Die Küche des Olympischen und Paralympischen Dorfes Paris 2024: Globale, lokale und vegetarische Köstlichkeiten
Immer der Nase nach - folgen Sie dem verlockenden Duft, der aus den Küchen des Olympischen Dorfes strömt und einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.
Um die Restaurants des Olympischen und Paralympischen Dorfes zu erreichen, überqueren die Athletinnen und Athleten zukünftig eine majestätische Gasse, die von über 200 Flaggen gesäumt ist. Noch beeindruckender ist die Umgebung in der Restauranthalle, sie befindet sich im Cité du Cinéma in Saint-Denis, am Stadtrand von Paris. Dieser Filmstudiokomplex bietet ihnen einen einmaligen Essbereich.
„Darum geht es bei den Spielen 2024 in Paris: ein spektakulärer Moment, in dem wir unser Erbe ehren, und das ist bei diesem Restaurant der Fall“, erklärte Tony Estanguet, Präsident von Paris 2024.
Am Dienstag, dem 25. Juni, hatten 150 Gäste, darunter auch Journalistinnen und Journalisten, die Möglichkeit, die Speisen und Getränke zu probieren, die den olympischen und paralympischen Sportstars den ganzen Sommer über zur Verfügung stehen werden.
Die Organisations- und Küchenteams haben vier Hauptthemen entwickelt, die in sechs Bereiche unterteilt sind: zwei internationale Küchen, zwei französische Küchen, eine asiatische Küche, eine afrikanische und eine karibische Küche.
„Wir sind in Frankreich, also wollten wir sowohl Qualität mit 500 Rezepten, die von Köch*innen entwickelt wurden, als auch eine echte Vielfalt an Gerichten bieten, damit alle Athlet*innen der Welt vor ihrem Wettkampf finden, was sie gerne essen, und diejenigen, die mehrere Wochen bleiben, das Vergnügen genießen können, in Frankreich zu sein“, fuhr Estanguet fort.
Für diese Verkostung standen Mahlzeiten zum Thema "Weltküche" (internationale Küche) zur Verfügung. Olympics.com war einen Blick in die Küchen der Restaurants von Paris 2024.
Ein Restaurant, das auf die Bedürfnisse der Athletinnen und Athleten eingeht
Das Ziel der Verkostung war, dass die Gäste sich in die Rolle der Athletinnen und Athleten versetzen können, die während der kommenden Spiele dort täglich essen können.
Es wurde eine Art "Pfad der Athletinnen und Athleten" geschaffen, der am Eingang der Cité du Cinéma beginnt, mit neuen Sanitäranlagen und Beschilderungen, die an die Bedürfnisse der paralympischen Athletinnen und Athleten angepasst sind. Daneben befindet sich eine Rezeption, an der die Spitzensportlerinnen und -sportler durch den Raum geführt und zu den Mahlzeiten beraten werden können.
Vor dem eigentlichen Eingang gibt es einen Bereich zur Händedisinfektion. Danach können sich die Athletinnen und Athleten ein Tablett, Besteck und Servietten nehmen und erreichen als erstes die Salatbar mit Rohkostangeboten.
Nach der Salatbar die Gäste zum Innenhof der Restauranthalle, die an eine große, helle Kantine erinnert. Auf der linken Seite führt der Pfad weiter zu einem Bereich mit einer großen Auswahl an Lebensmitteln: verschiedene Brot- und Toastsorten, Milchprodukte, Käse, Desserts, warme Gerichte mit internationalen Gerichten und gegrilltes Fleisch, Pasta und Pizza. Bei diesen Verkostungen gab es an dem internationalen Stand köstliche Gerichte wie Moussaka mit Lamm, Lachs-Koulibiac und Safranreis.
Nachdem die Gäste ihre Teller gefüllt hatten, gelangten sie zum Kaltgetränkestand, an denen Limonaden, Wasser und Orangensaft bereitstehen. Anschließend führt der Pfad nach draussen, wo sie unter einer überdachten Terrasse oder unter freiem Himmel speisen konnten. Insgesamt gibt es sechs Restaurantbereiche mit 3.300 Sitzplätzen.
