Internationaler Weltfrauentag 2023: Von Serena Williams bis Cléopâtre Darleux - Athletinnen, die sich für die Gleichstellung der Geschlechter im Sport einsetzen
Einige Athletinnen wie Serena Williams und Megan Rapinoe sind an vorderster Front dabei, die Gleichstellung der Geschlechter und Inklusion im Sport voranzutreiben. Am Internationalen Frauentag, der 8. März 2023, stellt Olympics.com einige der Projekte vor, die dazu beigetragen, die Probleme von Frauen in der Sportwelt anzugehen.
Im Sport gibt es immer noch einige Ungleichheiten in Bezug auf weibliche und männliche Athlet*innen. Angefangen von der Repräsentation über die Sichtbarkeit bis hin zur Ungleichheit der finanziellen Unterstützung, es bestehen immer noch Ungleichgewichte zwischen Männern und Frauen in der Gesellschaft, die Sportwelt ist daher keine Ausnahme.
Am Internationalen Weltfrauentag, den 8. März 2023, hebt Olympics.com Frauen hervor, die dafür kämpfen, dieses Ungleichgewicht in der Sportwelt sichtbar zu machen und zu verändern.
In den Sportarten Fechten, Fußball, Tennis, Leichtathletik und BMX - um nur einige zu nennen - setzen sich einige Athletinnen besonders dafür ein, die Gleichstellung der Geschlechter zu verbessern. Wir stellen besondere Frauen vor, die selbst die Initiative ergriffen haben, um etwas zu verändern und die Bedingungen für Frauen im Sport zu verbessern.
Mehr Sichtbarkeit für Sportlerinnen
Während einige traditionelle Medien den weiblichen Athletinnen nur wenig Aufmerksamkeit schenken, gibt es einige Sportlerinnen, die die Entscheidung getroffen haben, dieses Problem anzugehen. Sie haben ihre eigenen Plattformen geschaffen, um weibliche Helden der Sportwelt in den Fokus zu setzen und gleichzeitig neue Generationen zu inspirieren, indem sie ihnen Vorbilder aufzeigen.
The Bloom BMX wurde von der amerikanischen BMX-Freestyle-Fahrerin Angie Marino und der ehemaligen BMX-Race-Fahrerin Beatrice Trang gegründet. Es ist eine Website, die sich ausschließlich dem Frauenradsport widmet. Seit dem Start im Jahr 2019 präsentiert die Website die weibliche BMX-Szene und deckt alle Disziplinen von Park über Racing bis hin zu Dirt und Flat ab. Die Website ist nicht nur eine Nachrichtenplattform, sondern stellt auch junge Nachwuchsfahrerinnen vor, wie die japanische BMX-Flat-Fahrerin Carin Hommura, die an der Abschlusszeremonie von Tokio 2020 teilnahm. Bevor The Bloom BMX über sie schrieb, war sie außerhalb Japans nicht sehr bekannt. Die Plattform half ihr dabei, international bekannt zu werden und neue Sponsoren zu gewinnen.
Im Jahr 2020 startete Frankreichs Fechtweltmeisterin Ysaora Thibus die Instagram-Seite EssentiELLE Stories mit dem Ziel, einen Raum zu schaffen, in dem die Geschichten von Athletinnen erzählt werden können.
„Mir war aufgefallen, dass es kaum Sichtbarkeit für Frauen im Sport gibt und wenig Medienberichterstattungen über sie erfolgt“, erklärte Thibus in einem exklusiven Interview mit Olympics.com. „Ich wollte die Geschichten von Athletinnen erzählen, die gute Leistungen erbringen und die Frauen enthüllen, die sich hinter ihren Ergebnissen verstecken.“
Thibus veröffentlichte Videointerviews über den Frauensport mit hochkarätigen Athletinnen wie Allyson Felix und Estelle Mosselly. Sie erzählte die Geschichte der Paralympionikin Marie Patouillet und hob die Herausforderungen hervor, denen sie gegenüberstand, um das höchste Niveau ihres Sports zu erreichen.
