weltcup verbuchen?

CRANS MONTANA, SWITZERLAND - FEBRUARY 15: Emma Aicher of Team Germany in action during the Audi FIS Alpine Ski World Cup Women's Downhill Training on February 15, 2024 in Crans Montana, Switzerland. (Photo by Alain Grosclaude/Agence Zoom/Getty Images)

(2024 Getty Images)

Emma Aicher: Das Talent auf dem Weg zu Konstanz und in die Weltspitze?

Noch wesentlich jünger als die drei letztgenannten Herren ist Emma Aicher. Die 21-Jährige zählt aber fast schon zu den arrivierten Kräften, schließlich hat sie eine vollständige Weltcupsaison bereits hinter sich. Sie war letzte Kampagne in allen vier Disziplinen am Start, es gelangen ihr drei Top-Ten-Ergebnisse.

Nur im Riesenslalom (Bestplatzierung: 15. Rang) gelang dies noch nicht. Ändert sich das schon in Sölden? Aichner gilt als großes Talent, die Deutsch-Schwedin ist eine Hoffnungsträgerin im deutschen Team.

Lena Dürr: Was kann die Slalom-Spezialistin im Riesenslalom erreichen?

Weitaus erfahrener als Aichner ist Lena Dürr. Die 33-Jährige glänzte letztes Jahr mit gleich vier Podestplatzierungen, allerdings alle im Slalom. Im Riesenslalom fehlte bislang ein gutes Stück zur Elite, ihr bestes Resultat war ein 21. Platz. Geht dieses Jahr mehr bei der Fahrt durch den Riesentorlauf?

Fabiana Dorigo: Allrounderin mit Vorliebe für den Super G mit Debüt in Sölden

Dritte deutsche Skirennfahrerin für den Weltcup-Auftakt in Sölden ist Fabiana Dorigo. Die 26-Jährige ist zweifache Deutsche Meisterin im Super G, allerdings wird ihr auch ein gewisses Allround-Talent nachgesagt.

Reicht das für eine Teilnahme am zweiten Durchgang vom Riesenslalom in Sölden? Es wird ihr erstes Rennen auf der bekannten Piste in Österreich, am Weltcup nahm sie allerdings schon einmal teil, blieb aber ohne Punkte. Klappt es diesmal?

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