In der Mitte dieses Raumes befindet sich eine große Gewürzinsel, an dem sich die Sportlerinnen und Sportler bedienen können, um die Gerichte nach ihrem Geschmack zu würzen. Die zentrale Speiseinsel wird besonders zur Frühstückszeit genutzt und verfügt über ein Angebot an Haferflocken, Cornflakes und heißen Getränken.
Nachdem die Köstlichkeiten verspeist wurden, folgen die Gäste wie die Athletinnen und Athleten dem Pfad in Richtung Ausgang. Zuvor passieren sie einem großen Sortierbereich vorbei, wo die organischen Abfälle gesammelt werden. Der Sortierbereich dient dazu, den Abtransport des gesamten Geschirrs vor dem Verlassen des Geländes zu organisieren und den Prozess zu vereinfachen.
"Zero Waste"-Politik und Fokus auf "Made in France"
Paris 2024 strebt danach, seine ökologischen Verpflichtungen auch in allen Bereichen dieses Großrestaurants einzuhalten. Ziel der XXXIII. Olympiade ist es, "Zero Waste" (Null Plastik) in der Gastronomie zu erreichen und den CO₂-Fußabdruck bei den Gerichten zu halbieren.
Zu diesem Zweck wurden 200 Zapfstationen für Wasser-, Soda- und Orangensaft installiert, und es stehen nur wiederverwendbare Becher zur Verfügung. Es werden keine Plastikflaschen verwendet.
Das Geschirr wird auch nach den Olympischen und Paralympischen Spielen wiederverwendet werden. Rund 35.000 Teller werden danach weiterhin von den Küchen von Sodexo Live! genutzt werden, das Unternehmen ist für die Restaurants im Dorf zuständig.
Im Einklang mit diesem ökologischen und ökologischen Ziel sind 80 Prozent der servierten Gerichte französischen Ursprungs, 25 Prozent stammen aus einem Umkreis von 250 km um das Dorf.
Schließlich hat Paris 2024 mit mehreren Verbänden, darunter der Fédération Française des Banques Alimentaires (französischer Verband der Lebensmittelbanken), ein Abkommen zur Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung unterzeichnet. Jeden Tag sammeln diese Vereine die nicht konsumierten Lebensmittel ein und verteilen sie an Bedürftige.
Gesude und neue Lieblingsgerichte
Über 500 Rezepte wurden von den Köchen von Sodexo Live! entwickelt, darunter über 50 warme Gerichte, die jeden Tag serviert werden können. Dieses Angebot würde normalerweise ausreichen, um alle Personen zufriedenzustellen. Aber eine kleine Auslassung erregte die Aufmerksamkeit der anwesenden Gäste: Gibt es keine Pommes als Beilage?
„Wir können keine Fritteuse aufstellen“, erklärte Estelle Lamotte, stellvertretende Leiterin des Restaurants im Athletendorf. Sie verriet, dass es im Restaurant keine frittierten Gerichte geben wird.
„Die technischen Probleme, insbesondere die Tatsache, dass das Gebäude aus dem Jahr 1903 stammt und zu einem Restaurant mit mehreren Bereichen umgebaut wurde, waren eine Herausforderung. Wir dürfen nicht unter einer Leinwand kochen, daher gibt es keine Fritteuse“, fuhr sie fort.
Die Athletinnen und Athleten müssen sonst auf Nichts verzichten und können sich durch die verschiedenen Küchen probieren.
„An der Salatbar zum Beispiel werden 40 Prozent der Produkte mit Region zu tun haben, in der 'Weltküche' finden sie außerdem geröstete Süßkartoffeln, aber auch Maniokmehl in der afrikanisch-karibischen Küchen, Reisnudeln für die asiatische Küche oder glutenfreie Penne in der französischen Küche“, erklärte Charles Guilloy, Küchenchef des Dorfes.
„Auch die Desserts sind thematisch ausgerichtet: In der französischen Abteilung finden Sie Pariser Flan, Zitronen-Baiser-Törtchen, ein Paris-Brest, während Sie in der Weltküche Käsekuchen, Bananenbrot und Tiramisu finden“, fügte er hinzu. „Das Gleiche gilt für das Brot: In der asiatischen Küche findet man Naan, während man in der Weltküche Tortilla und Focaccia findet.“
Damit die Athletinnen und Athleten sich bei dieser riesigen Auswahl schnell zurechtfinden, haben sie Zugriff auf eine mobile App, in der sie die verschiedenen Menüs einsehen können. „Die Idee ist, dass wir sie zum Reisen (durch die Küchen) bringen“, sagte Guilloy.
