Marathonweltrekordhalter Kelvin Kiptum verunglückt mit 24 Jahren bei Autounfall
Der Kenianer Kelvin Kiptum, der beim Chicago-Marathon 2023 den Weltrekord von 2:00:35 Stunden aufstellte, starb am Sonntag, den 11. Februar, an der Seite seines Trainers. Die tragische Nachricht hat die Leichtathletikwelt erschüttert, und aus der ganzen Welt trafen Trauerbekundungen ein.
Der Marathon-Weltrekordhalter der Männer, Kelvin Kiptum, ist am Sonntag (11. Februar) bei einem tragischen Verkehrsunfall in seinem Heimatland Kenia ums Leben gekommen.
Der 24-Jährige ist zusammen mit seinem Trainer Gervais Hakizimana auf der Straße Eldoret-Kaptagat verunglückt, wie der Polizeichef des Bezirks Elgeyo Marakwet, Peter Mulinge, mitteilte.
„Es handelte sich um einen selbstverschuldeten Unfall, bei dem ein Kelvin Kiptum, der Weltrekordhalter im Marathonlauf, mit zwei Passagieren am Steuer seines Fahrzeugs saß“, erklärte der Polizeichef gegenüber der Zeitung Nation und fügte hinzu, dass Kiptum die Kontrolle über das Auto verlor und von der Straße abkam.
„Kiptum und Hakizimana starben auf der Stelle, die dritte Person wurde in das Racecourse Hospital in Eldoret gebracht.“
Hakizimanas Frau, Joan Chelimo, bestätigte den Tod ihres Mannes gegenüber Olympics.com.
IOC-Präsident Thomas Bach gehörte zu denjenigen, die Kiptum und seinem Trainer Hakizimana die letzte Ehre erwiesen.
„Mit großer Trauer habe ich vom tragischen Tod des kenianischen Marathon-Weltrekordlers Kelvin Kiptum bei einem Autounfall erfahren“, sagte Bach. „Wir hatten uns darauf gefreut, ihn bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris in der olympischen Gemeinschaft willkommen zu heißen und zu sehen, was der schnellste Marathonläufer der Welt erreichen kann. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinem Freundschaftskreis sowie bei seinem Trainer Gervais Hazimana, der ebenfalls bei dem Unfall ums Leben kam.“
Kitpum brach Marathon-Weltrekord
Kiptum brach am 8. Oktober 2023 in Chicago den Marathonrekord der Männer mit einer Zeit von zwei Stunden und 35 Sekunden. Er war für den Rotterdam-Marathon am 14. April vorgesehen.
Der Kenianer hat den bisherigen Weltrekord des zweimaligen Olympiasiegers Eliud Kipchoge aus dem Jahr 2022 um 34 Sekunden unterboten und ist damit der erste Mann, der den Marathon unter zwei Stunden und einer Minute gelaufen ist.
Der Welt-Leichtathletikverband ratifiziere seinen Weltrekord erst letzte Woche.
Kiptum hinterlässt seine Frau Asenath Rotich und seine beiden Kinder.
Kenneth Kimaiyo, einer der ersten Zeugen am Unfallort, sagte der Nation, er habe Kiptums Körper unter seinem Fahrzeug gefunden, während sein Trainer auf dem Hügel lag und noch atmete.
„Wir versuchten, den Trainer zu retten, aber er war sofort tot. Kiptum lag mit zerrissenem Sicherheitsgurt unter dem Auto und war bereits verstorben.“
Sportwelt trauert um verstorbenen Weltrekordhalter
Die Sportwelt hat mit Trauer auf den Tod von Kiptum reagiert. Kollegen und führende Sportgrößen äußerten ihre Bestürzung über den verheerenden Verlust des jungen Marathonläufers.
Der zweimalige Olympiasieger im Marathonlauf, Eluid Kipchoge, trauerte um den Läufer, der seinen Weltrekord gebrochen hatte.
„Ich bin zutiefst betrübt über den tragischen Tod des Marathon-Weltrekordlers und aufstrebenden Stars Kelvin Kiptum. Ein Athlet, der ein ganzes Leben vor sich hatte, um Unglaubliches zu erreichen“.
Ein weiterer ehemaliger Weltrekordhalter, Paul Tergat, der Präsident des kenianischen Olympischen Komitees, äußerte sich zum tragischen Tod von Kiptum, der im Alter von 13 Jahren mit dem Laufen begann, indem er den Athleten folgte, die in der Nähe seines Hauses im Dorf Chepsamo in Chepkorio trainierten.
