Die 7 Rentiere von Mikaela Shiffrin und die Bedeutung hinter ihren besonderen Namen
Der Sieger und die Siegerin des jährlichen Weltcup-Slalom-Rennens in Levi, Finnland, erhalten im Rahmen der Siegerehrung ein Rentier, das sie dann auch benennen dürfen. Die Ski-Alpin-Königin Mikaela Shiffrin hat bereits sieben Rentiere gewonnen. Erfahren Sie, welche speziellen Namen sie ihnen gegeben hat und welche Bedeutungen dahinterstecken.
Mikaela Shiffrin fehlen nur noch zwei Rentiere zu ihrem eigenen Schlitten.
Wie auch in diesem Jahr gewann die Ski-Alpin-Siegerin Shiffrin beim jährlichen Weltcup-Slalomrennen in Levi, Finnland. Bei diesem Rennen bekommen die Gewinnerin und der Gewinner im Rahmen der Siegerehrung ein echtes Rentier "geschenkt".
Der US-Amerikanerin hat bereits eine kleine Herde mit 7 Rentieren "gewonnen". Zuletzt erzielte sie im November den Sieg im ersten Slalomrennen der FIS-Weltcup-Saison 2023/24, einer Serie, die nach den Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften eine große Bedeutung trägt.
In Finnland werden die Rentiere mit ihrer Herdenfamilie gehalten, der Sieger und die Siegerin dürfen dann jeweils einem Tier einen Namen geben. Statistisch gesehen ist Shiffrin die erfolgreichste Skifahrerin aller Zeiten. Im März 2023 gewann sie ihren 87. Sieg in Åre (Schweden) und übertrumpfte damit den bisherigen Rekordhalter Ingemar Stenmark auf dessen Heimschnee.
Es fehlen nur noch zwei weitere Siege in Levi, und sie könnte den Weihnachtsmann mit ihrem Schlitten überholen.
Für Shiffrin ist es wichtig, den Rentieren einen Namen zugeben, der ihr selbst viel bedeutet. Dieser Gedanke kam ihr erst mit der Zeit, als Teenagerin hatte sie 2013 bisher nicht geahnt, dass noch so viele Rentiere folgen würden.
Erfahren Sie, welche Spitznamen sie für ihre sieben Rentiere ausgesucht hat und welche persönlichen Geschichten dahinterstecken.
Mikaela Shiffrin darf zum ersten Mal ein Rentier benennen
Rudolph, war ihr erstes Rentier. Dieser Name war vielleicht eine spontane Entscheidung, schließlich hatte sie 2013 nicht mit dem Sieg gerechnet.
In einem Instagram-Post schrieb sie damals, dass sie nicht schlafen konnte – vielleicht war es Jetlag, die Freude über den Sieg in Levi oder das lange Grübeln über den Namen.
Einige Monate später nahm sie ihre Verantwortung als jugendliche Rentierbesitzerin ernst, indem sie sich nach ihrem Schützling erkundigte.
„Rudolph ist gesund und glücklich!! Ich vermisse ihn“, schrieb sie in ihrem Post, begleitet von dem obligatorischen traurigen Gesichts-Emoji.
Es sollte weitere drei Jahre dauern, bis Rudolph 2016 einen neuen Kumpel bekam.
„Ja, ich habe ein Rentier namens Sven“, schrieb der heutige Slalom-Olympiasiegerin von Sotschi 2014. Sie bezog sich damit auf ein Rentier aus dem Blockbuster-Film „Die Eiskönigin“, der bei Kindern und Eltern auf der ganzen Welt immer noch sehr beliebt ist, obwohl er im Jahr von Shiffrins erstem Rentier veröffentlicht wurde.
Zwei Jahre später und nun zweifache Olympiasiegerin mit Gold im Riesenslalom in PyeongChang 2018, gewann Shiffrin einen weiteren pelzigen Freund.
Als sie erkannte, dass ihre "Herde" immer größer wurde, wollte sie ihren nächsten Rentieren besonders passende Namen geben.
„Mr. Gru, würden Sie bitte aufhören, meine Skischuhe zu essen und IN DIE KAMERA ZU SCHAUEN“, ermahnte Shiffrin ihr neues Rentier, welches einige Eigenschaften seines griesgrämigen Namensvetters aus "Ich – Einfach unverbesserlich" zu haben schien.
GOATS und Rentiere
Der Rennsieg 2019 war ein großer Meilenstein für Shiffrin, sodass der Name dieses Rentiers einen bedeutungsvolleren Namen bekommen sollte.
„Jeder fragt, und die Antwort ist nein – ich habe noch keinen Rentiernamen, aber ich habe mir einen ausgedacht und werde ihn bald teilen, also BLEIB DRAN. Ich denke, es wird dir gefallen 🥳🙃🙃", schrieb Shiffrin auf Instagram.
Sie nannte ihren Herdenzuwachs Ingemar – eine Hommage an einen anderen der Allzeitstars des Sports und eine Art Glücksbringer für sie selbst.
Das Rennen war der 41. Slalom-Titel in Shiffrins unglaublicher Karriere, womit sie den Rekord des Schwedens mit 40 Weltcupsiegen in der kürzesten und technischsten Disziplin des Skisports übertraf.
„Unter diesem Rekord steht nun mein Name – ein Meilenstein, woran ich früher in meinen kühnsten Träumen nie geglaubt hätte, dass ich es erreichen würde, – aber alles, was ich denken kann, ist, dass Ingemar besser war. Ich sehe es nicht als "Rekord brechen", ich mache einfach weiter.