Was schmeckt den Athletinnen und Athleten?
Damit alle Athletinnen und Athleten rundum zufrieden sind mit der Essenauswahl, wurden sie vor den Spielen nach ihren Essgewohnheiten und Vorlieben befragt.
„Zusammen mit Sodexo Live! haben wir ein Angebot geschaffen, das alle Bedürfnisse und Erwartungen erfüllt, um sie mit dem bestmöglichen Essensangebot zu versorgen“, sagte Grégoire Béchu, Projektmanager für nachhaltige Ernährung bei Paris 2024, der seit vier Jahren an diesem Projekt arbeitet.
„Wir haben viel Zeit damit verbracht, mit dem Nationalen Olympischen und Paralympischen Komitee zu sprechen, um die Erwartungen der Athlet*innen zu verstehen. Wir haben eine Umfrage erstellt und über 200 Athlet*innen befragt.“
Aus den Antworten ergaben sich einige klare Präferenzen. „Vor dem Wettbewerb wollen sie eine vertraute, ausgewogene Mahlzeit haben, und nach dem Wettbewerb gibt es einen Moment der Belohnung, in dem sie ein französisches Rezept oder andere Dinge entdecken möchten, an die sie nicht gewöhnt sind.“
Es gab bereits positive Reaktionen auf die Angebote der Küchen. Für Brice Guyart, zweifacher olympischer Goldmedaillengewinner im Fechten, war die Verkostung ein Erfolg.
„Für Athlet*innen, die in Sydney 2000, Athen 2004 und Peking 2008 angetreten sind, sind wir in Bezug auf Qualität und Serviceniveau weit vorn“, sagte er.
„Es ist ein gesünderes und größerer Angebot an vegetarischer Ernährung als die, die ich zuvor erlebt habe“, fügte er hinzu. Die Zahlen untermalen seine Aussage, 40 Prozent der Gerichte sind vegetarisch.
Ein Team aus Ernährungsspezialisten steht zur Verfügung
Die Athletinnen und Athleten können sich bei Bedarf von Ernährungsexpertinnen und -experten auf Französisch, Englisch, Mandarin, Spanisch und Russisch beraten lassen.
Jeweils eine Person wird täglich von 10 bis 18 Uhr im Restaurant anwesend sein, welches rund um die Uhr für die Athletinnen und Athleten zur Verfügung stehen wird.
Darüber hinaus verfügt jedes Gericht oder jede Beilage über eine Nährwerttabelle, in dem die Kalorien pro 100 Gramm angegeben sind.
Das Restaurant wird offiziell am 12. Juli eröffnet, bevor am 18**. Juli** die ersten Athletinnen und Athleten die Gerichte genießen können.
Die Verpflegung im Olympischen und Paralympischen Dorf - Zahlen und Fakten
- für 15.000 Athletinnen und Athleten
- Bis zu 40.000 Mahlzeiten pro Tag
- Mehr als 1.000.000 Mahlzeiten während der Olympischen und Paralympischen Spiele Paris 2024
- 3.500 Sitzplätze in der Kantine des Olympischen und Paralympischen Dorfes
- Die Kantine des Olympischen und Paralympischen Dorfes ist ab dem 12. Juli rund um die Uhr geöffnet
- Über 500 Rezepte, die von den Köchen von Sodexo Live! kreiert wurden, darunter täglich 50 verschiedene warme Gerichte
- 200 Köchinnen und Köche arbeiten täglich im Olympischen und Paralympischen Dorf
- 800 m² Kühlräume
- 600 Tonnen Frischprodukte werden von Carrefour geliefert
- 80 Prozent französische Produkte
- 30 Prozent Bio-Lebensmittel (oder Lebensmittel von landwirtschaftlichen Betrieben, die eine Bio-Umstellung durchlaufen)
- 100 Prozent der französischen Regionen werden repräsentiert