„Es ist eine tragische und niederschmetternde Nachricht, dass unsere Ikone und Weltrekordhalter im Marathonlauf, Kelvin Kiptum, nicht mehr unter uns weilt.“
Faith Kipyegon, die bei den World Athletics Awards 2023 zur Sportlerin des Jahres gekürt wurde, postete ein Foto von sich und Kiptum, begleitet von den Worten: „Herzliches Beileid an die Familie und Freunde von Kelvin Kiptum. Du wirst von allen in der Leichtathletikgemeinschaft vermisst werden. Ruhe in Frieden.“
Welt-Leichtathletik-Präsident Sebastian Coe, der Kiptum im vergangenen Dezember in Monaco die Auszeichnung zum Weltsportler des Jahres 2023 für die Männer außerhalb der Stadien überreichte, zollte dem „unglaublichen Athleten“ große Anerkennung.
„Erst Anfang dieser Woche konnte ich in Chicago, dem Ort, an dem Kelvin seinen außergewöhnlichen Marathon-Weltrekord aufgestellt hat, seine historische Zeit offiziell bestätigen“, sagte Coe.
„Ein unglaublicher Athlet, der ein unglaubliches Vermächtnis hinterlässt, wir werden ihn sehr vermissen.“
Der kenianische Präsident William Ruto schloss sich der Trauer der Leichtathletikwelt über den Tod des jungen Athleten an.
„Kelvin Kiptum war ein Star. Er war wohl einer der weltbesten Sportler, der Grenzen überwand und einen Marathonrekord aufstellte.“
„Ein außergewöhnlicher Sportler hat eine außergewöhnliche Spur auf dem Globus hinterlassen“, fügte er in seiner Beileidserklärung hinzu.
Die Niederländerin Sifan Hassan, die das Frauenrennen beim Chicago-Marathon 2023 gewann, bei dem Kiptum den Weltrekord bei den Männern aufstellte, schrieb: „Ich bin zutiefst betrübt und untröstlich über die Nachricht, dass Kelvin Kiptum und sein Trainer gestern gestorben sind. Mein Beileid gilt seiner Familie, seinen Freunden und Fans.“
Kiptums Management-Team bei Golazo, angeführt von CEO Bob Verbeek, zeigte sich bestürzt über den plötzlichen Tod des Athleten.
„Wir sind fassungslos. Noch vor ein paar Tagen hörten wir, dass das Training gut lief und die Familien wohlauf waren. Kelvin hatte gerade ein sehr starkes 40-km-Training absolviert“, teilte Golazo in einem Instagram-Post mit.
Zweiter tragischer Tod eines kenianischen Marathonläufers
Nach seinem Sieg in Valencia im Dezember 2022 und beim London-Marathon 2023 lief Kiptum in seinem erst dritten Marathon einen neuen Rekord. Athletics Kenya berief ihn in sein vorläufiges 10-köpfiges Team für die Olympischen Spiele in Paris, zu dem auch Kipchoge gehörte.
Der olympische Marathon sollte das erste Rennen sein, bei dem die beiden schnellsten Marathonläufer der Geschichte gemeinsam antreten würden.
„Es wird spannend sein, Kipchoge zu treffen, der viele inspiriert hat. Ich bin bereit, gegen ihn anzutreten“, sagte Kiptum kurz vor seinem Rekordlauf zu Olympics.com.
„Ich träume von den Olympischen Spielen in Paris. Wenn ich die Chance bekomme, von den Selektoren ausgewählt zu werden, werde ich dankbar sein und versuchen, dort eine Medaille zu gewinnen.“
Kiptum ist der erste Mann, der innerhalb von 12 Monaten drei Mal unter 2:02 Stunden geblieben ist.
„Es war mein Traum, eines Tages Weltmeister im Marathonlauf zu sein. Ich hatte es für Chicago im nächsten Jahr oder sogar 2025 geplant. Glücklicherweise ist es gerade in Chicago passiert, und damit ist ein Traum wahr geworden“, sagte er.
Kiptum ist der zweite hochkarätige kenianische Marathonläufer, der in der Blüte seiner Karriere verstarb.
Samuel Wanjiru, der bei den Spielen in Peking 2008 den olympischen Marathonrekord aufstellte, starb nach einem Sturz von einem Balkon seines Hauses in Nyahururu.
Er war der erste Kenianer, der den olympischen Marathon gewann. Mit nur 23 Jahren hatte er bereits vier große Marathons gewonnen - das olympische Rennen, Chicago 2009 und 2010 sowie London 2009.