Die Phrygen: Wie werden die Maskottchen von Paris 2024 hergestellt?
50 Tage vor Paris 2024 machen sich auch die Phrygen bereit!
Die olympischen und paralympischen Maskottchen sind bereits erhältlich. Bald werden auch limitierte Editionen der Phrygen zum Verkauf stehen.
Sie werden in der historischen Fabrik Doudou et Compagnie in Guerche-en-Bretagne, Frankreich, hergestellt. Das Unternehmen aus der Bretagne produziert für den Beginn der Spiele täglich über 1.000 Maskottchen. Sie sind ein Symbol der Spiele und sollen die Fans für immer an Paris 2024 erinnern.
Auch der Hersteller ist selbst ein großer Fan der Phyrigen, wie man sieht, alles in der Fabrik ist rot: Von den Stoffrollen auf Nähmaschinen bis hin zu den Stoffstücken, die zum Schneiden bereit sind, ganz zu schweigen vom Inhalt der Kartons, die auf den Versand warten, sind die Farben der Maskottchen von Paris 2024 auf Schritt und Tritt präsent.
„Wir gelangen in die letzte Phase des Herstellungsprozesses der Maskottchen", sagte Déborah Vital, operative Geschäftsführerin von Doudou et Compagnie. „Es begann Anfang 2023 und überall gibt es jetzt Maskottchen!“
Bis zum Beginn der Olympischen Spiele Paris 2024 am 26. Juli wird diese Fabrik rund 500.000 Maskottchen für die Tausenden von Athletinnen und Athleten sowie Fans produziert haben. Sie werden die Phrygen in diesem Sommer in Frankreich in den Händen halten.
Die Herstellung der Maskottchen „ist ein olympischer Sport für sich“
„Es ist eine einmalige Gelegenheit, ein Traum, der wahr wird“, sagte Alain Joly, Präsident und Gründer von Doudou et Compagnie. „Es ist eine große Quelle des Stolzes für die Unternehmensgruppe und es ist eine beispiellose Herausforderung, dieses Maskottchen zu 100 Prozent in Frankreich herzustellen.“
Für Joly ist die Herstellung des Maskottchens wie ein Athlet, der sich auf einen Wettkampf vorbereitet. Er sieht den Herstellungsprozess als spannende Herausforderung für sein Unternehmen.
35 Personen benötigen bis zu einer Stunde, um die Phrygen herzustellen. Es gibt neun Abläufe mit vierzig Stoffstücken, die geschnitten werden, um diese roten Maskottchen zum Leben zu erwecken.
„Wir haben eine Produktionslinie, um diesen schönen Artikel herzustellen, es ist mehr als ein Plüschtier. Es ist ein Maskottchen“, fügte Vital hinzu. „Für die Athlet*innen, Zuschauenden und Partner ist es etwas Einzigartiges.“
Der Herstellungsprozess erfordert Liebe zum Detail und präzise Handarbeit, damit das „superweiche Material“ in Form gebracht werden kann.
Zu Beginn des Prozesses werden 48 Stanzen verwendet, um alle Stoffstücke zu schneiden, wobei ein engagiertes Team die Teile zusammenfügt, während das Logo von Paris 2024 gestickt wird.
Die Phrygen werden zuerst auf links genäht und dann umgedreht. Sie werden gefüllt, geschlossen, gebürstet und qualitätsgeprüft, bevor sie sorgfältig verpackt werden.
Ähnlich wie bei der Vorbereitung auf die Olympischen und Paralympischen Spiele kommt es auf jedes Detail an.
„Ich überprüfe, ob es Löcher gibt, ob die Nähte gut gefertigt sind, es keine losen Fäden gibt. Ich bürste sie, um Nähte zu verbergen und sie schönzumachen. Es ist wie bei unseren eigenen Olympischen Spielen. Wir lieben es“, erklärt Jessica, die in der Fabrik arbeitet.
Die Magie der Maskottchen geht über Paris 2024 hinaus
Doudou et Compagnie begann seine olympische Reise vor drei Jahren, als das Unternehmen auf eine Ausschreibung zur lokalen Produktion der Maskottchen reagierte. Während die breite Öffentlichkeit die Phrygen noch nicht entdeckt hatte, wurden geheime Treffen abgehalten, um herauszufinden, wie man sie herstellen könnte.
Vital erinnert sich an die Aufregung, die Maskottchen zu produzieren, und an die verschiedenen Menschen, die daran beteiligt sind.
„Es ist emotional, die Türen zu unseren Workshops für Schulen zu öffnen. Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich daran denke. Es ist großartig, weil es eine Möglichkeit ist, Kindern zu zeigen, dass in diesen Maskottchen Fachwissen und Handwerk steckt. Sowohl Kinder als auch Jugendliche sind begeistert. Es gibt einen pädagogischen Aspekt, von dem ich hoffe, dass er einige von ihnen dazu bringen wird, später daran selbst beteiligt sein zu wollen.“
Bei den Olympischen und Paralympischen Spielen ist das Vermächtnis genauso wichtig wie die Siege, und das gilt auch für die Produktion der Phrygen.
In Guerche-en-Bretagne hat der Plüschtierspezialist seine Fabrik erweitert und neue Mitarbeitende geschult, um den Herstellungsfertigkeiten der Phrygen und darüber hinaus gerecht zu werden. Das Abenteuer wird weit über diesen Sommer hinaus weitergehen, da Paris 2024 die Reindustrialisierung Frankreichs beschleunigen und der Plüschtierindustrie neues Leben einhauchen möchte.
Diese Herausforderung, die darin besteht, qualitativ hochwertige Produkte in großen Mengen herzustellen, könnte die Tür für andere Projekte auch nach Paris 2024 öffnen. Einige werden vor allem von den Innovationen profitieren, die für das Maskottchen der Spiele umgesetzt wurden, wie z. B. die Wiederverwendung von patentiertem Memory-Schaum.
Aber im Moment können diese großen Pläne warten. Die Fabrik von Doudou et Compagnie ist damit beschäftigt Hunderte von Kartons mit den niedlichen Phrygen zu füllen, damit sie raus in die Welt verschickt werden können.