Marathonstrecke für Paris 2024: Ein Rennen das Geschichte und Sehenswürdigkeiten vereint

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Paris Hotel de Ville
Foto von Olympics.com

Die Strecke des olympischen Marathons in Paris 2024 ist bekannt. Der Lauf wird an einigen der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der französischen Hauptstadt vorbeiführen. Er beginnt am Hôtel de Ville, führt an Versailles vorbei und endet in Les Invalides.

Die Strecke des Marathons Paris 2024 wurde am Mittwoch, dem 5. Oktober, bei einer Veranstaltung im Pariser Rathaus (Hôtel de Ville) vorgestellt. An der Veranstaltung nahmen die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, der Präsident von Paris 2024, Tony Estanguet, und die ehemalige Marathon-Weltrekordhalterin Paula Radcliffe teil.

Die 42,195 km lange Strecke des olympischen Marathons führt an vielen der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der französischen Hauptstadt vorbei. Sie beginnt am Hôtel de Ville (Rathaus) und endet am Invalidendom und führt zu bekannten Sehenswürdigkeiten wie der Opéra Garnier, dem Place Vendôme, dem Jardin des Tuileries, den Pyramiden des Louvre, dem Place de la Concorde, dem Grand Palais, den Jardins du Trocadéro, dem Château de Versailles, dem Tour Eiffel und vielen anderen.

Viele der Orte auf der Marathonstrecke sind olympische Austragungsorte. BMX Freestyle, Breaking, Skateboarding und Basketball 3x3 werden auf dem Place de Concorde ausgetragen, Moderner Fünfkampf und Reiten im Schloss von Versailles, der Bogenschießwettbewerb auf Les Invalides und Beachvolleyball unter dem Eiffelturm.

Etwa 7.000 Zuschauende können für 24 Euro eine Eintrittskarte erwerben, um das Ende des Rennens von einer Tribüne in der Nähe der Ziellinie aus zu verfolgen, während viele andere Fans die Straßen säumen werden, um den Rest des Leichtathletik-Straßenrennens kostenlos zu verfolgen.

Foto von Paris 2024

Historischer Marathon für die Rechte der Frauen

„Die Athleten, die Tausenden von Zuschauenden und die Millionen von Fernsehzuschauern werden eine besondere Reihe von legendären Orten erleben, von der französischen Hauptstadt bis nach Versailles, durch die symbolträchtigen Landschaften der Île-de-France. In diesem außergewöhnlichen Rahmen stellen sich die Athletinnen und Athleten auch einer sportlichen Herausforderung von noch nie dagewesenem Schwierigkeitsgrad dank einer anspruchsvollen Strecke mit zahlreichen Steigungen", so Tony Estanguet über den Marathon.

Das Rennen wird zweifelsohne ein Vergnügen sein, aber dieser olympische Marathon hat auch eine historische Bedeutung. Die Strecke wurde durch den "Marsch der Frauen" inspiriert, bei dem am 5. und 6. Oktober 1789 eine Gruppe von Frauen vom Pariser Rathaus nach Versailles marschierte und den König mit Gewalt in die Tuilerien brachte. Dank des Drucks dieser Frauengruppe ratifizierte König Ludwig XVI. nur wenige Monate nach der Französischen Revolution die berühmte Allgemeine Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte.

Die französische Marathonläuferin Mélody Julien zeigte sich begeistert von der Strecke und der Bedeutung, die dahinter steckt - vor allem, weil zum ersten Mal seit der Einführung des Frauenmarathons bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles die Reihenfolge der Läufe geändert wurde: Der Männerlauf findet am Samstag, den 10. August um 8 Uhr MEZ statt, der Frauenlauf am darauffolgenden Tag, dem Sonntag, den 11. August um 8 Uhr MEZ.

„Wir wollten die Reihenfolge umkehren, um die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern und die Frauen zum ersten Mal in den Vordergrund zu stellen. So wird der Frauenmarathon am 11. August zum Abschluss des Leichtathletikprogramms eine große Aufmerksamkeit genießen“, sagte Estanguet.

„Eine monumentale körperliche und sportliche Herausforderung und eine angemessene Hommage an die Frauen, die die Geschichte verändert haben: Dieser Marathon wird ein unvergesserer Tag sein, und ich hoffe von ganzem Herzen, dass ich dabei sein kann“, so Julien.

Eine anspruchsvolle, geschichtsträchtige Route

Wie Julien schon sagte, wird die Strecke sicherlich eine Herausforderung sein. Der höchste Punkt wird bei Kilometer 20,3 mit 183 m erreicht, die größte Steigung beträgt +13,5 % und die größte Gefällestrecke -13,4 %. Die Gesamthöhe vom Start bis zum Ziel wird 438 Meter betragen.

„Mit seiner noch nie dagewesenen Streckenführung stellt der Paris 2024 Marathon eine große sportliche Herausforderung für die Athletinnen und Athleten dar, und das in einer spektakulären Umgebung. Dieses Rennen, das unberechenbarer ist als je zuvor, verspricht, legendär zu werden", fügte Paula Radcliffe, die ehemalige Marathon-Weltrekordhalterin, hinzu.

Zu den Schlüsselstellen des Marathons gehört die Stelle zwischen Kilometer 15 und 17,8, wo es auf dem Weg von Sèvres nach Ville d'Avray eine lange Steigung gibt. Nach einem weiteren Anstieg zwischen km 19,7 und km 20,3 folgt eine Abfahrt mit einem Gefälle von 6 %, die bis km 27,5 anhält.

Zwischen Kilometer 28,5 und 29 folgt ein weiterer Anstieg mit einer maximalen Steigung von 13,5 %, gefolgt von einer weiteren langen Abfahrt im Abschnitt zwsichen 29,2 und 32,5 Kilometern mit einer Steigungen zwischen 3 % und 13,4 %.

Doch all dies kann den zweifachen Olympiasieger und Weltrekordhalter der Männer, Eliud Kipchoge, nicht beunruhigen, wie er sagte:

„Der Marathon von Paris 2024 wird zweifellos etwas Besonderes sein. Vor einer so beeindruckenden Kulisse, an einem Ort mit so viel Geschichte und Symbolik zu laufen, wird eine einzigartige Erfahrung sein. Ich könnte mir kein perfekteres Rennen für die Spiele wünschen.“

Ein Marathon für alle

Zusätzlich zu den olympischen Marathons wurde bestätigt, dass mehr als 40.000 Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben werden, an den Massenläufen "Paris 2024 Marathon Pour Tous" teilzunehmen.

Das revolutionäre Konzept - ein Novum in der olympischen Geschichte - ermöglicht es den Interessierten, an einem der beiden Rennen teilzunehmen, die am Samstag, den 10. August, auf der gleichen Strecke wie der olympische Marathon stattfinden werden. Der erste Lauf führt über die legendäre Marathondistanz von 42,195 km, der zweite über zehn Kilometer. Beide Läufe sind mit 20.024 Teilnehmenden besetzt und finden nur wenige Stunden nach dem olympischen Marathon der Männer statt.