„Ich denke, Frauen müssen bessere Ergebnisse zeigen, um von den Medien abgebildet zu werden. Aber selbst, wenn sie es schaffen, dass dies passiert, haben sie nicht unbedingt die Möglichkeit, um zu sagen, was sie wollen. Wenn die traditionellen Medien es nicht tun, müssen wir die Debatte selbst oder in den sozialen Medien eröffnen, um die Menschen zu erreichen.“
Vorschriften zum Besseren verändern
Wenn es um den Kampf gegen die Ungleichheit der Geschlechter im Sport geht, wird oft über Gehaltsunterschiede gesprochen und andere wichtige Themen wie Mutterschaft und Menstruation geraten aus dem Fokus.
Dank der Offenheit vieler Sportlerinnen sind diese Themen in den Mainstream angelangt und Veränderungen finden langsam statt.
Frankreichs Goldmedaillengewinnerin Cléopâtre Darleux, welche 2020 ihre Medaille im Handball gewann, wurde 2019 Mutter. Sie setzte sich besonders für die Schaffung eines Tarifvertrags ein, welches die Sportlerinnen im Falle der Mutterschaft weiterhin untersützt. Es ist die erste Vereinbarung dieser Art im französischen Sport.
Die US-amerikanische Fußballlegende und Goldmedaillengewinnerin von London 2012, Megan Rapinoe, nahm ebenfalls eine Schlüsselrolle im Kampf für die Gleichstellung der Geschlechter in ihrem Sport ein und setzt sich besonders für Frauenrechte sowie die LGBTQ+-Community ein.
Ihre Bemühungen trugen 2022 Früchte, als sich die United States Soccer Federation (USSF) für die Gleichstellung von Gehältern von Frauen- und Männermannschaften aussprach, das betrittt die Freundschaftsspiele, große Turniere und einschließlich die Weltmeisterschaften.
Beim She Believe Cup im Februar nutzte auch das kanadische Frauenteam das Turnier als Plattform, um auf die Ungleichstellung im Frauensport aufmerksam zu machen und das gleiche Einkommen wie die männlichen Kollegen zu fordern.
Mehr Unterstützung für Frauen im Sport
Serena Williams und Allyson Felix sind zwei der erfolgreichsten und einflussreichsten Frauen im Sport. Erstere gewann in ihrer erfolgreichen Tenniskarriere 73 Einzeltitel, 23 Doppeltitel und vier Olympische Goldmedaillen. Felix gewann sieben Olympische Titel und 20 WM-Medaillen und gehört damit zu den erfolgreichsten Athletinnen in der Geschichte der Leichtathletik.
Auch über ihren Status als Sportlegenden hinaus sind Williams auch Felix unternehmerische Vorbilder und haben ihre eigenen Marken aufgebaut. Ihre eigenen Probleme im Sport haben sie dazu inspiriert Lösungen dafür zu finden. Sie wurden dadurch zu Vorbildern, die sie selbst nie hatten.
Williams' Marke S by Serena bietet Kleidung auch in größeren Größen an, die sonst oft schwer zu finden ist - sie bezeichnet diese Größen lieber als Great Size im Gegensatz zur bekannten Plus Size Bezeichnung.
Felix hat in Zusammenarbeit mit ihrem Sponsor Athleta und der NGO & Mother einen Fond ins Leben gerufen, welcher Athletinnen, Trainerinnen und Mitarbeiterinnen während der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2022 kostenlose Kinderbetreuung anbot.
Obwohl noch ein langer Weg vor der kompletten Gleichstellung im Sport liegt, ist es auch diesen Athletinnen zu verdanken, dass bereits Fortschritte erzielt wurden. Diese Initiativen, die sie ins Leben gerufen haben, werden die nächste Generationen dazu inspirieren, weiterhin die notwendigen Veränderungen voranzutreiben, um die Welt des Sports für Frauen noch mehr zu verbessern.