„Auch wenn die Idee, mein Rentier nach Ingemar zu benennen, aus den Gesprächen heraus geboren wurde, den Rekord zu brechen, ist das am Ende nicht der Grund, warum ich mich dafür entschieden habe.“
„Es ist einfach eine Hommage an einen der absolut größten Skirennläufer aller Zeiten.💛 "
Doppelpack bringt Sonnenschein und Segen
Die nächsten beiden Wettkämpfe in Levi im November 2022 fielen innerhalb einer Woche, da die Saison aufgrund des schlechten Wetters in Mitteleuropa mit einem Doppelrennen eröffnet wurde, was zur Absage der ersten drei Rennen führte.
Rentier Nummer eins der Woche benannte Shiffrin als Siegerin nach ihrer neuen Teamkollegin Ava Sunshine, die als erste US-Skifahrerin seit Brennan Rubie im Jahr 2012 bei ihrem Weltcup-Debüt Punkte erzielte.
„Unser kleiner Kumpel von gestern Abend wird zu Ehren des spektakulären ersten Weltcup-Rennens von @ava.jemison den Namen "Sunny" ☀️( (kurz für Sunshine) tragen und auch, weil es in Levi☺️ immer ein bisschen Sonnenschein geben soll“, schrieb Shiffrin über ihre 20-jährige Landsfrau.
Der Name des zweiten Rentiers hat eine ergreifendere Hintergrundgeschichte. Sie benannte es nach ihrem Vater, der im Februar 2020 nach einem Unfall zu Hause plötzlich gestorben war.
„Der Name ist 'Lorax', zu Ehren meines Vaters und meiner ganzen Familie, die mich gelehrt, unterstützt und ermutigt haben und in den vergangenen Jahren seit seinem Tod mein Rettungsanker waren“, teilte Shiffrin mit.
Rentierkuss von der Alpin-Königin
Das siebte Rentier gelang zu Shiffrin in diesem Jahr (2023). Den Namen gab sie unter einem Bild bekannt, dass ihr etwas verängstigtes Rentier zeigt, als sie ihm einen Kuss geben wollte.
„Gott sei Dank schaut mich Aleks nicht so an, wenn ich versuche, ihn zu küssen😂...“ postete Shiffrin in Anspielung auf ihren alpinen Skifreund und zweifachen Olympiamedaillengewinner selbst, den Norweger Aleksander Aamodt Kilde.
Sie rief auf Instagram dazu auf, dass ihre Fans Namen vorschlagen sollten.
Einer der Vorschläge war „Iga“. Iga Swiatek aus Polen gewann mit ihren 22 Jahren vier Grand-Slam-Turniere. Der Tennis-Star nannte Shiffrin in einem Interview als ihr Vorbild, die Amerikanerin gab das Kompliment zurück und mit der Zeit hatte sich eine Freundschaft entwickelt.
Andere Vorschläge waren: „Muffin“, nach ihrer geliebten Katze, die vor ein paar Jahren verstorben war, „Loopie“ ist ein scherzhafter Spitzname, den sie für ihren Freund verwendet, „Lucky“ im Sinne von Glücksrentier Nummer Sieben, aber auch, weil sie sich glücklich fühlte, das Rennen gewonnen zu haben**.**
Auch „Petra" war unter den bevorzugten Namen. Dies kam auf, nachdem Petra Vlhova, Shiffrins allgegenwärtige Rivalin aus Slowakei, im zweiten Lauf ein Tor verpasste. Dies geschah, nachdem sie im ersten Lauf mit 0,76 Sekunden Vorsprung vor ihrer amerikanischen Konkurrentin dominiert hatte. Shiffrin zog in Betracht, das Rentier nach Vlhovas Leistung zu benennen, und betonte, dass sie die Idee schätzte, Tribut zu zollen und wie Vlhova im Laufe der Jahre ihr eigenes Skifahrniveau gesteigert hat.
Sie spielte auch mit dem Namen „Taylor Swift“, da die Wiederveröffentlichung ihres äußerst erfolgreichen Albums von 1989 (Taylor's Version) in den sozialen Medien aktuell im Trend lag.
Doch am Ende entschied sich Shiffrin für einen persönlicheren Namen: „Grogu“.
Grogu, von Fans liebevoll Baby Yoda genannt, ist eine von Shiffrins Lieblingsfiguren aus den Star Wars-Fernsehserien „The Mandalorian“ und „The Book of Boba Fett“.
Der Name wurde zu einem Running Gag mit ihrem Team und ihrer Familie, wobei jemand Nahestehendes jedes Mal „Groguuuuuu!“ flüstert, wenn Shiffrin unter Druck steht, was ihr hilft, sich zu fokussieren.
„Sein Verhalten ist so lustig, und gleichzeitig ist er bezaubernd und knallhart“, postete Shiffrin. „Letztes Jahr während der Saison habe ich damit begonnen, ihn als Inspiration zu nutzen, wenn ich vor Rennen nervös wurde. Es wurde zu einer Art Running Gag mit meinem Team und meiner Familie. Immer wenn ich das Gefühlt hatte unter großem Druck zu stehen, flüsterte mir eine nahestehende Person 'Groguuuuu!' zu. Und das hilft mir irgendwie, mich zu resetten 🥴.“
Eine Ski-Alpin-Legende mit Humor, die selbst nach so vielen Erfolgen noch vor einem Rennen nervös ist.
Ihr nächstes Rennen wird am 21. Dezember im französischen Courchevel in ihrer bevorzugten Disziplin, dem Slalom, stattfinden. Hier finden Sie die nächsten Slalom-Rennen für die Saison 2023-24.